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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Stuhl im Wohnzimmer hing eine dicke Skijacke, an deren Reißverschluss ein Skipass hing.
    Auf dem schwarzen Glastisch vor dem dunkelblauen Sofa waren ein paar leere Bierflaschen verteilt.
    Er war hereingekommen, überlegte Eve, hatte seine Sachen abgelegt, die Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter abgehört. Die schreckliche Neuigkeit erfahren. Hatte sich auf die Couch gesetzt und eine Flasche nach der anderen aufgemacht.
    » Ich habe es gehört. Ich bin nach Hause gekommen und habe gehört…« Er rieb seine müden Augen. » Hm, Bale… er wusste es von Zela. Sie arbeitet mit Sari in dem Klub. Sie hat ihn angerufen, und er hat mich benachrichtigt.«
    » Es muss ein Schock für Sie gewesen sein«, meinte Peabody in mitfühlendem Ton. » Sie haben von ihm zum ersten Mal von ihrem Tod gehört? Sie hatten Ihr Handy nicht dabei und haben auch keine Nachrichten gesehen, während Sie Snowboard fahren waren?«
    » Ich hatte mein Handy ausgeschaltet. Wollte einfach snowboarden. Das war alles, worum es mir am Wochenende ging. Ich und Bale waren in Colorado. In der wunderbaren Abgeschiedenheit der Berge. Was für ein Witz. Gestern Abend sind wir zurückgekommen. Bale wohnt näher am Flughafen und war deshalb vor mir in seiner Wohnung. Zela hatte ihm eine Nachricht hinterlassen. Sie hatte es ihm auf Band gesprochen. Dann hat er mich angerufen. Ich kam heim und er…«
    » Sie und Sarifina waren zusammen.«
    » Wir… bis vor ein paar Wochen.« Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht. » Vor ein paar Wochen haben wir uns… getrennt.«
    » Warum haben Sie sich getrennt?«
    » Sie hatte immer zu viel zu tun. Sie war ständig…« Er brach ab und sah Peabody unglücklich an. » Ich wollte mehr, okay? Ich wollte, dass sie mehr Zeit für mich hat, sich mehr für meine Angelegenheiten interessiert. Es hat nicht funktioniert, nicht so, wie ich es wollte. Deshalb habe ich gesagt, dass die Sache für mich erledigt ist. Dass ich mit ihr fertig bin.«
    » Sie haben sich gestritten.«
    » Ja. Wir sind beide ziemlich laut geworden. Sie meinte, ich wäre egoistisch, unreif, egozentrisch, und ich habe sie angebrüllt: › Das sagt gerade die Richtige.‹ Scheiße, Scheiße, Scheiße. Und jetzt ist sie tot. Bale meinte… ich bin Snowboard gefahren und habe vor Bale über sie gelästert. Während sie gestorben ist. Sie denken, ich hätte ihr das angetan? Ich wollte ihr wehtun. Hier.« Er trommelte sich mit der Faust in Höhe s eines Herzens auf die Brust. » Ich wollte, dass sie sich schrecklich fühlt, weil ich sie fallen gelassen habe. Wollte, dass sie einsam und unglücklich in ihrer Wohnung sitzt, während ich eine– oder jede Menge andere Frauen– finde, die wissen, wie man sich amüsiert. Gott.«
    Er vergrub den Kopf zwischen den Händen. » Oh, Gott.«
    » Wir glauben nicht, dass Sie ihr wehgetan haben, Mr Marshall. Bevor sie sich getrennt haben, hat sie da hier bei Ihnen gewohnt?«
    » Immer seltener. Wir haben uns langsam, aber sicher auseinandergelebt und uns am Ende fast nicht mehr gesehen. Vielleicht noch ein-, zweimal die Woche, öfter nicht.«
    » Hat sie je erwähnt, dass jemand sie belästigt hat? Dass ihr unbehaglich war?«
    » Wir haben in letzter Zeit nicht mehr allzu viel gesprochen«, gab er mit leiser Stimme zu, während er auf seine Hände sah. » Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie etwas in der Art gesagt hätte. Sie mochte die alten Herren, die in den Klub kamen. Vor allem die alten Herren. Weich. Sie meinte, sie würden mit dem Alter weich, wie ein guter Whiskey oder so. Ab und zu hat ihr einer von den Männern den Hof gemacht, aber das hat ihr gefallen. Oder sie auf alle Fälle nicht gestört. Und ich fand es einfach amüsant.«
    » Hat sich irgendwer besonders intensiv um ihre Gunst bemüht?«
    » Ich weiß nicht. Es war mir egal. Ich kann mit diesem Retro-Zeug nichts anfangen. Hat mich total gelangweilt. Aber sie sah wirklich gut aus, wenn sie sich für ihre Arbeit umgezogen hat. Man, sie sah einfach fantastisch aus.«
    » Das hat nicht viel gebracht«, bemerkte Peabody, als sie wieder mit dem Lift nach unten fuhren.
    » Ich weiß nicht. Sie mochte ältere Männer und die älteren Männer mochten sie. Höchstwahrscheinlich ist der Killer ein älterer Mann.«
    » Und?«
    » Ich wette, dass er sie zu irgendeinem Zeitpunkt angesprochen hat. Ein, zwei Wochen, bevor er sie gekidnappt hat. Wahrscheinlich hat er im Klub Kontakt zu ihr geknüpft. Sich mit seinem zukünftigen Opfer zu unterhalten und

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