Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
Vom Netzwerk:
Winzling rücklings zu Boden, während Keppler draußen vornüber in den Dreck sank. Peters hatte die Tür eingetreten und stürmte herein. Er glaubte noch immer, er müsse seinen Präsidenten retten. Doch sein lebenslanges Vorbild kam ihm gerade von der Toilette entgegen und hatte sich die Hände gewaschen. Der Soldat war verwirrt.
    „Herr … Stadtrat. I ch bin Major Peters vom Geheimdienst!“, stellte er sich vor.
    „Was wollen Sie von mir?“, blaffte der Politiker.
    „Ich bin zu Ihrem Schutz hier!“
    Eri ckson verstand nicht ganz, doch es war ihm Recht. Er konnte Hilfe brauchen.
    „Dann ma chen Sie mal die verdammte Sauerei in dem Zimmer da weg! Die Pistole muss sofort verschwinden, die liegt drinnen auf dem Stuhl!“
    Er deutete in den Raum, Peters ging vorsi chtig hinein. Was er sah, war wie ein Schlag in den Magen. Er hatte nicht gewusst, was damals wirklich in diesem Motel geschehen war. In der offiziellen Version hatte Stadtrat Erickson erfolglos versucht, den Raubmord an einer Unbekannten und einem Kind zu verhindern. Peters war an den Eid gebunden, seinen Präsidenten unter allen Umständen zu beschützen. Ganz egal, was passierte. Dann gehörte so etwas wohl auch dazu. Peters steckte die Pistole ein und ging um die Blutlache herum durch den Raum. Erickson räusperte sich.
    „Ich muss weg. Man darf mi ch mit der Sache hier nicht in Verbindung bringen!“
    „Warten Sie einen Moment. I ch muss Ihren Wagen überprüfen!“, bremste Peters. Es war immerhin möglich, dass dieser Keppler eine Bombe an Ericksons Angeber-Coupé befestigt hatte. Während der Politiker im Motel warten musste, ging Peters hinaus und sah sich mit einer Taschenlampe den Unterboden des Wagens an, entdeckte jedoch keinen Sprengkörper. Danach durchsuchte er noch den Innenraum. Auch dort fand er nichts Ungewöhnliches. Außer einer Flasche Champagner und zweier Kristallgläser. Erickson drängte, er wollte hier weg.
    „Kann i ch mich auf Sie verlassen?“, fragte er, als er aus dem Motel herauskam, um in sein Auto zu steigen. Peters richtete seinen Blick auf den Boden, um seinen Präsidenten nicht ansehen zu müssen.
    „Ich beseitige die Spuren. Einige Leute, denken, dass Sie einmal wi chtig für unser Land werden!“, sagte er verlegen.
    „Das glaube i ch schon immer. Und endlich sind alle Hindernisse beseitigt!“, freute sich Erickson, drehte den Zündschlüssel und ließ den Motor aufheulen. Den Champagner hatte er gekauft, um mit seiner neuen Freundin anzustoßen. Er würde sie schon bald heiraten. Denn seine Liebe war stärker als ihre unheilbare Krankheit, behauptete er. Die Zeiten der billigen Wohnungen und kleinbürgerlichen Vergnügen lagen nun hinter ihm. Er befand sich auf der Überholspur nach ganz oben. Der Tag der Vergeltung war näher gerückt. Peters klopfte an die Scheibe, eine Frage ließ den Soldaten einfach nicht los.
    „Was ist denn no ch, Major?“, fauchte Erickson ungeduldig.
    „Wie hieß das Kind?“
    „Warum ist das wichtig? Es ist tot! Es ging nicht anders!“
    Peters spürte ein Frösteln, als er seinem Präsidenten doch noch ein Mal in die Augen schaute. Der wollte so schnell wie möglich von diesem Ort verschwinden und kurbelte die S cheibe hoch.
    „Christian, das war sein Name!“
    Dann trat Erickson das Gaspedal voll durch und ließ Major Peters in einer Staubwolke zurück. Der nahm davon jedoch keine Notiz. Das Kind hieß Christian. So wie dieser Keppler, der Kerl, den die Chinesen entführt hatten, um ihn durch die Zeit zu schicken. Der Attentäter, den Peters am Fenster niedergeschossen hatte und der bestimmt längst verblutet war. Jetzt verstand der Major, weshalb die Asiaten den Drogenhändler geschickt hatten. Er besaß ganz genau das, was der ideale Killer brauchte: Motivation. Einen Grund, jeden Schmerz auf sich zu nehmen, um den umzubringen, der sein Leben ruiniert hatte. Den eigenen Vater! Peters lief um das Motel herum zum Fenster. Er wollte sich seinen Gegner noch einmal genau ansehen. Fast tat es ihm leid, Keppler erschossen zu haben. Doch das war nun mal sein Job, das hatte er geschworen. Ein halber Liter Blut bedeckte den Boden hinter dem Fenster, gleich musste er auf die Leiche des armen Teufels stoßen. Peters bog einen Busch zur Seite.
    „Wo ist der hin?“
    Keppler war nicht mehr dort. Peters hätte nicht zögern dürfen! Doch wie weit konnte der Attentäter wohl kommen? Dessen Wagen hatte Peters unbrauchbar gemacht und zu Fuß würde der niemals ein Krankenhaus oder die

Weitere Kostenlose Bücher