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Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten

Titel: Mörderische Landschaften - Kriminelles aus dem Osten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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Steinplatten aufgestellt.
    »Kann man es betreten?«, flüsterte die Witwe.
    »Nein. Es ist abgeschlossen. Bestimmt fürchtet man Vandalismus!«
    »Ich glaube, man ist so berührt von diesem Ort, weil man unerwartet auf ihn trifft. Mitten in dieser üppigen Vegetation, im Zentrum der Vogelgesänge und dem Geschrei der Krähen ein Mausoleum!«
    »›Stätte der Stille und des Schweigens‹ hat er diesen Ort genannt.«
    »Und von diesem berühmten Frauendorfer ist kaum mehr etwas geblieben!«, seufzte Hannah.
    »Den Pavillon zeige ich dir noch   – und an manchen der Häuser sind noch seine Initialen zu sehen. An der Stallgebäuden. Na, komm!«
     
    An jenem Nachmittag verschwand Lukas.
    Simone Vogelsänger war untröstlich.
    »Kommt es nicht öfter vor, dass Kater mal streunen?«, fragte Hannah. »Der steht sicher in ein paar Tagen wieder vor der Tür und hat einen Bärenhunger!«
    Doch so war es nicht.
    Zwei Tage später wurde auch Linda von ihrem Frauchen vermisst.
    Gerüchte über einen fremden Kleintransporter machten die Runde. Katzenfänger! Zum Glück bestätigte sich dieser schreckliche Verdacht nicht. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die Familie Bresan wegen der Geburt des fünften Kindes ein neues Gefährt hatte anschaffen müssen.
    Phillip wurde mit üblen Verletzungen tot am Straßenrand entdeckt.
    Zur Bestattung des haarigen Lieblings im Garten der Planters fand sich das gesamte Kränzchen ein. Ein schlichtes Holzkreuz wurde errichtet, ein Kranz auf dem Grab abgelegt.
    »Jemand bringt unsere Lieblinge um!«, stellte Heiderose mit Entschiedenheit fest. »Es gilt herausfinden, wer das ist!«
    Beifälliges Gemurmel antwortete ihr.
    »Irgendein Vogelfan wahrscheinlich. Der alte Postel kreischt auch immer durchs Dorf, unsere Katzen nähmen die Nester der einzigartigen Singvögel in seinem Garten aus!«
    »Aufgehetzte Kinder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der alte Mann unseren Katzen nachschleicht.«
    »Eben. Katzen spüren die Aura eines Menschen. Sie merken, wenn man Böses im Schilde führt!«
    »Sind Sie sicher, dass Phillip nicht einfach von einem Auto überfahren wurde?«, fragte Hannah freundlich.
    Ein giftiger Blick der Katzenmutter strafte sie für diese ketzerische Äußerung. »Er wurde gequält und dann getötet!«
    »Tatsache ist, dass es von jeher die Katze war, die das Überleben der Zivilisation gewährleistet hat. Ohne ihre Künste im Mäusefang wäre die Menschheit verhungert«, dozierte Herr Planter grantig und schloss seine Frau tröstend in die Arme.
    Es bildeten sich diskutierende Grüppchen, bei Grillsteak, Sekt und Bier.
    Heiderose setzte sich zu Hannah und fragte: »Sie haben kein Haustier?«
    »Nein, mein Gert war allergisch. Tierhaare auf dem Sofa waren ihm ein Gräuel. Irgendwann habe ich mich damit abgefunden.«
    »Wenn Sie es sich anders überlegen, lassen Sie es mich wissen. Es ist gar nicht so einfach zu erkennen, welche Katze zu einem passt.«
    »Dankeschön!« Dass sie sich im Zweifel lieber für einen Hund entschieden hätte, erwähnte sie wohlweißlich nicht.
    Als am nächsten Nachmittag Lucinda die Chance nutzte, aus einem geöffneten Fenster in den Garten sprang und nicht nach Hause zurückkehrte, beschlossen die Damen, Kriegsrat zu halten.
     
    »Wir können sie nicht einsperren! Jedenfalls nicht auf Dauer.«
    »Meine Lucinda kommt nie mehr zurück zu mir«, jammerte das verzweifelte Frauchen, das immer an die Beisetzung von Phillip denken musste.
    »Lucinda ist eine weiße Maine Coon. Die rennt nicht in ein Auto, und wehren kann sie sich auch«, meinte Heiderose tröstend und ahnte doch, dass die wunderschöne Katze verloren war.
    »Ich werde sicher nicht abwarten, bis mein Liebling auch verschwunden ist!«, verkündete Jochens Frauchen kämpferisch. »Wir müssen unsere Nachbarn im Auge behalten und sofort Alarm geben, wenn ein Fremder auftaucht.«
    »Wenn ich es mir genau überlege, habe ich da eine Idee«, begann Claudia zögernd.
     
    Hannah fühlte sich beobachtet.
    Sie hörte Schritte, die ihr folgten.
    Glaubte einen Schatten um die Hausecke verschwinden zu sehen.
    »Julia, mir schleicht jemand nach!«, informierte sie die Freundin.
    »Rede dir nichts ein!«
    »Brieskowitz ist hinter mir her!«
    »Wie kommst du denn darauf?« Julia klang nun doch besorgt.
    »Ein Auto. Mit diesem ›Wir sind keine Kohleopfer‹-Text.«
    »Mein Auto parkt doch auch oft vor deiner Tür!«
    »Seit Gert tot ist, sehe ich manchmal Gespenster«, lachte Hannah unsicher.

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