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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Aus diesem Grund möchte ich Sie beauftragen, die Mission Ihrer Freunde zu Ende zu bringen.«
    Kalter Schweiß rann ihr Rückgrat entlang. Woher wusste er, dass sie Salvatore umgebracht hatte? Sie fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich trockenen Lippen, hakte aber nicht nach. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das, was er noch gesagt hatte. Dieser Mann wollte sie dafür bezahlen, das zu tun, was sie ohnehin vorhatte. Die Ironie daran war fast lachhaft, nur dass ihr eher zum Heulen als zum Lachen zumute war.
    »Was für eine Mission soll das sein?«
    »Es geht um ein Virus, ein Vogelgrippevirus. Dr. Giordano hat es genetisch so manipuliert, dass es auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, womit er eine weltumspannende Grippeepidemie auslösen will. Diese Pandemie wird wiederum eine immense Nachfrage nach dem Impfserum nach sich ziehen, das er parallel dazu entwickelt. Gegen dieses Virus gibt es keine Immunität; mit diesem bestimmten Virus hatte die Menschheit noch nie zu kämpfen. Um die Panik zusätzlich zu schüren, hat Dr. Giordano das Virus so modifiziert, dass es die Kinder, die kein so entwickeltes Immunsystem haben wie ein Erwachsener, besonders schwer trifft.
    Millionen werden sterben, Mademoiselle. Die Epidemie wird schlimmer sein als die von 1918, bei der wahrscheinlich zwischen zwanzig und fünfzig Millionen Menschen starben.«
    … dass es Kinder besonders schwer trifft. Zia. Lily wurde übel. Sie hatte sich also nicht geirrt; dass Averill und Tina die Notwendigkeit gesehen hatten, einen Einsatz zu übernehmen, der sie letztendlich ihr Leben kosten sollte, hatte etwas mit Zia zu tun gehabt. Sie wollte laut aufschreien, weil das ungerecht war und so gnadenlos ironisch. Sie ballte die Fäuste, versuchte, sich zu beherrschen und den Zorn und Schmerz zu unterdrücken, die wie Lava in ihrer Kehle hochstiegen.
    »Der Erreger ist inzwischen fertig. Sobald auch das Impfserum entwickelt wird, werden Pakete in eine oder mehrere südostasiatische Megalopolen verschickt, wo die Menschen auf engstem Raum zusammenleben. Die Grippe wird sich wie ein Lauffeuer ausbreiten.
    Bis die ganze Welt in Aufruhr ist, werden schon tausende, vielleicht sogar Millionen gestorben sein. Dann wird Dr. Giordano verkünden, dass er über ein Impfserum gegen die Vogelgrippe verfügt, und der Nervi‐Konzern wird jeden beliebigen Preis dafür verlangen können.
    Die Nervis werden unermesslich reich werden.«
    O ja, das würden sie. Es war ein klassischer Vorgang. Erst das Angebot kontrollieren, dann die Nachfrage schaffen.
    DeBeers machte es mit Diamanten nicht anders; indem der Diamantennachschub auf dem Markt verknappt wurde, wurden die Preise künstlich hoch gehalten. Diamanten waren im Grunde gar nicht so selten, aber das Angebot blieb stark beschränkt. Beim Rohöl und der OPEC verhielt es sich ähnlich, nur dass beim Öl die Nachfrage nicht künstlich hochgetrieben werden musste.

    »Woher wissen Sie das alles?«, fragte sie zornig. »Warum haben Sie die Behörden nicht informiert?«
    Einen Moment herrschte Stille; dann hörte sie die verzerrte Stimme wieder. »Salvatore Nervi hatte viele politische Verbindungen, in den höchsten Positionen sitzen Menschen, die ihm viel zu verdanken hatten. Dr. Giordanos Labor entwickelt auch das Serum gegen den Erreger, was die Existenz des Virus erklären würde.
    Es gibt keine Beweise, die schwerer wiegen würden als sein Einfluss.
    Darum war ich gezwungen, jemanden anzuheuern.«
    Leider stimmte das; es gab viele einflussreiche Politiker, die in Salvatores Spendierhosen Quartier bezogen hatten, wodurch er so gut wie unantastbar geworden war.
    Es stimmte aber auch, dass sie keine Ahnung hatte, mit wem sie da redete, ob der Anrufer die Wahrheit sagte oder ob Rodrigo ihre Handynummer ausfindig gemacht hatte und jetzt diesen Anruf fingierte, um sie aus ihrem Versteck zu locken.
    Sie war bestimmt nicht so dumm, dem Unbekannten zu vertrauen, ohne dass sie sich vorher abgesichert hätte.
    »Machen Sie es?«, fragte er.
    »Wie könnte ich zusagen, wenn ich nicht einmal weiß, wer Sie sind? Wie sollte ich Ihnen vertrauen?«
    »Ich verstehe Ihr Problem, aber ich kann es nicht lösen.«
    »Ich bin nicht die Einzige, die Sie beauftragen können.«
    »Nein, aber Sie haben möglicherweise das stärkste Motiv, und Sie sind verfügbar. Ich habe keine Zeit, mich nach einem anderen Kandidaten umzuhören.«
    »Tina Joubran war Expertin für Sicherheitssysteme. Ich bin es nicht.«
    »Das ist auch

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