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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bereits steht. Die einzige Variable, die es jetzt noch gibt, ist die Durchhaltefähigkeit der Opfer. Er hat das dritte bereits ausgewählt. Und wenn er nicht die Absicht hat, nur drei Frauen zu töten– und das hat er bisher noch nie getan–, werden Sie ganz sicher nicht die dritte sein.«
    » Dann müssen wir sie vorher finden. Sprechen Sie erst einmal mit niemandem über unsere Theorie. Ich möchte noch darüber nachdenken.«
    » Ich möchte auch, dass Sie das tun«, antwortete Mira und stand auf. » Als Mitglied dieses Teams, als Profilerin und als jemand, der Sie wirklich gerne hat, bitte ich Sie, sich genau zu überlegen, ob es wirklich klug ist, diesen Weg zu gehen.«
    » Das werde ich.«
    » Dieser Fall ist eine große Belastung für uns alle. Für Sie, für Feeney, mich und den Commander. Wir haben diese ganze Sache schon einmal durchgemacht und jämmerlich versagt. Noch einmal zu versagen…«
    » …ist vollkommen ausgeschlossen«, beendete Eve den Satz. » Tun Sie mir einen Gefallen. Ich weiß, es ist nicht leicht, aber sehen Sie sich bitte die von Summerset erstellte Liste von Roarkes weiblichen Angestellten an. Einfach, um zu gucken, ob Ihnen eine von ihnen ganz besonders wie sein Typ erscheint. Wir können nicht alle diese Frauen beobachten lassen, aber falls die Möglichkeit besteht, die Zahl ein wenig zu begrenzen…«
    » Ich fange sofort damit an.«
    » Ich muss langsam los.«
    » Ja.« Mira reichte Eve die leere Kaffeetasse, strich ihr sanft über die Hand und bat sie ein letztes Mal: » Denken Sie gut darüber nach. Und seien Sie vorsichtig.«
    Während Mira das Büro verließ, klingelte Eves Link. Sie sah auf das Display und ging an den Apparat. » Nadine.«
    » Dallas. Irgendwelche Nachrichten von Rossi?«
    » Wir sind noch auf der Suche. Falls Sie mich bei meiner Arbeit unterbrechen, weil Sie irgendwelche Neuigkeiten wollen…«
    » Ich unterbreche meine Arbeit, denn ich habe was für Sie. Einer meiner eifrigen kleinen Rechercheure hat etwas herausgefunden. In Rumänien.«
    Automatisch rief Eve alles, was sie über die Ermittlungen in Osteuropa hatte, auf dem Bildschirm auf. » Die vollständigen Akten müsste ich heute reinbekommen. Worum geht’s?«
    » Um Tessa Bolvak, eine rumänische– Zigeunerin? Hatte eine eigene Fernsehshow. Die übersinnliche Stunde – oder zwanzig Minuten, um genau zu sein.«
    » Sie halten uns beide wegen einer Hellseherin von der Arbeit ab?«
    » Wegen einer zur fraglichen Zeit in Rumänien äußerst angesehenen Frau. Sie wurde damals regelmäßig konsultiert, selbst die Polizei hat sich des Öfteren an sie gewandt, wenn sie bei Ermittlungen nicht weiterkam.«
    » Diese Rumänen sind doch ein seltsames Völkchen.«
    » Auch die Polizei in anderen Ländern arbeitet gelegentlich mit Medien zusammen«, rief Nadine ihr in Erinnerung. » Sie selbst haben es vor Kurzem ebenfalls getan.«
    » Wir haben gesehen, was dabei rausgekommen ist.«
    » Wie auch immer«, fuhr die Journalistin fort. » Ich habe nicht bei Ihnen angerufen, um über dieses Thema zu diskutieren. Die erstaunliche Tessa und die Produzenten ihrer Show haben den Wert eines großen, interessanten Falls erkannt und deshalb eine Sondersendung über die dortigen Morde und Tessas Beteiligung an den Ermittlungen gebracht. Sie hat behauptet, dass Ihr Typ ein Meister und gleichzeitiger Diener des Todes ist.«
    » Meine Güte.«
    » Und dass der Tod ihn sucht und gleichzeitig ernährt. Ein blasser Mann«, las Nadine die Informationen ihres Rechercheurs von ihrem eigenen Bildschirm ab. » Und eine schwarze Seele. Der Tod ist in ihm ebenso zuhause, wie er selbst im Tod zuhause ist. Während das Blut in Strömen fließt, erklingt Musik. Für sie– die Diva und die Göttliche–, die für ihn gesungen hat. Er wählt sie als Blumen s eines Bouquets für ihren Altar.«
    » Also bitte…«
    » Warten Sie. Ein blasser Mann«, fuhr Nadine unbarmherzig fort, » der den Baum des Lebens trägt und vom Tode lebt. Tessa hat wirklich alles aus der Sendung rausgeholt.«
    » Habe ich schon erwähnt, dass die Rumänen seltsam sind?«
    » Und es wird noch seltsamer. Zwei Tage nach Ausstrahlung der Sendung wurde ihre Leiche aus der Donau gefischt. Jemand hatte ihr die Kehle aufgeschlitzt.«
    » Zu schade, dass sie das anscheinend nicht vorhergesehen hat.«
    » Ha. Ihr Schmuck und ihre Handtasche sind nie mehr aufgetaucht. Deshalb gingen die Behörden von einem Raubmord aus. Ich habe das Gefühl, dass den Leuten, die dort drüben

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