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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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kommen können. Das hatte die Person anscheinend nicht bekümmert.
    Zum Glück waren wir nur in den Briefkasten gedonnert, und Albert Lee Pickard war aus dem Haus gerannt gekommen.
    Schwesterherz war mit ihrem Jaguar in den Briefkasten gekracht. Ich fühlte ein Kichern in meinem Hals aufsteigen. Es wurde unverzüglich vom Schmerz erstickt. Verdammt.
    »Eine Schlange!«, hatte Schwesterherz gekreischt, auf ihren Airbag geschlagen, die Tür aufgerissen und auf ihrer Flucht beinahe Albert Lee umgenietet.
    Ich hatte sie kreischen gehört, aber nicht die Beinahe-Kollision mitbekommen. Albert Lee hatte mir später davon erzählt, nachdem er mich herausgezogen, die Schlange, die jetzt zusammengerollt auf dem Rücksitz lag, eingeschlossen |258| und die Tür zugeworfen hatte. Wahrscheinlich hatte er in dem Moment mehr Angst gehabt als wir, aber daran dachte ich jetzt nicht. Alles, woran ich dachte, war, dass wir draußen und am Leben waren.
    Jetzt, da ich neben meiner nur ein kleines bisschen gebissenen Schwester und einer Rettungssanitäterin, die bald blind sein würde, wenn sie sich nicht endlich mal die Stirnfransen schnitt, die Kurven hinunterglitt, dachte ich darüber nach, wer uns wohl vom Chandler Mountain hatte verscheuchen wollen und warum. Wir hatten Susans Leiche gefunden, wir hatten uns in Monk Crawfords Haus umgesehen, und ich hatte mich mit Betsy Mahall zum Mittagessen getroffen. Wir hatten auch ein paar Leute von der Schlangensekte gesehen und mit ein paar von ihnen, speziell mit Joe Baker, Kontakt gehabt. Wir hatten die Packards kennengelernt, Mutter und Sohn, und herausgefunden, dass Eugene Mahall ein Tyrann, ja vielleicht ein Mörder war und dass er gehen konnte. Aber er wusste nicht, dass wir das wussten. Und selbst wenn er es wusste, was hätte er zu fürchten? Dass wir es Betsy erzählen könnten?
    Wer immer die Schlange ins Auto gelegt hatte, hatte dies in der kurzen Zeit getan, in der wir den Schlüssel zurückgebracht und mit Betsy Kaffee getrunken hatten. Albert Lee Packards Auto war der einzige Wagen, der in der Zeit, in der wir da waren, vorbeigekommen war.
    Hatte sich jemand in der Kirche versteckt? Auf deren anderen Seite geparkt? Oder schlich da irgendjemand durch die Wälder? Und wer fürchtete sich vor dem, was wir womöglich wussten? Was wussten wir überhaupt?
    »Virgil wird das alles herausfinden«, sagte Schwesterherz, meine Gedanken lesend.
    Ich seufzte; es tat weh.
    |259| »Hey. Wieder zurück?« Irene, die Empfangsdame in der Notaufnahme des Blount County Medical Center, blickte überrascht hoch.
    Ich deutete auf den Krankenwagen, aus dem Mary Alice entladen wurde. »Diesmal ist es meine Schwester. Sie wurde von einer Schlange gebissen.«
    »O mein Gott. Irgendwie haben Sie ein schlechtes Karma. Stimmt’s? Ich arbeite lange genug hier, um ein schlechtes Karma zu erkennen, ob ich nun zu den Baptisten gehöre oder nicht.«
    Sie händigte mir ein Clipboard aus mit einem Formular, das ich ausfüllen musste. »Was für eine Schlange war das?«
    »Eine Klapperschlange.«
    »Im Januar?«
    »Jemand hat sie uns ins Auto gelegt.«
    »Na so was. Sind Sie sicher?«
    »Als ich sie zuletzt sah, lag sie noch höchstpersönlich auf dem Rücksitz«
    »Gott, ich wäre beim bloßen Anblick schon gestorben.«
    »Bin ich ja auch fast.«
    Ich schielte auf das Formular und suchte in meiner Tasche nach meiner Lesebrille. Hinter mir ging krachend die Tür auf, als sie die Trage hereinbrachten.
    »Warten Sie einen Moment«, rief ich Tammy zu, als sie in Richtung Flur lief. »Ich brauche die Handtasche meiner Schwester. Wegen der Versicherungskarte.« Meine Güte, wahrlich ein Déjà-vu. Das Gefühl wurde verstärkt, als ich mich niedersetzte, um das Formular auszufüllen, und der Totenkopf mit seinem »TÖTE SIE ALLE! LASS GOTT SIE AUSEINANDERSORTIEREN«- T-Shirt hereinspazierte, sich setzte und sich die Zeitschrift
Southern Living
griff.
    |260| Ich linste zu Irene hinüber.
    »Pack«, flüsterte sie stumm.
    Die Tür ging erneut mit einem kalten Luftzug auf.
    »Mrs Hollowell?«
    Ich blickte hoch. Vor mir stand Terry Mahall. Er trug einen marineblauen Anzug und eine rot-blau gestreifte Krawatte. Jeder Zentimeter von ihm strahlte heute den Banker aus.
    »Betsy hat mich angerufen und mir gesagt, dass Sie hier seien. Sie wollte, dass ich nach Ihnen schaue und mich nach dem Befinden Ihrer Schwester erkundige. Albert hat sie angerufen und ihr erzählt, was passiert ist.«
    »Sie haben sie gerade nach hinten gebracht.

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