Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
Vom Netzwerk:
jedes Mal Rosen geschickt.«
    »Eine davon liegt gepresst in jedem der Babybücher.« Ich nahm seine Hand. »Möchtest du noch eins haben?«
    |112| »Ich denke, ich verzichte.« Er grinste. »Aber danke für das Angebot.«
    »Hey, Tante Pat. Onkel Fred.« Henry kam den Flur entlanggelaufen. Er hielt eine Styroportasse in der Hand. »Ich bin schnell mal raus, um Kaffee zu holen. Kommt mit nach hinten. Debbie ist in Geburtsraum zwei.«
    »Wie geht es ihr?«, fragte ich.
    »Gut. Der Doktor sagt, er glaube nicht, dass es lange dauert. Mary Alice ist bereits da.«
    »Vielleicht warte ich besser hier draußen.« Fred deutete auf ein Zimmer, in dem mehrere Leute auf einen Fernseher starrten, der hoch oben an einer Seitenwand angebracht war. Unterhalb des Fernsehapparates war ein großes Fenster mit einer Jalousie.
    »Na komm, red erst mal mit Debbie.« Henry zeigte auf das Wartezimmer. »Ich bringe dann David Anthony ins Nebenzimmer, sobald Debbie ihn in den Armen gehalten und ein bisschen mit ihm geschmust hat. Sie ziehen dann die Jalousie hoch, und ihr könnt sehen, wie sie ihn wiegen und ihm Augentropfen verpassen.«
    Ich drückte Freds Hand. Ich war dabei gewesen, als Haley die Zwillinge, Fay und May, nach der Geburt herausgebracht hatte. Aber Fred war außerhalb der Stadt gewesen. Er hatte keine Ahnung, auf welche Aufregung er sich gefasst machen durfte.
    Beim Betreten eines Geburtsraumes kam man sich vor, als ginge man in eine noble, von Laura Ashley geleitete Frühstückspension. Abgesehen von ein paar einzelnen Monitoren und Piepsgeräuschen und der Tatsache, dass Debbie den Neutickel quetschte und Henry lautstark zur Hölle wünschte, hätte dies irgendein romantisches Refugium sein können.
    |113| »Okay, Schatz«, sagte er. »Deine Tante Pat und dein Onkel Fred sind hier. Möchtest du noch mehr Eis?«
    »Nein. Hallo, ihr alle.«
    Ich ging zu ihr und küsste sie. Fred winkte aus der Türöffnung.
    »Wo ist deine Mama?«, fragte ich.
    »Draußen im Flur, oder vielleicht telefoniert sie irgendwo mit diesem Virgil-Knaben. Ich bekomme gleich dieses Baby, während Henry draußen irgendwelche blöden Snacks holt und Mama irgendeinen Mann bezirzt.«
    »Ich bin hier, Schatz.« Henry strich ihr das Haar aus der Stirn. »Ich lass dich jetzt auch nicht mehr allein.«
    Tränen quollen aus Debbies Augenwinkeln.
    »Ich stelle mich schrecklich an, Tante Pat. Habe ich mich auch so schrecklich angestellt, als die Mädchen geboren wurden?«
    »Klar«, versicherte ich ihr.
    Eine Frau in einer zart geblümten Laura-Ashley-Großmuttertracht eilte an Fred vorbei, der immer noch an der Tür stand. Sie lächelte uns alle an, warf einen Blick auf die Monitore und sagte: »Das machen Sie gut. Ich liebe diesen Stressball«, und ging wieder.
    Verdammt. Ein Entbindungs-Freizeitpark.
    Debbie stöhnte und quetschte den Neutickel.
    »Schätzchen«, sagte Fred, während er sich rückwärts aus dem Raum bewegte. »Deine Tante Pat und ich warten draußen im Flur. Okay?«
    »Okay. Dabei habe ich noch gar keine großen Schmerzen. Ich spüre nur diesen Pressdrang.«
    Pressdrang? Im selben Moment war Fred verschwunden. Ich wollte ihm gerade folgen, als Mary Alice hereinkam.
    |114| »Habt ihr diese derben Birkenstock-Sandalen gesehen, die die Schwester in dem schicken Laura-Ashley-Gewand anhatte? Die ruinieren den ganzen Eindruck. Hallo, Maus. Ich habe Fred den Flur hinabfliehen sehen.«
    »Hallo. Wie geht es Virgil?«
    »Gut. Er hat ein paar Dinge herausgefunden. Ich erzähle es dir später.«
    »Hat er Virginia gefunden?«
    »Vielleicht.«
    »Ich möchte Eis«, sagte Debbie.
    Wenige Minuten später stieß ich zu Fred im Wartezimmer, wo er sich ein Basketballspiel im Fernsehen anschaute.
    »Wer spielt?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht genau. Die in Blau sind jedenfalls dabei zu gewinnen.«
    Ich setzte mich neben ihn und nahm seine Hand.
    Eine der Laura-Ashley-Schwestern steckte den Kopf durch die Tür. »Familie Caldwell? Ihr kleines Mädchen ist auf dem Anmarsch.«
    Vier Leute fuhren hoch und eilten zurück ans Fenster. Die Jalousie wurde geöffnet, und sie oohten und aahten, lachten und weinten.
    »Lass uns doch auch einen kurzen Blick werfen«, sagte ich Fred.
    Wir traten zu ihnen ans Fenster. Zwei Schwestern in grünen O P-Kitteln kümmerten sich um ein leicht violettrotes weibliches Baby, das alles andere als glücklich darüber schien, was gerade mit ihm passiert war. So sah die Welt also aus. Scheibenkleister.
    Der Vater des Mädchens, ein

Weitere Kostenlose Bücher