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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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arbeiteten noch. Katatonisch. Das, räumte er ein, während er die Werkzeuge abwusch und sterilisierte, war zumindest interessant. Er konnte sie schneiden und verbrennen, Löcher in sie hineinbohren und an ihr herumschnippeln, und sie zeigte nicht die geringste Reaktion.
    Genau das war natürlich das Problem. Dies war eine Partnerschaft und seine momentane Partnerin nahm an der Aufführung nicht teil.
    » Wir werden es später noch einmal versuchen«, versicherte er ihr. » Ich hasse es, dass du derart versagst. Körperlich bist du eins der besten Mädels, die ich jemals hatte, aber mental und emotional fehlt es dir eindeutig an Kraft.«
    Er blickte auf die Uhr. » Nur sechsundzwanzig Stunden. Ja, das ist eindeutig ein Rückschritt. Ich glaube nicht, dass du Sarifinas Rekord noch brechen wirst.«
    Er legte seine Werkzeuge an die ihnen zugedachten Plätze und trat wieder vor den Tisch, auf dem seine Partnerin, aus frischen Schnittwunden blutend, mit von Schwellungen und dünnen Schnitten übersätem Oberkörper lag.
    » Ich werde die Musik für dich anlassen. Vielleicht erreicht sie dich ja doch.« Er tippte ihr gegen die Schläfe. » Wir werden sehen, meine Liebe. Ich erwarte in Kürze einen Gast. Aber ich möchte nicht, dass du sie als Ersatz oder sogar als Nachfolgerin siehst.«
    Er beugte sich zu ihr hinab und küsste zärtlich wie ein Vater seine Tochter ihre bisher noch intakte Wange. » Ruh dich einfach etwas aus, dann versuchen wir’s später noch einmal.«
    Es war allerhöchste Zeit, nach oben zu gehen, sich zu waschen und sich umzuziehen. Dann würde er den Tee aufsetzen und die leckeren Plätzchen auf den Teller legen. Denn schließlich bekäme er Besuch.
    Er liebte es, wenn er Besuch bekam!
    Er schloss die Labortür auf, verließ den Raum und schloss wieder hinter sich ab.
    In seinem Arbeitszimmer sah er auf den Wandbildschirm und schnalzte mit der Zunge, als er die besinnungslose Gina auf dem Stahltisch liegen sah. Wahrscheinlich müsste er die Sache bald beenden. Was eine Enttäuschung für ihn war.
    In seinem makellosen weißen Anzug nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz und gab die neuesten Daten ein. Sie reagierte einfach nicht auf die Reize, die er bot, überlegte er, während er ihre Atmung und die Pulsfrequenz sowie die von ihm während der letzten halben Stunde ihrer Sitzung angewendeten Methoden und Musik aufschrieb. Er hätte gedacht, das Trockeneis, der Laser, die Nadeln oder die Drogen, die er sich hatte beschaffen können, rissen sie aus ihrer Lethargie.
    Doch jetzt musste er sich eingestehen und musste akzeptieren, dass die Zeit der guten Gia abgelaufen war.
    Tja, nun.
    Er stand wieder auf, ging durch das Labyrinth des Kellers, an den nicht mehr benutzten Kühlfächern und dem alten Arbeitszimmer s eines Großvaters vorbei, von dem er in seine Kunst eingewiesen worden war.
    Familientraditionen waren das Fundament einer zivilisierten Gesellschaft, dachte er, während er statt des Lifts die Treppe nahm. Gia hatte recht gehabt. Regelmäßige Bewegung täte ihm auf alle Fälle gut.
    Während seiner letzten Ruhephase hatte er sich etwas gehen lassen, gab er zu und tätschelte seinen runden Bauch. Der Wein, das Essen, das ruhige Nachdenken und natürlich die Medikamente. Wenn seine Arbeitsphase abgeschlossen wäre, würde er ein Spa besuchen und sich ganz auf seine körperliche und mentale Gesundheit konzentrieren. Ja, das wäre genau das Richtige.
    Vielleicht in einer extraterrestrischen Kolonie. Bisher hatte er die Erde nicht verlassen, doch es wäre sicher durchaus amüsant und vor allem heilsam, brächte er ein wenig Zeit auf Roarkes außerplanetarischem Spielplatz, dem Olympus Resort, zu.
    Das wäre eine wunderbare Krönung s eines momentanen Werks.
    Eve Dallas, Lieutenant der New Yorker Polizei. Anders als Gia würde sie ihn nicht enttäuschen, davon war er überzeugt. Er müsste noch genauer überlegen, wie er ihrer habhaft werden könnte. Doch er fände ganz sicher einen Weg.
    Er öffnete die mit einem Code und einem Schloss gesicherte stählerne Kellertür, betrat die geräumige, makellose Küche und schloss wieder hinter sich ab.
    Morgen würde er sich Zeit für das Studium der Informationen über seine letzte Eva nehmen. Sie war nicht so berechenbar wie die anderen Frauen. Doch das war eins der Elemente, die sie zu etwas ganz Besonderem machten, fand er.
    Er freute sich bereits darauf, sich nach all der Zeit wieder mit ihr bekannt zu machen.
    Er ging durch das wunderbare alte Haus,

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