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Mörderische Triebe

Titel: Mörderische Triebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Arentzen
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Manche existierten noch, da man einfach den Schlüssel rumgedreht hatte. Andere waren verkauft worden oder dienten anderen Behörden für deren Zwecke.
    Mount Paxton stand nun unter Verwaltung des USMS, war grundlegend renoviert und modernisiert worden und bot einen Luxus, den man tief in einem Berg nicht erwarten würde.
    Vor allem aber, so hatte man mir erklärt, bot das die Zentrale umgebende Gestein einen natürlichen Schutz vor PSI-Angriffen jedweder Art.
    Die Wochen, in denen ich mich nun schon in Mount Paxton befand, waren nicht spurlos an mir vorübergegangen.
    Zum einen hatte man mich sechs Monate Training nachholen lassen, zum anderen waren mehrere Ausbilder bemüht gewesen, mir den besonderen Charakter unserer Aufträge näherzubringen.
    Aber erst, als ich hin und wieder mit einem Werwolf ausging und er mir eines Abends zeigte, was für eine Bestie in ihm steckt, hatte ich wirklich begriffen.
    Nicht nur, weil ich mit ihm den ersten Sex seit sechs Monaten gehabt hatte und dabei selbst zur Bestie geworden war. Nein – sein Wesen, seine Kraft und vor allem die Gefahr, die von seiner Art ausging, hatten mich wirklich begreifen lassen.
    Diese Nacht mit ihm hatte einen deutlich tieferen Eindruck bei mir hinterlassen, als die kleine Demonstration der Vampirin; Second Deputy Director Alice Horn.
    Zwei Tage später lehrte mich der Werwolf eine weitere Lektion; auch paranormalen Lebensformen kommt es häufig darauf an, einer Frau an die Wäsche zu gehen. Haben sie ihr Ziel erreicht, verlieren sie das Interesse.
    Merke – auch Werwölfe sind elende Machos, denen man hin und wieder einen Tritt in die Eier verpassen sollte! Nur, damit sie wissen, wie es so ist …
     
    *
     
    »Deputy Marshal Phönix! Bitte melden Sie sich im Büro von Director Redcliff.«
    »Deputy Marshal Phönix! Bitte melden Sie sich im Büro von Director Redcliff.«
    »Deputy Marshal Phönix! Bitte melden Sie sich im Büro von Director Redcliff. Vielen Dank!«
    Die Durchsage endete.
    Ich begriff nicht, warum jeder verdammte Befehl zweimal wiederholt wurde, ehe er mit dem unvermeidlichen vielen Dank endete. Ich hatte die Aufforderung schon beim ersten Mal verstanden.
    Jeder verstand sie beim ersten Mal – selbst, wenn er unter der Dusche stand oder im kleinen Kino saß, um sich einen Film anzuschauen.
    Mount Paxton war sehr viel mehr als nur die Einsatzzentrale der Spezialabteilung. Wer wollte, konnte in ihr wohnen, leben, essen, atmen, sich verlieben und im eigenen Kino Filme schauen. Es gab ein Fitnessstudio, eine Sporthalle, ein Schwimmbad und ein Bar, in der man einen Drink nehmen konnte.
    Die Spezialabteilung stand außerhalb des USMS und war doch ein Teil von ihr. Die Deputy Marshals hier waren etwas Besonderes, denn sie kannten und wussten mehr als die meisten Menschen. Darum lebten viele hier, hatten sich zurückgezogen und genossen den Status, den sie besaßen.
    Mount Paxton wiederum war das lebende, atmende Herz der Spezialabteilung. Und ich folgte seinem Beat, seit man mich hierher gebracht und mit meiner Ausbildung begonnen hatte.
    Ich verließ das Gym, in dem ich meine täglichen Übungen absolvierte, und joggte durch die Gänge zum Verwaltungstrakt der Anlage.
    Dort klopfte ich an die Tür zum Büro von Redcliffs Sekretärin, wurde von ihr freundlich begrüßt und in das große, modern eingerichtete und nach Minze duftende Büro des Directors geführt.
    Nicht nur er war zugegen, sondern auch Second Deputy Director Alice Horn sowie ein Mann, den ich bislang nicht kannte.
    »Lara!«, rief Redcliff, »wie schön. Kommen Sie und nehmen Sie Platz.« Er nickte den anderen zu. »Nun sind wir vollzählig.«
    Alice Horn nahm eine Fernbedienung zur Hand und dimmte mit ihr das Licht. Langsam, sehr langsam wurde es dunkel.
    »Wie gefällt Ihnen die Einrichtung?«, wollte Redcliff wissen. Er betrieb Smalltalk, bis die Vorbereitungen abgeschlossen waren.
    »Besser als die kleine Krankenstation in der USMS-Übergangsstation in Fort Bragg«, erklärte ich. »Hier kann man sich wohlfühlen.«
    »Das höre ich gerne. Sie werden also nicht ausziehen?«
    Ich dachte an meinen kleinen, gemütlichen Raum. Ein Bett, ein Tisch, zwei Stühle sowie ein Sessel. Ein kleines Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette und ein TV-Gerät mit Xbox 360, um mir die Zeit zu vertreiben; die Konsole stand bereits in dem Raum, als ich einzog. Wem sie eigentlich gehörte und warum ich in den Genuss dieses Luxus gekommen war, vermochte ich nicht zu sagen.
    »Nein, Sir –

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