Moerderische Schaerennaechte
haben seinen Vornamen nicht, und es gibt viele Kihlbergs. Er war der Gruppenführer.«
Thomas trank einen Schluck Kaffee, ehe er fortfuhr.
»Über die anderen in der Gruppe wissen wir nichts, weder wie sie heißen noch wo sie wohnen.«
»Wir müssen wissen, wer zu dieser Gruppe gehörte, und wir brauchen ihre Personennummern, damit wir sie ausfindig machen können«, sagte Margit und behielt Elsa Harning fest im Blick.
Thomas ergriff wieder das Wort.
»Wir haben es also mit mehreren Todesfällen zu tun, von denen zumindest einer definitiv ein Mord war. Die einzige Verbindung, die wir bisher zwischen den Opfern ermitteln konnten, besteht darin, dass zwei der drei Toten in den Siebzigern zusammen beim Militär waren. Außerdem hat sich der dritte Tote für die militärische Vergangenheit der beiden anderen interessiert. Mehr wissen wir leider nicht.«
Falls Elsa Harning beunruhigt über die Information war, die Thomas ihr gerade gegeben hatte, zeigte sie es nicht. Aber ihr Blick war wach und sie hörte ihm sehr aufmerksam zu.
Das Einzige, was ihre wachsende Unruhe verriet, war ein nervöses Nesteln an ihrer eleganten Damenarmbanduhr, die sie am Handgelenk hin und her schob.
»Das ist der Grund, warum wir uns um Kontakt zu sämtlichen Mitgliedern der Gruppe bemühen«, fasste Thomas zusammen. »Wir müssen mit jedem Einzelnen von ihnen reden.«
»Ich verstehe«, sagte Elsa Harning. »Ich will mein Bestes tun, um die von Ihnen gewünschten Informationen zu beschaffen. Aber ich muss jemanden beauftragen, dreißig Jahre altes Archivmaterial zu sichten. Es ist leider noch nicht alles digitalisiert, möglicherweise müssen wir im Mikrofilm-Bestand suchen, und das dauert.«
Sie sah auf die Uhr.
»Es ist schon Freitagnachmittag, ich fürchte, vor Anfang der Woche kann ich Ihnen nichts versprechen.«
»Je eher, desto besser«, sagte Margit.
»Ich werde tun, was ich kann«, versicherte die blonde Offizierin. »Aber diese Dinge werden von zivilen Mitarbeitern erledigt, und die haben feste Arbeitszeiten. Darüber kann ich leider nicht verfügen.«
Elsa Harning erhob sich, um ihre Besucher hinauszubegleiten. Sie blieb in der Tür stehen und drehte sich zu Margit um.
»Haben Sie eine Hypothese, was dahinterstecken könnte?«, fragte sie.
»Keine, über die wir in diesem Stadium der Ermittlungen etwas verlauten können«, erwiderte Margit. »Tut mir leid.«
In Wahrheit hatten sie gegenwärtig überhaupt keine Hypothese, dachte Thomas. Mit jeder neuen Information kamen neue Fragen auf.
Wie wenn ein Spiegel in der Mitte zerbricht und die Risse in alle Richtungen laufen.
Kapitel 33
Thomas’ Handy klingelte just in dem Moment, als sie auf dem Rückweg nach Nacka an Skarpnäck vorbeifuhren.
»Grönstedt hier.«
Es dauerte eine Sekunde, bis Thomas begriff, dass es der Rechtsmediziner aus Västerås war. Er musste die Nachricht bekommen haben, die Thomas ihm hinterlassen hatte, ehe sie nach Berga aufbrachen.
»Du hattest einige Fragen wegen einer Obduktion. Es ging wohl um Sven Erneskog.«
Seine Stimme war dunkel und er sprach mit ausgeprägt schonischem Dialekt. Thomas fragte sich, was ein Schone in Västerås machte, aber dafür konnte es natürlich viele Gründe geben.
»Ja, das ist richtig. Habt ihr die Obduktion schon gemacht?«
»Nee.«
Die Antwort war kurz, aber er sprach so breit, dass es schwer zu verstehen war.
»Wir hängen hinterher. Personalmangel. Wird wahrscheinlich Montag werden, ich glaube nicht, dass wir es heute noch schaffen.«
»Du hast ihn dir also noch nicht angesehen?«
»Eine schnelle äußere Besichtigung, mehr nicht.«
Thomas zögerte, dann sagte er: »Wir glauben, dass Erneskogs Tod mit einem oder mehreren Todesfällen im Raum Stockholm zusammenhängen könnte.«
Grönstedt saugte Luft ein. Das Geräusch klang in Thomas’ Ohr wie ein Kratzen.
»Das verändert die Sache ja. Da müssen wir uns wohl ein bisschen beeilen.«
»Kannst du mir einen Gefallen tun?«, fragte Thomas.
»Ja, sicher doch.«
Der Dialekt schlug wieder durch.
»Kannst du besonders darauf achten, ob unter der Haut Druckstellen von Fingerspitzen zu finden sind, oder etwas anderes, das auf Gewaltanwendung hindeutet?«
Grönstedt begriff sofort, worauf Thomas hinauswollte.
»Du meinst, ob ihn jemand unter Wasser gedrückt hat?«
»Genau.«
»Ich sehe ihn mir genau an.« Kurze Pause. »Mit anderen Worten, du glaubst nicht an einen Unfall.«
»Könnte man so sagen. Wir hatten neulich in Stockholm einen
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