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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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bloß aufhören, wenn Keppler abdrückte, es würde gar nicht erst anfangen. Er freute sich fast darauf, den Revolver zu benutzen. Er rang nach Luft, all der Hass, all die Übersäuerung seines vermurksten Lebens quoll nach oben. Er konnte das alles auskotzen mit einem einzigen Schuss. Vielleicht würde er aber auch gleich die gesamte Trommel auf Erickson abfeuern. Den Ausgangspunkt all seiner Leiden. Dann endlich würde er frei sein und eine neue Vergangenheit zu einer viel besseren Zukunft führen. Doktor Hongs Plan gab Keppler die Aussicht auf ein bisschen Leben. Und die Projektile aus seinem Revolver würden sicher nicht den Falschen treffen. Erickson nahm in seinem Machthunger auf nichts und niemanden mehr Rücksicht. Auch nicht auf seine Partnerin, die ein Kind bekommen hatte. Beide standen seinem Aufstieg an die Spitze im Wege. Also mussten sie sterben. Denn die kranke Tochter eines einflussreichen Senators war genau die Sorte Frau, die aus einem einfachen Mann voller Ehrgeiz einen Präsidenten machen konnte. Seine Freundin, die er bei einem kurzen Heimaturlaub kennengelernt hatte, konnte das nicht. Dass sie bereits kurz nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft schwanger gewesen war, blockierte seine Pläne. Er galt jetzt als Held und konnte jede haben. Also warum sollte er eine behalten, die ihm keinen Vorteil brachte? Hier ging es um Wichtigeres als um ein oder zwei Leben. Hier ging es um seine Bestimmung, die er nur ohne diese Frau und dieses Kind erfüllen konnte. Selbst wenn er dafür eine hässliche Halb-Tote ficken musste, bis die irgendwann qualvoll verreckte. Hoffentlich eher früher als später! Er würde einfach jeden ficken, der ihm helfen konnte, an den roten Knopf zu kommen. Dann würde er es diesen Teufeln heimzahlen und notfalls den gesamten gelben Kontinent auslöschen. Erst dann wäre die Sache für ihn erledigt. Erickson zog die Waffe aus dem Trenchcoat, die Keppler aus seinen Träumen kannte und zielte auf die Mutter des Kleinkindes, die ihn entsetzt anblickte. Sie wusste, dass in Asien etwas mit ihm passiert war, dass der Mann, den sie einst geliebt hatte, dort zurückgeblieben war. Sie hatte nicht einmal damit gerechnet, dass sein Körper wiederkommen würde. Doch nachdem er tatsächlich aus diesem Militärflugzeug gestiegen war, hatte sie versucht, das Beste aus seiner Rückkehr zu machen. Für sich und das Kind. Erickson sah sie ein letztes Mal an und entsicherte seine Armeepistole.
    „Heute ni cht!“, flüsterte Keppler und spannte vor dem Fenster den Hahn seines Revolvers. Doch er kam nicht dazu, abzudrücken, ein heißer Blitz durchfuhr seinen Körper und er stürzte nach vorne auf seine Knie. Keppler hatte den Schuss gar nicht gehört, denn das Präzisionsgewehr von Major Peters trug einen Schalldämpfer an der Mündung. Der Soldat eilte im Dunkeln den Hügel herunter, um dem Attentäter aus kurzer Distanz den Rest zu geben. Keppler konnte nicht einmal mehr die Kraft aufbringen, sich umzudrehen. Er spürte keinen Schmerz, bloß die atemlose Trauer über das, was er nun schon zum zweiten Mal mit ansehen musste. Denn auch Erickson hatte nichts von dem Schuss mitbekommen und brachte seinen Plan zu Ende. Peters war jetzt fast bei Keppler angekommen, ganz sicher, den einzigen Attentäter der Chinesen erwischt zu haben. Doch bevor er ein zweites Mal abdrücken konnte, hallte ein Schuss durch die Dunkelheit. Er war aus dem Motel gekommen und hatte Hirnmasse an die Fensterscheibe gespritzt, vor der Keppler kniete. Peters ließ von ihm ab, der Attentäter konnte ihm in diesem Zustand kaum mehr weglaufen. Der Offizier hetzte um das Gebäude herum auf den Eingang zu, um seinen Präsidenten vor einem zweiten Killer zu beschützen. Und während seine Lebensenergie ihn verließ, blickte Keppler durch die rot gesprenkelte Scheibe. Seine Mutter lag drinnen am Boden, ihr Blut bildete einen kleinen See, der sich immer weiter ausbreitete. Der kleine Junge drinnen verstand nicht, was passiert war, er krabbelte auf seine Mutter zu und streckte dabei die Hand nach dem Vater aus. Erickson sah das Kind überhaupt nicht an, ebenso wenig wie die Leiche der Mutter, die er irgendwann vielleicht sogar geliebt hatte. Er sagte nur diesen einen Satz. Den einzigen, den Keppler nie vergessen hatte, doch nun schon gar nicht mehr hörte.
    „Deine Mutter war eine S chlampe!“
    Kurz darauf schoss Eri ckson noch einmal und die Kugel zerschlug das Brustbein des Kleinkindes. Die Wucht des Eintritts warf den

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