Moerderische Schaerennaechte
gibt nichts, was darauf hindeutet, dass es sich um ein Verbrechen handelt.«
Thomas dachte nach.
Sollte er Maria Mörk von Fredell erzählen? Er beschloss, vorläufig damit zu warten. Wenigstens bis er mit dem Rechtsmediziner gesprochen und dessen Meinung gehört hatte.
»Kannst du mir sagen, ob es im Badezimmer nach Seife roch?«
»Daran erinnere ich mich nicht. Aber der Tote befand sich im Bad, es kann also durchaus sein.«
»Es klingt vielleicht ein bisschen seltsam, aber eins muss ich dich noch fragen: War Erneskog bekleidet?«
Maria Mörk lachte auf.
»Nein. Kennst du jemanden, der angezogen in die Badewanne steigt? Er war natürlich nackt.«
Kapitel 32
Es herrschte kein nennenswerter Verkehr, als sie sich auf den Weg nach Berga machten. Thomas fuhr auf der Autobahn bis Slussen. Dort fädelte er sich links ein, um auf die Straße 73 nach Nynäshamn abzubiegen.
Ein paar Boote lagen vor der Schleuse und warteten geduldig darauf, vom Mälaren in den Saltsjön geschleust zu werden. Der ramponierte Verkehrsknotenpunkt funktionierte noch, wenn auch mit knapper Not; erst kürzlich hatte die Zeitung über den dringenden Reparaturbedarf berichtet.
Thomas warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Sie hatten einen Termin um dreizehn null null mit Hauptmann Harning, verantwortlich für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit in der Marinebasis Berga.
Da Thomas während seiner Zeit bei der Flotte in der Marinebasis Muskö stationiert gewesen war, kannte er den Weg nach Berga, das ganz in der Nähe lag, sehr gut.
Rechts zog Globen vorbei, und wie immer staunte Thomas darüber, wie groß die runde Sportarena war. Aus der Nähe erinnerte sie an einen riesigen weißen Golfball.
Die hochgewachsene Frau, die sie am Eingang empfing, begrüßte sie mit festem Händedruck. Sie hatte ihr blondes Haar zu einem strammen Pferdeschwanz gebunden und trug eine blaue Uniform mit goldenen Schulterstücken.
»Hauptmann Elsa Harning«, sagte sie und zeigte ihnen, wo sie sich eintragen sollten.
Sie führte sie durch einen langen Korridor, an dessen Ende ein Konferenzraum mit schöner Aussicht über den weitläufigen Hafen lag. Im Vordergrund hatten graue Marineschiffe an einer großen Pontonbrücke festgemacht. Sie trugen weiße Ziffern und Buchstaben am Rumpf. Rechter Hand waren mehrere ziegelrote Gebäude zu sehen.
»Die Aussicht ist das Beste, was wir zu bieten haben«, sagte sie. »Aber wir haben auch Kaffee.«
Sie zeigte auf den großen Konferenztisch, auf dem Kaffeetassen bereitstanden. Die Stühle erinnerten an altmodische englische Möbel. Elsa Harning schenkte Kaffee aus einer Thermoskanne ein.
»Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie.
»Wir haben einige Fragen betreffend eine Gruppe Küstenjäger, die in den Siebzigerjahren ausgebildet wurden«, begann Margit.
»In den Siebzigern«, sagte Hauptmann Harning. »Das war leider vor meiner Zeit.«
»Das haben wir uns schon gedacht«, sagte Thomas. »Seit damals hat sich bestimmt viel verändert.«
»Die Küstenjäger sind unsere Eliteeinheit. Es gibt seit über fünfzig Jahren Küstenjäger in Schweden. Sie wissen vielleicht, dass sie bis vor Kurzem vor Waxholm stationiert waren. Sie sind erst letztes Jahr nach Berga verlegt worden.«
Thomas erwiderte ihren Blick.
»Wir haben ein Sommerhaus auf Harö, das liegt ganz in der Nähe von Korsö«, sagte er.
»Dann wissen Sie sicher auch, dass Korsö an Bedeutung verloren hat.«
»Ja, ich habe davon gehört. Wie ist es dazu gekommen?«
»Wie es dazu gekommen ist?«, echote Elsa Harning. »Das sollten Sie besser die Regierung fragen. Die war es, die Einsparungen im Verteidigungshaushalt beschlossen hat. Haushaltskürzungen ziehen Veränderungen nach sich, das versteht sich von selbst, und nicht alle stoßen gleichermaßen auf Gegenliebe. Einer der Teilbeschlüsse, die auf den jüngsten Verteidigungsbeschluss gefolgt sind, war die Verlegung des Standorts nach Berga.«
»Können Sie uns etwas über die Küstenjäger erzählen?«, fragte Margit.
»Wie gut sind Sie informiert?«, fragte Elsa Harning zurück. »Wissen Sie, wie die operieren?«
»Kaum, bitte erläutern Sie es uns.«
»Aufgabe der Küstenjäger ist in erster Linie die Nachrichtenbeschaffung für die übrigen Amphibienverbände. An zweiter Stelle steht der Kampfeinsatz, der entweder von Gruppen oder Zügen geleistet wird. Es handelt sich um extrem hoch qualifizierte Soldaten, die eine harte Ausbildung durchlaufen, bevor sie als einsatzfähig
Weitere Kostenlose Bücher