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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wirst schlafen wie in Morpheus' Armen. Bei mir funktioniert's immer.«
    »Okay«, entgegnete Durant lächelnd. »Ach Mensch, manchmal möchte ich den ganzen Kram einfach hinschmeißen. Ich hab keine Kraft mehr und …« Sie stockte.
    »Julia, was ist los? Weinst du?«
    »Scheiße, ich kann nicht mehr. Ich bin so fertig, das kann sich kein Mensch vorstellen. Und dann immer der Gedanke, die brauchen mich, sprechen es aber nicht aus. Ich krieg das nicht mehr gebacken.«
    »Schade, dass ich jetzt nicht bei dir sein kann. Du musst loslassen. Sag, dass du nicht mehr zur Verfügung stehst. Unser Leben besteht aus lauter Mustern, und einige davon, das kannst du mir glauben, sind schlichtweg Ballast. Du bist nicht für alles und jeden verantwortlich, du bist die wichtigste Person in deinem Leben. Niemand ist wichtiger als du. Sag einigen dieser Muster, ich stehe nicht mehr zur Verfügung. Befrei dich von dem Ballast, der dich hindert, die Julia zu sein, die du sein möchtest und eigentlich auch bist – nämlich einer der liebenswertesten und wertvollsten Menschen, die ich kenne. Ohne dich würde es mich womöglich heute gar nicht mehr geben. Erinnerst du dich noch an den Abend, als ich dich gebeten habe, bei mir zu bleiben? Ich werde diese Nacht nie vergessen. Du warst einfach nur da, und ich habe mich geborgen gefühlt. Dabei kannten wir uns noch gar nicht richtig. Ich war am Boden, und du hast nicht zugelassen, dass ich kaputtgehe. Du warst da, als ich ganz dringend jemanden gebraucht habe. Wir haben in all den Jahren seither nie wieder darüber gesprochen, aber jetzt musste ich dir das sagen. Du hättest damals sagen können, nein, das gehört nicht zu meinen Aufgaben, rufen Sie die Seelsorge an oder irgendeinen Freund oder eine Freundin. Aber nein, du hast dich über alle Regeln hinweggesetzt und bist geblieben. Du kannst dir nicht vorstellen, wie dankbar ich dir heute noch dafür bin. Ich werde das nie in meinem ganzen Leben wiedergutmachen können, aber ich werde immer für dich da sein, das verspreche ich dir.«
    »Du hast schon so viel für mich getan«, sagte Julia Durant schluchzend.
    »Nicht annähernd so viel wie du für mich. Aber das kann wohl nur ich beurteilen. Damals war mein Leben ein einziger Trümmerhaufen, als wäre eine Bombe mitten in mir explodiert. Du warst da, als ich dringend jemanden brauchte. Ich habe zu viel gequalmt, ich habe mich mit Valium und Alkohol betäubt und … Naja, du kennst die Geschichte. Ich habe dich unendlich gern und möchte dich noch lange als Freundin behalten, verstehst du? Du bist nämlich auf einem Weg, der geradewegs auf einen Abgrund zusteuert. Denk daran, es gibt keine Arbeit und keinen Job auf der ganzen Welt, der es wert ist, dass man sich dafür opfert. Engagement in allen Ehren, aber nur so viel, wie die eigenen Kräfte es zulassen.«
    »Du redest wie mein Vater«, sagte Julia Durant und wischte sieh die Tränen ab.
    »Schon möglich, ich kenne ihn schließlich und habe einiges von ihm gelernt. Er macht sich bestimmt genauso große Sorgen um dich. Ich hoffe, ich hab dich jetzt nicht zu sehr vollgequatscht.«
    »Nein, ganz im Gegenteil, ich bin dir dankbar. Dazu sind doch wahre Freundinnen da, ich meine, dass man sich alles sagen kann. Mannomann, das war wichtig. Danke, ich werde es verinnerlichen.«
    «Was?«
    »Das mit dem Loslassen und mit dem Nicht-mehr-zur-Verfügung-Stehen.«
    »Schreib's auf und lies es jeden Tag mindestens ein Mal. Die Welt hört nicht auf sich zu drehen, nur weil du mal ein paar Wochen Urlaub machst. Sie dreht sich weiter und weiter und weiter. Genau wie Ebbe und Flut kommen und gehen, der Mond seine Bahn zieht und die Sonne jeden Morgen im Osten aufgeht. Wir sind alle nur ein Teil eines ewigen Kreislaufs, aber wir haben die Möglichkeit, unser Leben innerhalb dieses Kreislaufs bestmöglich zu gestalten. So, das musste raus.«
    »Das hat gutgetan. Aber das damals mit der Übernachtung bei dir, das war schon merkwürdig. Ich erinnere mich noch, ich habe keine Sekunde gezögert, ich habe gar nicht überlegt, was ich da eigentlich tue. Und am Ende ist daraus diese Freundschaft erwachsen. Zumindest weiß ich immer, wohin ich fahren kann, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt.«
    Susanne lachte auf: »Oh ja, das weißt du, und du bist jederzeit herzlich willkommen. Aber wenn du hier bist, habe ich eine Überraschung für dich.«
    »Und was?«, fragte Julia neugierig.
    »Nicht jetzt, sonst ist es ja keine Überraschung mehr. Diese Überraschung

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