Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
Vom Netzwerk:
Münder angelaufen und überlegten, was zu tun war. Keiner von ihnen konnte sich an seinen letzten Erste-Hilfe-Kurs erinnern. Nur in einem waren sie sich einig. „Der hat irgendwas!“
    „Ja, der bewegt si ch wie meine Frau, wenn sie´s zu Ende bringen will!“
    „Sieht eher so aus, als wär´s mit dem gleich zu Ende!“
    „Junior, tu irgendwas. Du hast doch neulich so einen Lehrgang gemacht!“, bestimmte der Älteste. Der Jüngste ging etwas ratlos in den Verhörraum, während die Kollegen ihm von Herzen Glück wünschten und gebannt an ihren Bechern nippten. Der Beamte bei Peters kam auf eine verhängnisvolle Idee.
    „Ich mache dem mal die Handschellen auf! Das hilft vielleicht!“
    Er trat vorsi chtig an den Gefangenen heran und tippte dessen Oberkörper mit dem Stiefel an. Peters zappelte noch immer auf dem Boden herum.
    „Hey Kumpel, hör mal eben auf zu zu cken. Ich helfe dir!“, bat der Polizist.
    Er kniete si ch auf die Brust des Gefangenen, um den zu fixieren und schloss dessen Handschellen auf. Peters reagierte blitzschnell und griff sich die Dienstpistole des jungen Cops. Als er mit ein paar Waffen in einen ihrer Wagen stieg, blieben die Polizisten in Lachen aus Blut und Kaffee zurück. Er hatte ihnen in die Beine geschossen und das Funkgerät zerstört, um endlich freie Bahn für seine Mission zu haben. Auch für den Mann an der Pforte war noch eine Kugel im Magazin übrig gewesen.
    „Es kommt bald Hilfe!“, hatte Peters den jammernden Polizisten verspro chen.
    „Wann?“
    „So in zwei Stunden!“
    Major Peters griff sich sämtliche Schlüssel vom Brett, suchte sich das Auto mit dem stärksten Motor aus und warf die übrigen Zündschlüssel auf das Dach des Reviers. Dann raste er durch die geschlossene Schranke vom Grundstück. Hoffentlich kam er nicht zu spät!
     
     

Vorsichtig schlich Keppler sich an und sah, wie drinnen eine Petroleumlampe aufflackerte. Er kam näher und dieses merkwürdige Gefühl verstärkte sich.
    „I ch bin schon einmal hier gewesen!“, glaubte er. Doch der Zusammenhang war ihm nicht klar. Der faulige Geruch des Gebäudes stieg in seine Nase und auch den kannte er.
    „Es ist diese Na cht!“, verstand Keppler und fand sich wie gelähmt vor dem verschmierten Fenster wieder. Und sah sich drinnen auf dem kalten Holzboden sitzen. Als nicht einmal zehn Monate altes Kind. Keppler erinnerte sich jetzt wieder ganz deutlich, die Bilder waren keine Fetzen aus Albträumen, sondern Fragmente seiner Vergangenheit. Doktor Hong hatte die Wahrheit irgendwie herausbekommen, vielleicht mithilfe alter Polizeiberichte, und benutzt, damit Keppler seinem Willen folgte. Der berührte die Scheibe und streckte die Hand nach seiner Mutter aus, genau wie das kleine Kind am Boden. Die Frau lächelte. Keppler hatte ihr Gesicht über dreißig Jahre lang nicht gesehen. Manchmal war es ihm in schlimmen Nächten erschienen. Doch jetzt spürte er keine Angst. Er empfand etwas, was ihm seitdem so fremd gewesen war, Liebe. Die Liebe einer Mutter, die einmal ihm gegolten hatte. Sie war eine sehr schöne Frau, Wärme lag in ihren Zügen. Sie hörte ein Geräusch und sah aus dem Fenster. Keppler zog blitzschnell den Kopf ein. Ein Wagen kam auf das Motel zu.
    „Das ist der Papa!“, sprach die Frau drinnen zu ihrem Kind. Keppler sah genau hin, als ein Mann den Raum betrat. Do ch sein Gesicht war nicht zu erkennen, die Lampe leuchtete einfach zu schwach. Das Kind lachte am Boden, seine Mutter umarmte den Mann stürmisch. Sie hoffte, er sei zur Vernunft gekommen und gehörte wieder ganz ihr und gehorchte nicht mehr diesem unerklärlichen Drang, in bessere Kreise aufzusteigen, mit denen ihn doch so wenig verband.
    „Hast du endli ch mit dem kranken Mädchen Schluss gemacht?“, fragte sie ihn.
    Der Mann schob sie weg.
    „Nein! Ich habe mich für sie entschieden!“, zischte er.
    Die Mutter war fassungslos.
    „Aber du hast Familie. Weiß sie nichts von uns?“
    „Nein, und sie wird au ch nie von euch erfahren!“
    „Bist du verrü ckt?! Ich werde es ihr sagen!“, schrie die Frau.
    „Wirst du ni cht. Ich muss meinen Weg machen. Und das geht nur ohne Euch!“
    Jetzt trat der Stadtrat Eri ckson in den Lichtkegel und Keppler konnte sein Gesicht sehen.
    „Hong hatte recht, die ganze Zeit!“, begriff er endlich.
    Der Schmerz, den er jetzt wieder spürte, war tatsächlich mit dem späteren Präsidenten verknüpft, doch diesmal konnte er diesem Mörder zuvorkommen. Seinem eigenen Vater! Es würde nicht

Weitere Kostenlose Bücher