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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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müssen ihm das Messer bei der Revuetanz-Szene in den Rücken gerammt haben, denn er war Teil der Formation, und ihm schien nichts zu fehlen, als sie sich nach vorne zum Bühnenrand bewegte.«
    »Was das Ganze auf die Elvisse rechts und links von ihm einengt, meinst du nicht?«
    »Genau das habe ich Virgil gesagt, aber er meinte, nein, jeder habe sich an ihn heranschleichen können, während sie sich zu einer Reihe aufstellten. Der zu seiner Linken war Larry Ludmiller, erinnere dich, der Mann von Tammy Fay.«
    »Tammy Sue.«
    Mary Alice zuckte mit den Schultern.
    »Und wer stand rechts von ihm?«, fragte ich.
    »Das hat Virgil nicht gesagt. Aber egal, wer es war, ich denke, er hat ihn nicht gekannt. Den Mooncloth-Knaben meine ich.«
    »Nun, Larry kannte ihn auch nicht, oder?«
    »Er sagt, er habe ihn noch nie in seinem Leben gesehen. Er habe sich gefragt, wer zum Teufel das sei, als er auf die Bühne getanzt kam.«
    »Seltsam.« Ich schlürfte vorsichtig den heißen Tee.
    »Das habe ich Virgil auch gesagt. Ich sagte: ›Virgil, vielleicht lag hier ein schwerer Fall von Elvis-Neid vor.‹«
    »Elvis-Neid?« Ich spuckte fast den Tee aus.
    Schwesterherz runzelte die Stirn angesichts meiner Reaktion.
    »Elvis-Neid?«, wiederholte ich, nachdem ich heruntergeschluckt hatte. »Ist das irgendein psychologisches Problem, das zu gewalttätigem Verhalten führt?«
    »Woher sollte ich das wissen?«
    Ich rieb mir die Stirn. Irgendwie waren Kopfschmerzen im Anzug.
    Wir fuhren beide hoch, als die Türglocke ging. Mary Alice vergoss Tee über ihr Yul-Brynner-Gewand und murmelte: »Scheiße.«
    »Wer könnte das sein?«, fragte ich.
    »Wahrscheinlich so ein Pfadfindermädchen, das Plätzchen verkauft. Ist das nicht die Jahreszeit dafür?«
    »Während der Schulzeit und im strömenden Regen? Du spinnst.«
    »Schau mal nach.«
    Einen Moment lang dachte ich, es könnte Charles Boudreau sein, der mir auf seiner Suche nach Marilyn gefolgt war.
    Die Glocke ging erneut. Zum zweiten Mal an diesem Tag blickte ich durch einen Türspion. Diesmal war ich entzückt angesichts dessen, was ich dort erspähte. Ich öffnete Officer Bo Mitchell vom Birmingham Police Department die Tür.
    »Bo! Kommen Sie herein.« Ich machte Anstalten, sie zu umarmen, aber sie wehrte ab.
    »Ich bin nass wie ein begossener Pudel.« Sie trat ein. »Wissen Sie, irgendetwas sagte mir gleich, dass Sie das sind, als der Anruf einging.«
    »Welcher Anruf?«
    »Wegen Einbruchdiebstahls. In diverser und vielfältiger Form. Ich sagte mir: ›Bo, diverse und vielfältige Form klingt nach Patricia Anne und Mary Alice. Da wette ich drauf.‹«
    »Wovon reden Sie?«
    »Von der Alarmanlage, Patricia Anne. Die, bei der Sie dreißig Sekunden haben, um den Code einzugeben, bevor wir anrufen. Was wir auch getan haben; aber Sie haben nicht geantwortet.«
    »Oh, Mist.« Ich rannte zurück in die Küche, öffnete die Tür zur Speisekammer und drückte 5-7-7-2.
    »Was ist los? Wer ist das?« Schwesterherz stand an der Spüle und rubbelte mit einem feuchten Papierhandtuch auf ihrem Kampfkleidungsoberteil herum.
    Bo grinste, als sie Schwesterherz in ihrer Aufmachung sah. »Sollen wir tanzen, dum dum dum?«
    Schwesterherz wirbelte herum. »Hey Bo, ich nehme Kampfsportunterricht.«
    »Gut, Sie werden es im Gefängnis gebrauchen können, weil Sie wegen Einbruchs verhaftet sind.«
    »Verdammt. Die Alarmanlage. Warum haben Sie uns nicht angerufen?«
    »Haben wir. Das Telefon ist abgestellt.«
    »Das ist eine weitere Sache, die ich erledigen muss.« Ichgriff in meine Tasche, zog mein kleines Notizbuch heraus und schrieb: Telefongesellschaft anrufen . »Sie kommen am 1. April nach Hause, Bo. Und Haley ist schwanger.«
    »Na so was!« Sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich an den Tisch. »Junge oder Mädchen? Weiß sie es überhaupt?«
    »Ein Mädchen.« Ich nahm eine weitere Tasse aus dem Schrank, füllte sie mit Wasser und stellte sie in die Mikrowelle. »Sie heißt Joanna, weil sie vom Papst gesegnet wurde.«
    »Joanna Paula?«
    »Hmmm.« Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Ich nahm einen Teebeutel aus der Schachtel. »Zitronentee?«
    Sie nickte und wand sich aus ihrem Regenmantel.
    »Was haben Sie gemacht, Bo?«, fragte Schwesterherz, während sie neben ihr Platz nahm.
    »Heute Nachmittag? Einen Hund aus dem Village Creek gefischt. Möchte eine von Ihnen einen Hund? Woofer könnte Gesellschaft gebrauchen, Patricia Anne!«
    »Er ist zu alt, um noch das Teilen zu lernen, Bo.« Ich

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