Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)
David, als er den Reißverschluss seiner Jacke aus braunem Antikleder hochzieht.
„Ja, Yvonne. Ich muss morgen früh raus. Du weißt ganz genau, dass ich kein Auge zukriege, wenn ich hier bleibe.“
„Schade,“ sage ich, während ich mit einem Finger verführerisch an einer Locke meiner Haare spiele und verschmitzt grinse. „Ich kann nicht genug von dir kriegen.“ David mustert mich, wie ich im Flur vor ihm stehe. Bekleidet nur mit einem dünnen Negligé, das ich offen über meinem nackten Körper trage. Er weiß ganz genau, dass meine Lust nie zu stillen ist, egal wie viele Orgasmen er mir beschert. Er grinst zurück und gibt mir zärtlich einen Kuss auf meine Wange.
„Ich weiß, genau deswegen muss ich gehen.“
Kaum ist er weg, gehe ich zurück ins Schlafzimmer und ziehe einen schwarzen BH von Chantelle aus hauchzarter, luftiger Chantilly-Spitze in zarter Verschmelzung mit anschmiegsamer, weicher Mikrofaser und, passend dazu, Hotpants mit kleinen verspielten Satinschleifchen in einer verführerischen Schnittform mit Volantwirkung vorne und filigranem Rückenteil an. Weniger erotisierend sind die dicken Socken, die ich anziehe. Als Oberbekleidung wähle ich einen langen orangefarbenen Pullover mit einem Rippenstrick und einem weiten, asymmetrischen Kragen, der mit kleinen Ösen und Lederbändern verziert ist und enge hellblaue Jeans. Cognacfarbene Cowboystiefel und ein in der gleichen Farbe leicht wattierter, antaillierter Kurzmantel, vorne und hinten mit dekorativen Steppnähten, runden meine Bekleidungab. Ich überlege kurz, wie kalt es wohl draußen ist, und ziehe noch Handschuhe an.
23:45 Uhr
Nachdem ich mein Auto im Parkhaus in der Nähe der Klettpassage abgestellt habe, bin ich mit einem Taxi vom Hauptbahnhof zu der Wohnung von Alex gefahren. Während der Fahrt musste ich unweigerlich an meine letzte Fahrt mit einem Taxi denken. Das liegt ungefähr ein dreiviertel Jahr zurück. Ich bin mit dem Taxifahrer, der ein ehemaliger Schüler von mir war, auf einem leeren Parkplatz eines großen Einkaufszentrums, nicht unweit von meiner Wohnung, intim geworden. Wir hatten einen schönen Quickie miteinander erlebt, bis Heinz alles verdorben hat. Hätte die heiße Nummer, die wir schoben, nicht gereicht? Nein, der Idiot wollte unbedingt auch noch Analverkehr haben und hat mich bedrängt. Männer wollen einfach nicht verstehen, dass, wenn eine Frau ihre Sexualität ausleben will, es nicht gleich bedeutet, dass sie Freiwild für jegliche männliche Fantasie ist. Und, wenn ich „nein“ sage, bedeutet es auch nein! Etwas gegen meinen Willen im sexuellen Bereich tun zu müssen, ist für mich das Allerletzte. Leute, die einen trotzdem dazu zwingen, müssen dafür konsequent bestraft werden. Eine Gefängnisstrafe absitzen oder eine Wiedergutmachung am Opfer leisten und sich in psychologische Behandlung begeben, damit die Täter in die Lage versetzt werden, ihre Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern. So mag es die Justiz vorsehen. Ich richte mich nach meinen eigenen Gesetzen. Es war weder das erste noch das letzte Mal, dass die scharfe Klinge meines Butterflymessers ein Zeichen setzte.
Ich schließe die Tür von Alex’ Wohnung auf. Ich gehe gezielt zum Arbeitszimmer und finde auch gleich das, wonach ich suche. Alex war ein durchaus disziplinierter Mensch und es hätte mich gewundert, wenn er seine Unterlagen nicht ordentlich sortiert hätte. In einem Leitzordner mit der Aufschrift „Auto“ finde ich gleich den Kfz-Brief zu seinem Mercedes SLK. Im Internet habe ich recherchiert, dass das erst ein paar Monate alte Auto um die fünfundvierzig Euro wert sein müsste. Ich überlege, was es sonst noch Interessantes geben könnte. Seine Stereoanlage, Fernseher, DVD-und CD-Sammlung sind für mich nicht von Belang. Ich gehe in die kleine Essküche und stöbere ein paar Schubfächer durch. Als ich Streichhölzer sehe, kommt mir eine Idee.
Mittwoch, 10. März
14:28 Uhr
„Dreiundvierzigtausend Euro in Ordnung?“
Ich schaue zu dem Autohändler. Ich habe Udo vor einem Jahr kennen gelernt und habe damals eine sexuell sehr anregende Nacht mit ihm in einem Hotel verbracht. Er war mir sofort in den Sinn gekommen, nachdem ich heute Nacht das Auto von Alex entwendet habe. Es dauerte eine Weile, bis mir sein Vorname wieder einfiel. Aber seinen Familiennamen habe ich mir ganz leicht merken können. Schließlich heißt er wie der Leibhaftige: Teufel. Ich wusste auch noch, dass er ein Autohaus in Ulm besitzt. Er war heute
Weitere Kostenlose Bücher