Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)

einer Perücke ändern. Würde ich, jetzt rein hypothetisch betrachtet, ein Verbrechen begehen, so denke ich, würde ich mein Aussehen verändern durch irgendeine Maskerade. Das würden doch die meisten Menschen, die nur ein Fünkchen Verstand haben, machen. Oder denkst du das nicht, David?“
    „Na ja, wahrscheinlich hast du recht. Aber daraus lässt sich doch kein Zusammenhang mit Alexa schließen.“
    David grübelt. Ich merke genau, wie er meiner Logik nicht folgen will, dass Alexa in Verbindung zum Mord an ihrem Bruder steht. Umso mehr freue ich mich über die Verwirrung, die ich stifte. Denn auf Alexa ist mein Plan gar nicht gerichtet.
    „Ja, ja, du sollst auch nicht denken, dass ich für einen Augenblick glaube, dass Alexa den armen Alex getötet hat. Ich habe die ganze Sache nicht angezettelt. Deine Kollegin Petra ist es doch, die Alexa verdächtigt. Sie hat Alexa gefragt, wo sie in der Nacht war, als ihr Bruder ermordet wurde. Was soll das für ein Quatsch sein. Alexa ist doch zurzeit von ihrem Mann getrennt lebend und mit niemandem liiert. Sie wird nachts alleine schlafen und dadurch kein Alibi haben. Meine Güte, das haben Millionen andere Frauen auch nicht. Wenn deine Kollegin mich befragen würde, hätte ich wahrscheinlich auch kein Alibi. Es sei denn, ich hätte die Nacht bei dir verbracht oder du bei mir. Wobei ich gar nicht weiß, wo ich die Nacht der Ermordung verbrachte. Könntest du aufAnhieb sagen, ob wir jene Nacht zusammen verbrachten?“
    „Öh …“, stammelt David nachdenklich.
    Ohne dass er die Möglichkeit hat, mehr darüber nachzudenken, rede ich weiter.
    „Siehst du, du weiß es auch nicht. Aber deiner Kollegin würde dieses Zögern schon ausreichen, als Verdächtige zu gelten. Ich finde das Verhalten deiner Kollegin schon sehr eigenartig. Sie hat mich schon eines Verbrechens verdächtigt und jetzt Alexa. Und warum? Weil ich deine Freundin bin und Alexa es früher war. Wenn du mich fragst, leidet die Frau unter einem Eifersuchtswahn. Sie ist in dich verknallt und versucht, alle Frauen um dich als potenzielle Verbrecher darzustellen. Ich, mein liebster David, wäre an deiner Stelle sehr vorsichtig, wenn es um deine Kollegin geht.“

Montag, 29. März
    10:20 Uhr
    Das gestrige Gespräch mit Yvonne ging David nicht aus dem Kopf. Es war eine Sache, ob Petra tatsächlich eifersüchtig war und diese Eifersucht sie hinderte, objektiv polizeilich zu ermitteln. Das an sich war schlimm genug, aber Yvonne sprach noch eine andere Sache an. Wieso wurden der Autohändler und seine Frau just in der Nacht ermordet, bevor sie von Petra vernommen werden sollten? Sie kannten die Identität der Frau, die sich als Alexa Mohr ausgab dadurch, dass sie ihnen Alexanders Auto verkaufte. Aber woher wusste die Mörderin, dass Petra sie am nächsten Tag verhören wollte? Und es bestand kein Zweifel, dass es sich um eine Mörderin handelte. Der Autoverkäufer hatte, bevor er getötetwurde, mit ihr Sex. Die Spuren im Hotelzimmer, wo er gefunden wurde, waren eindeutig. Tja, wer wusste von der Vernehmung? Die Kollegen in Ulm, er selbst und natürlich Petra. Yvonne hatte ihm erzählt, dass sie Petra zusammen mit Alex gesehen hatte. Hatten Petra und Alex etwas miteinander? Möglich wäre es. Petra war auch in Luigis Pizzeria gewesen und hatte sich lange mit Antonio unterhalten. Er war nun auch tot. Könnte es sein? Nein, es war unglaublich. David konnte es sich gar nicht vorstellen, dass seine Kollegin eine Mörderin wäre. Und ohne glasklare Indizien könnte er natürlich nicht einfach seine Kollegin verdächtigen. Immerhin war Petra eine Kriminalkommissarin. Einfach so eine DNSProbe von ihr zu verlangen, wäre für David Selbstmord. Nicht auszudenken, welchen Ärger er bekommen würde, wenn die Analyse negativ ausfallen würde.
    Eins stand fest: Die Mörderin war eiskalt und skrupellos. Sie hatte sicherlich etwas sehr Verführerisches an sich. Zunächst hatte sie Sex mit ihren Opfern, dann tötete sie sie. David dachte unwillkürlich an die Weibchen der Latrodectus-Spinnen, die im Allgemeinen als Schwarze Witwe bezeichnet werden. Ihr Name rührt daher, dass die Weibchen nach der Paarung das Männchen töten und auffressen. Diese Frau ermordete aber nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Wenn sie aus einem reinen sexualtriebgesteuerten Grund mordete, warum hat sie die Frau des Autohändlers getötet? David überlegte, warum ihm der Gedanke in den Sinn kam, dass die Frau aus einem Sexualtrieb heraus töten würde,