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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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aus.
    »Magen verdorben! Hat sie wirklich geglaubt, ich kaufe ihr das ab?«
    »Wie ist das passiert?«
    »Irgendwann hat sie gebeichtet. Sie haben in der Clique darum gewetteifert, wer die meisten Tequilashots trinken kann. Tequilashots! Sie ist alt genug, um es besser zu wissen.«
    »Sie ist erst siebzehn. In dem Alter denkt man nicht lange nach. Man will viel mehr, als man kann. Wie warst du in dem Alter?«
    »Wir haben ja über solche Sachen gesprochen«, fuhr Margit fort, als hätte sie Thomas’ Kommentar nicht gehört. »Sie weiß, wie gefährlich es für ein junges Mädchen sein kann, sich derart zu betrinken, dass sie nicht mehr auf sich aufpassen kann. Herrgott noch mal!«
    Sie strich sich die Haare mit einer wütenden Geste zurück.
    Thomas streckte die Hand aus und justierte das Warmluftgebläse. Das zivile Polizeiauto, in dem sie saßen, war ein älteres Modell, und im Wagen war es entweder zu kalt oder zu warm.
    »Vielleicht war es ihr eine Lehre, wenn es ihr wirklich so schlecht ging, wie du sagst«, meinte er. »Sie muss am nächsten Tag einen ordentlichen Kater gehabt haben.«
    Er fingerte wieder an der Gebläseeinstellung herum.
    »Das gibt sich mit der Zeit«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass Linda ernsthafte Dummheiten macht.«
    »Das will ich stark hoffen.«
    Margit starrte aus dem Fenster.
    »Ich bin nur so unruhig, wenn sie ausgeht«, sagte sie nach einer Weile. »Sie ist so zierlich, sie hat einem Angreifer nichts entgegenzusetzen.«
    Linda kam nach Margit, die schlank und sehnig war und nicht ein Gramm überflüssiges Fett am Körper hatte. Beide Töchter waren hübsche Mädchen mit langen blonden Haaren, die über den Rücken fielen.
    Es genügte, wenn nur ein einziger Mann die Grenze überschritt, das wusste Thomas ebenso wie Margit. Jeden Sommer kamen bei der Polizei Anzeigen von Mädchen herein, denen in betrunkenem Zustand Dinge widerfahren waren, die sie für den Rest ihres Lebens verfolgen würden.
    Er verstand, worüber Margit sich Sorgen machte, aber es hatte keinen Sinn, ihre Ängste auch noch zu schüren.
    »Linda wird sich zumindest in der nächsten Zeit bestimmt zurückhalten«, sagte er und strich Margit beruhigend über den Arm. »Wenn sie nach all dem Tequila einen ordentlichen Kater hatte, rührt sie für eine ganze Weile keinen Alkohol mehr an.«
    »Das wird sie sowieso nicht tun«, erwiderte Margit grimmig. »Sie hat vier Wochen Hausarrest.«

Kapitel 25
    Thomas saß am Schreibtisch und versuchte, sich ein Bild vom Stand der Ermittlungen zu machen. Vor sich hatte er einen Stapel ausgedruckter Vernehmungsprotokolle sowie Gedächtnisnotizen, die er zusammengetragen hatte und nun durcharbeitete.
    Erik Blom und Kalle Lidwall hatten verschiedene Personen aufgesucht, die in Verbindung zu Marcus Nielsen gestanden hatten, von Verwandten über alte Schulkameraden bis zu anderen Studenten, die im selben Studentenheim wohnten.
    Das Bild, das sich daraus abzeichnete, war das eines jungen Mannes, der nicht anders war als die meisten Universitätsstudenten.
    Marcus Nielsen hatte gute Noten gehabt und war ein engagierter Student gewesen. Vielleicht ein bisschen »nerdy«, wie einer seiner Kommilitonen es ausgedrückt hatte. Nielsen verbrachte die Nächte oft damit, dass er Computerspiele spielte oder im Internet surfte, und er chattete gern mit Internetfreunden aus der ganzen Welt.
    Nichts schien vom Normalen abzuweichen oder interessant für die Ermittlung zu sein.
    Einer der Befragten hatte gesagt, Marcus habe geäußert, dass er mit Jugendlichen arbeiten wollte, wenn er mit dem Studium fertig war; es gab eine Zusatzausbildung zum Jugendpsychologen, über die er sich informiert hatte. Seine Mutter hatte erwähnt, dass sein kleiner Bruder in der Schule gemobbt wurde. Das hatte vielleicht zu seinem Interesse beigetragen.
    Auf die direkte Frage, ob es denkbar sei, dass Marcus seinen Laptop verschenkt oder vielleicht sogar verloren habe, hatten alle mit einem entschiedenen Nein geantwortet. Alle waren der einstimmigen Überzeugung, dass Marcus ohne seinen Laptop nirgendwo hingegangen wäre.
    Thomas hatte das sichere Gefühl, dass die Lösung des Falles in dem verschwundenen Computer zu finden war.
    Er trank einen Schluck lauwarmen Tee und blätterte in dem zweiten Stapel, den Protokollen der Gespräche mit Nachbarn, Bekannten und Angehörigen von Jan-Erik Fredell. Die Befragungen waren in den letzten Tagen systematisch durchgeführt worden.
    Laut Lena Fredell war es undenkbar, dass jemand

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