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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als würde er ins Staunen geraten. »Eine Uhr? Das ist ja toll.«
    »Finde ich auch.«
    Brenda konnte es nicht länger aushalten. »Bitte, Frank, laß den Jungen in Ruhe.«
    Scharf drehte der Mann den Kopf. »Halte du dich raus, du Schlampe. Zu dir komme ich gleich noch.«
    Brenda schluckte. Ihr Gesicht glich plötzlich einer Maske aus Marmor. So weiß war es. Sie sagte nichts mehr, aber der Schrecken drang intervallweise in ihr hoch.
    »So, eine Uhr hast du bekommen«, wiederholte Adamic. »Das ist ja toll. Kann ich sie mal sehen?«
    Martin nickte und holte sie. Er ahnte nichts Böses, als er die Uhr seinem Vater auf die offene Handfläche legte.
    Der grinste wieder. »Toll«, sagte er. »Wirklich toll.«
    Martin überhörte den Zynismus in der Stimme und nickte. »Ja, das finde ich auch, Dad.«
    »So eine tolle Uhr habe ich noch nie besessen. Deine Mutter muß viel Geld haben.«
    »Ich habe gespart, Frank. Sie war nicht teuer!« rief Brenda mit schrill klingender Stimme.
    »Mir schenkst du nie so etwas.«
    »Es tut mir leid, aber…«
    Martin merkte, daß sich etwas Schlimmes anbahnte. Er wollte Frieden stiften. »Dad, wenn du die Uhr haben willst, dann gebe ich sie dir. Wirklich, du kannst sie behalten.«
    Er schüttelte den Kopf. Die Mütze verrutschte und fiel nach hinten. Das schwarze Haar lag frei. An der Stirn war es bereits gelichtet, dafür fiel es lang in den Nacken, wo es sich auch wellte. Der Mann machte einen ungepflegten Eindruck. »Nein«, sagte er, »die will ich gar nicht haben. Ich brauche keine Uhr. Aber du auch nicht, mein Junge.«
    »Wieso?«
    In die Augen des Mannes trat ein leicht sadistisch wirkender Ausdruck. Erließdie Uhrüberseinen Handteller rutschen und fing sie schließlich mit zwei Fingern ab. So baumelte sie, und der Mann wiederholte seine Bemerkung.
    »Wirklich, du brauchst sie nicht.« Mit diesen Worten ließ er sie fallen.
    Obwohl sie mit einer normalen Geschwindigkeit dem Boden entgegenfiel, hatte der Junge den Eindruck, als würde sie immer langsamer. Aber auch er konnte sich nicht bewegen. Er sah die Uhr am Boden liegen und konnte auf das Zifferblatt schauen. Auf dem Glasdeckel tanzte der Lichtreflex einer Kerze.
    Frank Adamic lachte leise. »Willst du sie nicht aufheben, Martin? Los, heb sie auf!«
    Mißtrauen keimte in dem Jungen auf. »Ich weiß nicht, ich…« Er schaute auch zu seiner Mutter, die mit einem stoischen Gesichtsausdruck an der Kommode lehnte und sich nicht rührte. Sie sah dabei aus, als würde sie lautlos weinen.
    »Na komm schon, Junge, heb sie auf. Bück dich mal. Oder soll ich dir dein Gesicht auf den Bodendrücken?«
    »Frank, bitte…«
    »Maul halten, Brenda.«
    Martin spürte, daß Gewalt in der Luft lag, und er wollte alles tun, um sie zu vermindern. Er nickte und flüsterte: »Ja, Dad, ich werde sie aufheben.«
    Während er in die Knie ging und den Oberkörper vorbeugte, streckte er die Hand aus. Dabei schielte er ebenfalls zur Seite und sah die Beine seines Vaters dicht vor sich.
    Der rechte Fuß bewegte sich. Auf einmal kam ihm der schmutzige Stiefel riesengroß vor. Viel zu groß für die Uhr, über die er sich gesenkt hatte.
    »Dad, nein!«
    In den Schrei des Jungen klang das Lachen des Vaters und übertönte ihn. Es brach allerdings ab, als er die Uhr zertrat. Brechendes Glas verursachte ein Geräusch, das den Jungen wie eine Messerspitze mitten in die Brust traf. Er hörte es, Schwindel erfaßte ihn, er schloß die Augen, nahm auch den leisen Schrei der Mutter wieder wahr, und als er die Augen öffnete, da entdeckte er, wie sein Vater den Fuß noch drehte.
    Martin kniete noch immer. Er schaute auf die Überbleibsel und konnte es kaum fassen. Auch in seinem Innern war etwas zerbrochen. Es gab da eine Leere, eine Kälte, die grausam war.
    »Willst du sie nicht aufnehmen?«
    Martin schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war totenbleich. Aus den Augen rannen Tränen, doch kein Schluchzen drang über seine Lippen. Er schaute seinen Vater an, der anfangen wollte zu lachen, es aber nicht mehr schaffte und nur mehr seinen Mund in die Breite zog. Brenda meldete sich. Sie war Zeugin und zunächst sprachlos gewesen. Auch jetzt besaß sie Mühe, die Worte zu formulieren. »Was… was hast du getan, Frank?«
    »Das hast du doch gesehen, verdammt! Die Uhr ist hin. Er braucht nichts zu Weihnachten.«
    »Ich hatte sie ihm geschenkt.«
    »Na und?« schrie Adamic. »Was geht mich der ganze Scheiß hier an? Was ist das überhaupt für ein Weihnachtsfest? Ein Mist ist

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