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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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entschieden.
    Bo trank ihren Tee aus und sagte, sie müsse zurück an die Arbeit. Wahrscheinlich säßen wieder Leute auf ihren Autodächern unter der Brücke an der Fifth Avenue und warteten auf ihre Bergung. Gott weiß warum, aber jedes Mal, wenn es schlimm regnete, schien es alle dorthin zu ziehen. Sie zog ihren Regenmantel an und sagte uns, wir sollten uns benehmen. Wir versprachen es. Erst als sie weg war, fiel mir ein, dass ich ihr nicht von Griffin Mooncloths Verabredung mit Debbie erzählt hatte. Aber sicher hatte Debbie bereits angerufen und Bericht erstattet.
    »Ich geh mal hoch und schaue nach, ob da ein Schaukelstuhl ist«, sagte ich. »Welches Zimmer sie wohl für das Baby nehmen?«
    »Das kleine neben dem Schlafzimmer. Das, was Philip als Büro nutzt und wo all das Computerzeug herumliegt.«
    »Natürlich.« Wir grinsten einander an. Dr. Philip Nachman standen einige große Veränderungen in seinem Leben bevor.
    »Ein Schnappmesser«, sagte Mary Alice, als wir die Treppen hochgingen. Klingt nach ›West Side Story‹, oder? Mit all den Schlägereien. Irgendwie wie von gestern.«
    »Von gestern, ha. Die Kids an der Schule nennen die Dinger Schnipser. Und sie lassen sich leichter verbergen als Pistolen.«
    »Du steckst einfach voller Wissen, hab ich recht?«
    »Du bist auch voll davon.« Ich erwartete, dass sie mir einen Klaps auf den Allerwertesten geben würde. Aber die Spitze war ihr offenkundig entgangen. Ich hatte mich gerade wieder entspannt, als sie »Yaa!« brüllte.
    Ich übersprang zwei Stufen, um dem zu entgehen, was meine plötzlich zu Chuck Norris mutierte Schwester mir anzutun gedachte.
    »Es funktioniert, stimmt’s?«, sagte sie lächelnd.

6
    »Marilyn zu befruchten?«
    Fred und ich saßen am Küchentisch und aßen das gegrillte Hähnchen mit gebackenen Bohnen und Kartoffelsalat ohne Senf (wir hassen Kartoffelsalat, in dem Senf ist), das ich auf dem Heimweg im Piggly Wiggly gekauft hatte. Noch immer schlug Regen gegen die Fenster, und Woofer lag unter dem Tisch. Ich hatte meine Schuhe ausgezogen und kraulte ihn mit meinen bestrumpften Füßen.
    »Das hat er gesagt, ich schwör’s. Er hat es sogar wiederholt.«
    Fred runzelte die Stirn. »Klingt nach einem Verrückten. Ich bin froh, dass du ihn nicht hereingelassen hast. Was hat denn Mary Alice gesagt, als du es ihr erzählt hast?«
    »Ich habe es ihr nicht erzählt. Ich sprach mit Debbie, und die hatte von ihrer Schwester die Mitteilung erhalten, man solle ihrer Mutter nichts sagen.«
    »Darüber, dass irgendein Mann auftauchen würde, um sie zu befruchten?«
    Ich tat mir noch etwas von dem Kartoffelsalat auf. »Debbie ist sich nicht sicher. Marilyn hat anscheinend von ihrem Autotelefon aus angerufen, und die Nachricht war verstümmelt. Aber kann sein, dass es das war, was sie gesagt hat.« Unter dem Tisch drehte sich Woofer um und gab unter meinen massierenden Füßen einen leisen Laut des Wohlbefindens von sich. Im Wohnzimmer lag Muffin, den Kopf auf einem Kissen, schlafend auf dem Sofa.
    »Ich gebe diesen Schatz von einer Katze nicht zurück«, sagte ich und deutete mit dem Finger auf sie.
    »Ich weiß.« Fred wischte sich die Hände an einer Papierserviette ab, bevor er nach einem weiteren Stück Hühnchen griff. »Kannte Debbie diesen Mann?«
    »Nein. Sie hat keine Ahnung, worum es ging.«
    Das gleichmäßige Geräusch des Regens wirkte hypnotisierend. Ich war plötzlich dankbar für mein warmes, trockenes Haus, für den pelzigen Körper unter mir, für den großartigen Mann, der mir gegenüber gegrilltes Hühnchen verschlang. Es war einer von den Momenten, die man am liebsten festhalten möchte, wenn man erkennt, wie glücklich man ist.
    »Nun, Marilyn hatte immer einen gesunden Menschenverstand. Sie kann auf sich selbst aufpassen. Du glaubst doch nicht, dass dieser Mann gefährlich ist, oder?«, fragte Fred.
    »Er schien nur wütend.«
    »Na, irgendwann finden wir heraus, was da los ist.« Er nahm einen Bissen von dem Hühnchen und sagte: »Mmmm, ist das gut. Du solltest dir das Piggly-Wiggly-Rezept geben lassen, Schatz.«
    Da war der Moment dahin. Ich zögerte, entschied aber, mich nicht beleidigt zu fühlen. Ich habe in den einundvierzig Jahren meiner Ehe gelernt, dass Fred bei der Hälfte der Dinge, die mich an ihm aufregten, gar nicht wusste, was in seinen Worten oder Handlungen mich verletzt haben könnte. Abgesehen davon ist es schwer, sich von einem Mann mit Barbecuesauce auf der Nase beleidigt zu fühlen.
    »Wisch dir die

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