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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihr den Wunsch, sie hätte hundertzehn Minuten Zeit. Allein mit diesem wunderbaren Mann.
    » Das war ganz besonders schön«, erklärte sie.
    » Warum bestelle ich uns nicht etwas zu essen?«, schlug er vor. » Dann kannst du mir alles über diese Wahrscheinlichkeitsberechnungen erzählen.«
    » Ich werde das Essen holen. Schließlich bin auch ich mal damit dran. Guck du dir währenddessen schon mal die Ergebnisse meiner Berechnungen an.«
    Sie trat einen Schritt zurück, wandte sich zum Gehen. Und sah, dass ihr Foto an der Tafel hing.
    » Oh Gott. Oh Gott.« Sie raufte sich das Haar. » Hör zu, das war einfach dumm. Ich war einfach dumm. Ich habe das Foto nur dort aufgehängt, um…«
    » Meistens bist du sogar furchtbar schlau«, gab er in ruhigem, gleichmäßigem Ton zurück. » Aber wenn du einmal dumm bist, mache ich dich gerne darauf aufmerksam.«
    » Das hast du in der Vergangenheit schließlich bereits des Öfteren getan. Aber das hier war einfach…«
    Wieder brach sie ab, denn er hob abwehrend die Hand. » Du hast dein Bild dorthin gehängt, weil du objektiv sein musst, und weil du dich darüber hinaus so sehen können musst, wie er dich sieht. Nicht nur so, wie du bist, sondern so, wie er dich sieht. Weil dir, wenn du das nicht tust, vielleicht irgendein Fehler unterläuft.«
    » Okay, ja.« Sie steckte die Hände in die Hosentaschen und sah ihm ins Gesicht. » Genau aus diesen Gründen habe ich mein Bild dort aufgehängt. Ist das für dich okay?«
    » Würde es dir helfen, wenn es für mich nicht in Ordnung wäre? Offensichtlich nicht. Also werde ich mich damit arrangieren. Und wenn er dir etwas antut, bringe ich ihn um.«
    » Also bitte.«
    » Ich meine nicht die normalen Beulen, Schürf- und Bisswunden, die du mit erschreckender Regelmäßigkeit davonzutragen scheinst«, fügte er mit einem vielsagenden Blick in Richtung ihres Beins hinzu.
    » Dafür halte ich mich ziemlich gut«, fuhr sie ihn seltsam beleidigt an. » Und vor allem hast du auch schon öfter mal was abgekriegt, mein Freund.« Sie kniff die Augen zusammen, als er mahnend einen Finger hob. » Oh, ich hasse es, wenn du das tust.«
    » Das ist bedauerlich. Aber falls er es schafft, dich, mich und all die anderen zu überrumpeln und dir richtig wehzutun, bringe ich ihn eigenhändig und auf meine eigene Art und Weise um. Damit musst du dich abfinden, denn das macht mich genauso aus, wie es dich ausmacht, dass du dein eigenes Bild an diese Tafel hängst.«
    » Er wird mich ganz bestimmt nicht überrumpeln.«
    » Dann haben wir auch kein Problem. Also, was gibt’s zum Abendessen?«
    Sie wollte mit ihm streiten, fand aber einfach keinen Raum, um zu manövrieren. Weshalb sie mit einem » Ich brauche Kohlehydrate« schulterzuckend in die Küche ging.
    Der Mann war wirklich anstrengend. In der einen Minute küsste er ihr in einer ruhigen, romantischen Geste, die ihre Knie in Wachs verwandelte, die Hand, und in der nächsten erklärte er ihr mit diesem ruhigen, kühlen Ton, der ihr mehr Angst machte, als wenn ihr jemand einen Stunner an die Schläfe hielt, wenn er es für richtig hielte, brächte er problemlos einen Menschen um.
    Doch das Allerschlimmste war, dachte sie, während ihr der Kater um die Beine strich– er meinte beides völlig ernst. Weil er, verdammt, dies beides wirklich war.
    Sie bestellte Spaghetti mit Hackfleischsoße, lehnte sich gegen den Tresen und stieß einen Seufzer aus. Vielleicht war er anstrengend, kompliziert, schwierig und gefährlich, aber sie liebte jedes Teil des Puzzles, aus dem dieser Mann bestand.
    Sie gab dem verzweifelten Galahad ein paar Löffel von beiden Tellern ab– das war schließlich nur gerecht– und trug sie dann in ihr Büro.
    Roarke hatte ihr Verlangen nach Kohlehydraten richtig als Ankündigung eines Nudelgerichts gedeutet, schon einmal eine Flasche Rotwein aufgemacht, und jetzt saß er mit seinem Glas an ihrem Schreibtisch und blickte auf den Computermonitor.
    » Vielleicht wird er ja auch dir wehtun.« Sie stellte die Teller auf den Tisch. » Dann bringe ich ihn um.«
    » Ist für mich okay. Du hast interessante Fragen gestellt, Lieutenant.« Als nähmen sie eine ganz normale Mahlzeit ein– was in ihrem Fall vielleicht sogar so war–, wickelte er geschickt die erste Portion Nudeln auf der Gabel auf. » Und hast interessante Ergebnisse erzielt.«
    » Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch, dass Mira recht hat mit den Gründen, aus denen er hierher zurückgekommen ist und aus denen er mich ins

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