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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hatten kommen lassen, waren um die Computer herum verstreut. Peabody wünschte sich bereits, sie hätte der letzten Frühlingsrolle widerstanden. Doch sie hatte einfach viel zu gut geschmeckt.
    Als sie endlich die gesuchten Daten fand, trübten Tränen ihre Sicht und warnten sie davor, dass sie völlig übermüdet und am Ende ihrer Kräfte war.
    » He, She-Body!« McNab bemerkte ihren Blick. » Musik aus. Computer, abspeichern und Pause. Was ist los, Schätzchen?«
    » Es ist alles so traurig. Das macht mich alles so entsetzlich traurig.«
    » Was?« Er war bereits hinter sie getreten und massierte ihr die Schultern.
    Es war wirklich wunderbar, jemanden zu haben, der einen tröstete, wenn man am Boden war. » Ich habe Therese gefunden– Therese Di Vecchio Pella. Die Frau von Tomas Pella, einem der Typen, mit denen Dallas und ich heute gesprochen haben.«
    » Ja, der Name stand in den Notizen, die der alte Newkirk noch von den ersten Fällen hat.«
    » Sie haben im April geheiratet. Arbeiteten beide bei der Armee. Er als Korporal und sie als Sanitäterin. Und guck mal.« Sie klopfte auf den Monitor. » Im Juli wurde sie in dieser Gegend hier, am Rand von SoHo und Tribeca, eingesetzt. Es gab eine Explosion, bei der hauptsächlich Zivilisten umgekommen sind. In dem Sektor wurde noch geschossen, aber trotzdem ist sie reingegangen. Sie hatte das rote Kreuz auf ihrer Jacke– das Zeichen, dass sie ein Sani war. Aber trotzdem wurde sie von einem Heckenschützen abgeknallt, als sie versuchte, die Verletzten zu erreichen. Sie war erst zwanzig Jahre alt. Sie hat versucht, verwundeten Zivilisten zu helfen, und wurde einfach umgebracht.«
    Sie lehnte sich zurück und wischte sich mit den Handrücken die Tränen fort. » Ich weiß nicht. Ich glaube, es macht mich einfach fertig. Man muss Hoffnung haben, um inmitten eines solchen Krieges zu heiraten. Und dann bist du plötzlich nicht mehr da. Du versuchst, anderen zu helfen, und bist plötzlich einfach nicht mehr da. Sie war erst zwanzig Jahre alt.«
    McNab beugte sich nach vorn und küsste sie aufs Haupt. » Soll ich eine Weile für dich weitermachen?«
    » Nein. Wir haben heute mit dem alten Mann gesprochen. Nun, so alt ist er in Wahrheit gar nicht, aber wie er da in seinem Bett lag, und mit der Sauerstoffmaske vorm Gesicht hat er uralt gewirkt. Jetzt habe ich das hier gelesen und gedacht, wie jung er damals war und dass er dieses Mädchen geliebt hat. Und dann… sie war einfach zu jung.«
    » Ich weiß, es ist hart, Baby, aber…«
    » Nein, nein. Ich meine, natürlich ist es hart, aber sie war einfach zu jung, um der Grund für die Morde zu sein.« Plötzlich waren die Tränen, die noch zwischen ihren Wimpern hingen, vergessen, und mit aufgeregter Stimme fuhr sie fort. » Sie war erst zwanzig, als sie starb, während das jüngste Opfer bereits achtundzwanzig war. Er sucht sich immer Frauen zwischen achtundzwanzig und dreiunddreißig aus. Also ist Therese Pella zu früh gestorben, weshalb ich Pella als Verdächtigen wahrscheinlich von der Liste streichen kann.«
    » Du hast wirklich gedacht, dass er es vielleicht ist?«
    » Er hat das richtige Alter, entspricht typmäßig dem Mann, den Trina uns beschrieben hat, hat eine Verbindung zu den Innerstädtischen Revolten, besitzt ein eigenes Haus– und ist derart verbittert, dass ich es kaum in Worte kleiden kann. Er hat einen Tumor, zumindest hat er das behauptet. Dallas überprüft, ob die Geschichte stimmt. Und er hat seine Braut– Braut und Bräutigam– verloren, eine brünette Frau. Aber alles andere passt einfach nicht ins Bild.«
    Sie lehnte sich erneut zurück und schüttelte den Kopf, als sie die Daten auf dem Bildschirm sah. » Alles andere passt nicht ins Bild. Sie wurde von einem Heckenschützen erschossen, nicht gefoltert. Sie war acht Jahre jünger als sein jüngstes Opfer, als sie starb. Passt also nicht ins Profil. Aber irgendwas hat trotzdem nicht mit ihm gestimmt. Ein Gefühl hat Dallas es genannt. Wir hatten beide so ein komisches Gefühl, als sie mit ihm gesprochen hat.«
    » Vielleicht weiß er ja etwas. Vielleicht hat er eine Beziehung zu dem Kerl.«
    » Ja, vielleicht. Ich muss Dallas die Informationen schicken und mich dann ausführlicher mit diesem Pella beschäftigen.«
    » Ich werde dir dabei helfen.« McNab massierte nochmals ihre Schultern und spielte mit einer Strähne ihres Haars. » Bist du wieder okay?«
    » Ja. Ich schätze, es liegt einfach daran, dass mir zu viel durch den Kopf geht und ich

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