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Mörderische Weihnacht

Mörderische Weihnacht

Titel: Mörderische Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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das brauche ich Euch nicht zu sagen, das wißt Ihr sicher selbst.«
    »Ich kann ihm einiges zeigen«, stimmte Hugh grinsend zu,
    »und trotzdem nicht vergessen, daß er, sobald er seinen Groll verwunden hat, im nachhinein für allzugroßen Eifer nicht sehr dankbar sein könnte. Er hat noch nie lange gegrollt. Hier in Shrewsbury hat er sich schlimm aufgeführt, aber er läßt sich nicht gern daran erinnern. Die Sache ist die, Cadfael: damals im Sommer, als man schon glauben mußte, die Kaiserin hätte Krone und Zepter in der Hand, soll FitzAlan aus der Normandie einige Späher ausgeschickt haben, um auszuforschen, ob sie unterstützt wurde, oder ob es an der Zeit sei, ihr mit frischen Truppen unter die Arme zu greifen. Ich weiß nicht, wie sie entdeckt wurden, aber als sich das Blatt wendete und die Königin mit ihrer Armee nach London einmarschierte, wurde diesen beiden Abenteurern der Rückweg abgeschnitten, und seitdem sind sie den Häschern höchstens einen Sprung voraus.
    Einer von ihnen soll lebend über Dunwich geflohen sein, aber der andere treibt sich noch herum, und da man ihn im Süden vergeblich suchte, glaubt man nun, daß er sich nach Norden in Sicherheit brachte, um mit den Sympathisanten von Anjou Verbindung aufzunehmen. Deshalb sind alle Sheriffs des Königs angewiesen, genau auf ihn zu achten. Nach dieser groben Behandlung hat Stephen nicht die Absicht, zu vergessen und zu vergeben. Ich muß tatsächlich einigen Eifer an den Tag legen, und das bedeutet, die Angelegenheit durch eine Proklamation öffentlich zu machen, und genauso will ich es tun. Ich für meinen Teil bin froh, daß der eine von ihnen sicher übers Meer davongesegelt ist und seine Frau in die Arme schließen konnte. Und ich wäre keineswegs traurig, wenn ich hörte, daß der zweite ihm gefolgt ist. Zwei kühne Jungen, die sich allein hier herüberwagten und für eine Sache, an die sie glaubten, ihre Haut zu Markte trugen - was sollte ich gegen sie haben? Auch Stephen wird sich bald besinnen.«
    »Ihr sprecht in sehr bestimmten Worten«, fragte Cadfael neugierig. »Woher wißt Ihr, daß es nur Jungen waren? Und woher wißt Ihr, daß der eine, der in die Normandie floh, eine Frau hat?«
    »Weil, mein guter Cadfael, wir genau wissen, wer sie sind, diese beiden; junge Männer aus dem Gefolge von FitzAlan.
    Der, den wir jetzt noch suchen, ist ein gewisser Ninian Bachiler.
    Und der Bursche, der glücklich entfliehen konnte, heißt Torold Blund, an den wir uns beide sicher erinnern.« Er lachte, als er sah, wie Cadfaels Gesicht sich freudig aufhellte. »Ja, genau der Bursche, den Ihr vor einigen Jahren in der alten Mühle in der Gaye versteckt habt. Und der jetzt der Schwiegersohn von Fitz Alans treuestem Freund und Verbündeten Fulke Adeney sein soll. Allerdings, Godith hat ihren Willen bekommen!«
    Und wie er sich erinnern konnte! Cadfael dachte voller Wärme an Godith Adeney, die für die Außenwelt eine Zeitlang sein Gartengehilfe Godric gewesen war, und an den jungen Mann, den zu retten und sicher nach Wales zu schicken sie geholfen hatte. Also waren die beiden jetzt Mann und Frau. Ja, Godith hatte ihren Willen bekommen!
    »Wenn ich mir vorstelle, daß ich sie hätte heiraten können!«
    sagte Hugh. »Wenn mein Vater länger gelebt hätte, wäre ich nie nach Shrewsbury gekommen, hätte nie meine gerade geerbten Güter Stephen angeboten, ich hätte Aline nie kennengelernt, und ich hätte womöglich Godith geheiratet. Aber ich denke, das bedauern wir beide nicht. Sie hat einen braven Burschen bekommen, und ich habe Aline.«
    »Seid Ihr sicher, daß er wohlbehalten aus England herausgekommen und zu ihr zurückgekehrt ist?«
    »So hat man mir berichtet. Und so soll sich auch sein Gefährte herausstehlen, wenn es nach mir geht«, sagte Hugh unverblümt. »Wenn er Torold ebenbürtig ist und mir keine Arbeit macht und mir aus den Augen bleibt, soll es mir recht sein. Falls Ihr ihm begegnet, Cadfael - Ihr habt so eine Art, immer auf das Unerwartete zu stoßen - , dann haltet ihn außer Sicht. Ich habe keine Lust, einen guten Burschen ins Gefängnis zu stecken, nur weil er einer Sache treu gedient hat, die nicht die meine ist.«
    »Ihr habt einen guten Vorwand, diese Sache zu
    vernachlässigen«, schlug Cadfael nachdenklich vor, »denn bei Eurer Rückkehr habt Ihr einen Erschlagenen auf Eurer Türschwelle gefunden, noch dazu einen Priester.«
    »Ich könnte wohl vorbringen, daß dieser Fall Vorrang hat«, stimmte Hugh zu, indem er den leeren

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