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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bin noch nicht ganz wach.«
    » Tanzstunden. Hat sie je private Tanzstunden gegeben?«
    » Hin und wieder, sicher. Die Leute wollen bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Bar- oder Bat-Mizwas, Wiedersehensfeiern oder so schließlich die richtigen Schritte machen können.«
    » Im Klub oder bei den Kunden zuhause?«
    » Meistens im Klub. Morgens haben wir schließlich geschlossen.«
    » Meistens«, wiederholte Eve. » Aber es gab auch Ausnahmen.«
    » Einen Augenblick.« Zela bewegte sich, während sie sprach, und Eve hörte das Piepsen eines AutoChefs. » Ich habe bis kurz vor drei gearbeitet und dann eine Schlaftablette genommen. Ich kann nicht mehr gut schlafen, seit… ich muss erst mal zu mir kommen.«
    » Zela.« Eves Stimme verriet ihre Ungeduld. » Ich muss wissen, ob Sarifina bei irgendwelchen Kunden zuhause war.«
    » Ab und zu, vor allem bei den Älteren. Oder bei den Kindern. Manchmal wollen die Eltern, dass ihre Kinder tanzen lernen. Oder ein älteres Paar möchte ein bisschen swingen– zu einem besonderen Anlass, auf einer Kreuzfahrt oder so. Normalerweise bieten wir dafür spezielle Kurse im Starlight an.«
    » Hat sie in den letzten Wochen irgendwelche privaten Kunden übernommen?«
    » Lassen Sie mich nachdenken, okay? Lassen Sie mich nachdenken.« Zela trank einen großen Schluck eines dampfenden Getränks, von dem Eve ausging, dass es Kaffee war. » Vielleicht. Wissen Sie, sie hat sich immer schnell zu solchen Sachen überreden lassen. Hat Leuten gerne Gefallen getan. Wir haben diese Dinge nicht immer miteinander abgesprochen. Aber wenn es im Klub gewesen wäre, ich meine, wenn sie dort jemanden unterrichtet hätte, hätte sie es auf jeden Fall notiert. Weil dann nämlich der Klub einen Teil ihrer Gebühren abbekommen hätte. Darin war sie immer sehr genau.«
    » Und der Klub hat nichts bekommen, wenn sie zu den Kunden gegangen ist?«
    » Das ist eine Grauzone. Wie gesagt, sie hat den Leuten gern einen Gefallen getan. Vielleicht hat sie jemandem ein, zwei Stunden zu einem Sonderpreis gegeben und es uns gegenüber nicht erwähnt. In ihrer Freizeit, vor oder nach der Arbeit oder an ihrem freien Tag. Das ist doch wohl nicht schlimm.«
    Es war leider mehr als schlimm, sagte sich Eve und legte mit einem » Danke« wieder auf.
    » Wir dachten bisher, dass er sie sich auf der Straße schnappt. Aber sie gehen zu ihm nach Hause. Zumindest bei diesen letzten beiden Frauen gehe ich jede Wette ein, dass sie zu ihm gegangen sind. Nur, wie sind sie dorthin gekommen?«
    » Yorks Bild wurde gestern erst veröffentlicht und heute ist Sonntag«, rief Peabody ihr in Erinnerung. » Wenn sie ein Taxi genommen hat, hat der Fahrer vielleicht nicht weiter auf sie geachtet, oder vielleicht hat er das Foto noch nicht gesehen.«
    » Nein, nein. Wir müssen die Taxiunternehmen überprüfen, aber es wäre nachlässig von ihm, sie mit einem Taxi kommen zu lassen, und er ist nicht nachlässig. Weshalb sollte er ein solches Wagnis eingehen, eine Spur und einen potenziellen Zeugen dafür zu hinterlassen, dass sie zu ihm gekommen sind? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit einem Taxi direkt bis vor seine Tür gefahren sind.«
    » Tja, aber wenn sie mit einem privaten Fahrdienst gekommen wären, hätte das genauso irgendjemandem auffallen können«, warf Peabody ein.
    » Nicht, wenn er dieses Transportmittel persönlich zur Verfügung stellt. Trotzdem werden wir sämtliche Fahrdienste überprüfen. Alle Wagen, die jemanden in den Gegenden, in denen die Opfer zum letzten Mal gesehen wurden, abgeholt haben.«
    Es wäre die reinste Zeitverschwendung, vermutete Eve. Doch sie mussten eben allen Spuren nachgehen. » Ein solches Risiko wird er nicht eingegangen sein. Er lockt sie an. Der nette, harmlose Typ, der nette, ältere Herr, der tanzen lernen oder seine Fitness steigern will. Lobt ein nettes Sümmchen für Privatstunden bei sich zuhause aus und sorgt sogar für den Transport.«
    » Niemand sieht die Frauen auf der Straße, weil sie nicht lange auf der Straße sind.« Peabody nickte zustimmend. » Sie kommen von der Arbeit, steigen in ein bereitstehendes Fahrzeug, und keinem Menschen fällt was auf. Nur…«
    » Nur?«
    » Wie kann er sich sicher sein, dass sie niemandem etwas davon erzählen? Was ich meine, ist, keine dieser Frauen scheint besonders dumm zu sein. Wie kann er sich sicher sein, dass sie nicht einer Freundin oder Kollegin erzählen, dass sie diesen privaten Kunden haben? Dass sie nicht erzählen, wohin oder zu

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