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Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Titel: Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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als Heinz im Bordell aufgetaucht war, und wie sie sich gerächt hatte.
    Trettner stand auf und nahm sie in den Arm. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Siehst du, meine Hannah. Es ist nicht immer so, wie es scheint. Manchmal hat eben alles einen tieferen Sinn.« Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar. »Die Pickel und der Ausschlag verschwinden wieder. Schließlich hat deine Rache am Ende doch einen Mord verhindert.«
    »Da hast du recht«, erwiderte sie und war doch recht stolz auf sich.
     
     
     

Eins, zwei, drei, Spitzel
    VON CHRISTINE SYLVESTER
     
    »Möönsch, Regina!« Nach der Umarmung mustert Peggy Regina anerkennend. »Gut siehst du aus! Komm rein!«
    Regina lacht und hält Peggy ein Paket hin. »Alles Liebe zum Irgendwas-und-Vierzigsten«, verkündet sie lachend.
    »Na, hoffentlich sind da keine Schallplatten drin.« Ein deutlich älterer Mann tritt hinzu und wirft einen skeptischen Blick auf das Geschenk. »Wir haben nämlich keinen Plattenspieler mehr.«
    »Nein, nein«, entgegnet Regina.
    »Das ist übrigens Holger, mein Mann«, erklärt Peggy. »Hast du den Grill schon angeworfen?«
    »Habe ich. Die erste Runde ist fertig.« Holger nickt. »Ich hole nur Nachschub und beziehe wieder Posten auf dem Balkon.«
    »Nun komm mal rein in die Stube, Regina! Wir haben nur noch auf dich gewartet.« Peggy geht voraus. »Leider können wir uns nicht raussetzen. Gibt immer Ärger mit den Nachbarn. Aber es wäre sowieso zu eng. Ich freue mich ja so, dass ihr alle kommen konntet. Na ja, fast alle.« Sie zieht Regina mit sich. »Schaut mal, wer da ist!«
    Regina stolpert hinter Peggy her und fällt prompt einem braungebrannten Mann in die Arme. »Rico? Ich werd verrückt!«
    »Regina!«, ruft er lachend. »Mein Gott, siehst du gut aus!« Er tätschelt ihren Rücken. »Du hast dich ja kaum verändert.«
    »Im Gegensatz zu ihm«, wirft Peggy ein und deutet auf einen weiteren Gast, der sich höflich aus dem Sessel erhebt.
    Regina bemerkt seinen eleganten Anzug, die glatt zurückgekämmten dunklen Haare und stutzt. Als er grinst und »Hallo, meine Schöne« sagt, erkennt sie ihn. »Ratze! Ach du liebe Güte!« Sie fällt ihm in die Arme. Dann lacht sie. »Müssen wir dich jetzt Ralph nennen?«
    »Sir Ralph bitte.« Ratze setzt eine blasierte Miene auf und beobachtet Peggy, die gerade mit einer Weinflasche kämpft. »Lass mich das machen!« Er greift nach dem Wein. »Mit Flaschen kenne ich mich aus   …« Er studiert das Etikett. »Oho! Ein Meißner Müller-Thurgau.«
    »Ist das was Besonderes?«, fragt Regina.
    Ratze grinst. »Nun ja, es ist ein Weißwein von 1989   … DDR-Qualitätswein aus dem Elbtal. Woher hast du den denn?«
    »Holger hat mir eine ganze Kiste zum Geburtstag geschenkt«, erklärt Peggy lächelnd. »Wir haben uns 1989 kennen gelernt.«
    »Aber auf unserer letzten gemeinsamen Party damals war er noch nicht dabei, oder?«, fragt Regina.
    »Nein, Holger habe ich erst später getroffen«, sagt Peggy und reicht jedem ein Glas. »Also Prost, meine Lieben! Auf das Wiedersehen!«
    »Auf unser Peggylein!« Rico grinst verschmitzt. »Die uns nach über zwanzig Jahren wieder zusammengetrommelt hat   …«
    »Auf Peggy!«, bestätigt Ratze und nimmt einen kräftigen Schluck.
    »Was ist denn mit deinem Mann?«, fragt Regina. »Feiert er gar nicht mit uns?«
    »Doch«, sagt Peggy. »Er kümmert sich ums Essen.« Dann deutet sie auf den Tisch. »Übrigens, greift zu, bevor Holger mit der nächsten Ladung kommt. Hier sind auch Salate, Bautzner Senf und Werder Ketchup.«
    »Mach doch endlich mal das Geschenk auf«, verlangt Regina. »Ich bin so gespannt, wie du guckst!« Und während Peggy vorsichtig die Schleife und das Papier vom Geschenk löst, mustert Regina erneut Ratze. »Ich bin echt fassungslos   …«
    »Wahnsinn! Ein Fotoalbum!«, kreischt Peggy und blättert zwischen den Seiten. »Hey, du hast ja Bilder von der Radtour   … und sogar von unserer letzten gemeinsamen Party!« Sie legt das Album aufgeschlagen auf den Tisch. »Sommer   89! Guckt euch das an! Ratze spielt Luftgitarre.« Sie deutet auf ein Bild, auf dem ein originell aufgemachter Punk seltsame Verrenkungen macht.
    Ratze grinst schief. »Aus der Hose da bin ich gar nicht mehr herausgekommen, weil die so eng war. Meine Schwester musste die Nähte auftrennen.«
    »Die Stiefel sehen aber auch nicht gerade bequem aus.« Regina deutet lachend auf Ratzes Foto.
    »Oh, das waren die guten DDR-Arbeitsstiefel   … Wie hießen die noch   … G5,

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