Mörderischer Auftritt
war Buddy Stuckey«, erklärte Schwesterherz. »Er ist ein Elvis-Imitator.«
»Nein, das war Elvis. Er sah übrigens gut aus. Nicht mehr so aufgedunsen. Hat einiges von dem Gewicht verloren, das er zugelegt hatte. Ich wollte Ihnen das nur erzählen, damit Sie wissen, dass der Mensch, der Ihnen nahesteht, wieder gesund werden wird.«
»Danke«, sagten wir beide.
»Bitte.« Sie warf erneut einen Blick auf die anderen Leute im Raum. »Hier gibt es einige, die glauben das nicht.«
Schwesterherz nickte. »Ich kann das nachvollziehen.«
»Hat eine Menge Gewicht verloren. War auch nicht gut für ihn. Hat geradezu nach Diabetes geschrien, wenn Sie mich fragen. Das ist es, was meine Schwester da nebenan hat.«
»Tut mir leid«, sagte Schwesterherz.
Die Frau schlürfte ihren Kaffee. »Sie wird schon wieder.«
Wir pflichteten ihr bei, dass dies sicher der Fall sei würde.
Tammy Sue kam wieder heraus. Sie sah noch jammervoller aus als zuvor. »Er sieht so erbarmungswürdig aus«, sagte sie. »Überall schwarz und blau.« Sie wischte sich mit dem Handrücken Tränen aus den Augen. »Wer hat so etwas nur getan?«
»Wir finden das heraus«, sagte Tante Maude besänftigend. »Und er hat sein Bein bewegt. Das ist ein prima Zeichen.«
Ich holte Luft. Ich hatte nicht an die Möglichkeit einer Lähmung gedacht, die aber natürlich existierte.
»Kommen Sie schon, Tammy Sue«, sagte Mary Alice. »Wir haben einen prima Parkplatz, fast direkt vor der Eingangstür.« Sie legte ihren Arm um die Schulter des Mädchens. »Und wie klingt eine hausgemachte Gemüsesuppe in Ihren Ohren?«
»Okay. Und eine Dusche wäre auch wunderbar.«
Ich warf einen Blick zurück, als wir den Warteraum verließen. Olivia Ludmiller stand am Fenster, ihr schmales Gesicht von Tränen überströmt.
Eine Stunde später saßen Tammy Sue, Schwesterherz und ich an meinem Küchentisch. Tammy Sue und meine Schwester aßen Gemüsesuppe und Maismuffins. Ich verdopple immer die Rezeptmenge, wenn ich Maismuffins mache, und friere die Reste ein. Eine Minute oder noch weniger in der Mikrowelle, und sie schmecken wie frisch gebacken. Ich war nicht hungrig, da ich ja mit Fred zu Mittag gegessen hatte, aber einem Muffin konnte ich nicht widerstehen.
»Die ist gut«, sagte Tammy Sue, während sie die Suppe kostete. Sie hatte geduscht, sich die Haare gewaschen und trug den marineblauen Veloursbademantel, den ich Fred zum Geburtstag gekauft hatte. Er hatte nie gesagt, dass er ihn nicht mochte, aber er hatte ihn nie getragen. Ziehen Sie daraus Ihre eigenen Schlüsse!
»Patricia Anne ist eine gute Köchin«, sagte Schwesterherz.
Ich war erfreut über das Kompliment.
»Sie verbringt eine Menge Zeit in der Küche.«
Diese Bemerkung erfreute mich nicht. Es klang so, als hätte ich nicht viel vom Leben. Ich versetzte ihr einen leichten Tritt gegen den Knöchel. »Genau wie Martha Stewart.«
»Wenn Larry aus dem Krankenhaus kommt, dann abonniere ich ›Martha Stewart Living‹ und mache all das, was siemacht. Meine eigene Weihnachtsdekoration, anstatt sie bei Wal-Mart zu kaufen. Und ich beine mein eigenes Hähnchen aus und brate es mit Rosmarin gespickt. Ich habe sie das einmal im Fernsehen zubereiten sehen.« Tränen traten in Tammy Sues Augen. »Wisst ihr, dass ich noch nie ein Hähnchen ausgebeint habe? Und ich weiß nicht einmal, was Rosmarin ist.«
»Es ist ein Kraut wie Petersilie, Salbei und Thymian«, sagte Schwesterherz. Man konnte förmlich hören, wie sie zwischen den Worten Salbei und Thymian nachdachte.
»Meine Mutter war eine wundervolle Köchin. Sie hat nicht so extravagantes Zeug gekocht, aber leckere Sachen wie Hähnchen und Klöße. Ich wünschte, ich hätte besser aufgepasst, wie sie die Dinge zubereitet hat, mir ihr Rezept für gefüllten Truthahn geben lassen zum Beispiel. So etwas eben.« Tammy Sue seufzte. »Sie hielt unser Haus so sauber, dass man vom Boden hätte essen können.«
»Wirklich?« Schwesterherz rollte ihre Augen in meine Richtung.
»Und sie hat sogar Daddys Unterwäsche gebügelt.« Die Tränen liefen über. »Ich habe noch nie Larrys Unterwäsche gebügelt.«
Schwesterherz legte ihren Löffel nieder. Sie begann panisch zu wirken.
»Ich habe Freds auch noch nie gebügelt«, sagte ich. »Ich glaube nicht an das Bügeln von Dingen, die man nicht sieht.«
Tammy Sue schenkte mir ein schwaches Lächeln.
»Man konnte vom Boden essen?«, fragte Schwesterherz.
»Ja, Ma’am. Sie liebte ein sauberes Haus.«
Ich konnte Muffin im
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