Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
Vom Netzwerk:
Spencer Gordon im Internet kennengelernt und häufig mit ihm gechattet. Luke stand auf, stieg über Bubba hinweg und verschwand im Flur. Wir hörten die Toilettentür zuschlagen.
    Virginia ignorierte die Unterbrechung. Spencer sei ein netter Mann. Sie teilten das Interesse für Gesellschaftstanz.
    »Ich wusste gar nicht, dass du tanzt«, sagte Richard.
    Virginia spitzte ihre neuen Lippen und sah ihren Sohn an. »Dein Vater auch nicht. Wenn ich Tango tanze, Richard, kann ich mein Bein über die Schulter meines Partners legen.«
    Der Kongressabgeordnete sah verdutzt drein.
    Virginia wandte sich wieder uns zu. »Spencer hat das imponiert. Seine Frau tanzt nicht Tango. Und macht auch sonst offenkundig manches nicht.«
    |236| Virgil schrieb etwas in sein Notizbuch, nur ein Wort, vermutlich »Tango«, und forderte dann Virginia auf, mit ihrer Geschichte fortzufahren, die sich als einigermaßen stringent herausstellte.
    In Nashville fand ein Senioren-Tanztreffen statt. Spencer hatte sie dazu eingeladen, und sie hatte eingewilligt, da es ja bekanntlich nur einen Katzensprung von Columbus entfernt war.
    Virginia nahm eine Olive vom Tisch und kaute sie gedankenvoll, während wir warteten und die Toilettenspülung im Flur rauschen hörten.
    »Aber dann«, sagte Virginia und wischte sich ihre Finger an einer Serviette ab, »fing ich an, darüber nachzudenken, was ich eigentlich über diesen Mann wusste. Danach hätte er ein Mörder sein können, und ich war drauf und dran, die Sache abzublasen, als Holden Crawford auftauchte, um das Haus zu streichen.«
    »Was hatte er denn damit zu tun?«, wollte Richard wissen.
    »Ich habe ihn an einem dieser Tage zum Mittagessen eingeladen und ihm dabei zufällig von dem Tanztreffen erzählt und wie gerne ich dorthin gehen würde. Und dann sagte er: »Ich fahre Sie dorthin und checke den Kerl für Sie. Sie können ihm ja erzählen, ich sei Ihr Bruder.« Und so haben wir es dann gemacht.«
    »Ihr habt was gemacht, Mama?« Richards Stimme war so laut, dass Bubba aufstand und in die Küche zurückstolzierte. »Du hast ihn kein bisschen besser gekannt als diesen Typen in Nashville.«
    »Aber natürlich, Richard. Er war ein netter Mann.«
    »Er hantierte mit Schlangen, Mama.«
    »Ja, das tat er, mein Sohn. Aber er war dennoch ein netter |237| Mann, und von den Schlangen wusste ich nichts, bevor ich es auf CNN sah. Dass sein Bruder Mitglied einer Schlangensekte war und ermordet wurde, bestürzte ihn. Er sagte, er würde Zickzackstreifen sehen. Ich hätte wissen müssen, dass etwas nicht mit ihm in Ordnung war.«
    »Will Alec hatte immer Migräne«, sagte Schwesterherz. Die fing auch immer mit solchen zickzackförmigen Lichtern an, die wie Reißverschlüsse aussahen. Komisch, dass dieser Gordon nicht eines dieser neuen Medikamente hatte, mit dem man das zum Stillstand bringen kann.«
    »Hatte er bestimmt.« Virginia griff nach einer weiteren Olive. Der Fußboden über uns knarrte. Luke war nach oben gegangen.
    Virgil sah ebenfalls aus, als sähe er Reißverschlüsse, aber dann atmete er tief durch und bat Virginia, von diesen paar Tagen zu erzählen, die sie oben auf dem Chandler Mountain verbracht hatte.
    »Es war langweilig. Holden hatte nicht einmal Kabelfernsehen. Aber er sagte, er müsse noch etwas erledigen, bevor wir nach Nashville führen. Und nein, Sheriff, ich habe keine Ahnung, was es war. Ein paar Typen schauten mal vorbei. Einer davon war sein Schwager.« Virginia runzelte die Stirn. »Holden mochte ihn nicht. Sie hatten wegen irgendetwas eine Auseinandersetzung. Und seine Schwiegertochter, Susan, kam mit den Enkelkindern vorbei. Niedlich wie nur sonst was. Susan ebenfalls.« Virginia seufzte. »Ich kann nicht glauben, dass sie tot ist. Holden war ganz vernarrt in sie und diese Kinder.«
    »Sie sagten, ein paar Typen?«, hakte Virgil nach.
    »Von dem einen behauptete Holden, dass er in Susan verliebt sei. Er kam nur an die Tür, und sie unterhielten sich einen kurzen Moment.«
    |238| »Hatte er einen Bart?«, fragte ich. Ich dachte an Albert Lee Packard. In den Augen von Virginia war er ein junger Mann.
    »Ich erinnere mich nicht.«
    Dann war es nicht Albert Lee. Dieses Spanisch Moos wäre ihr im Gedächtnis geblieben.
    »Was für ein Auto fuhr der Mann?«, wollte Virgil wissen.
    »Ich habe es nicht gesehen.«
    Richard stand auf. »Ich schaue mal besser nach Daddy. Weißt du, Mama, er hat sich fast umgebracht auf der Suche nach dir.«
    »Hätte mal das Tanzen lernen sollen.«
    Richard

Weitere Kostenlose Bücher