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Mörderischer Auftritt

Mörderischer Auftritt

Titel: Mörderischer Auftritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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genauso gut nach Hause gehen, und es war gut, dass ich das gemacht habe, denn der arme Maurice war auf die Schnauze gefallen in der Eingangshalle. Ausgesprochen seltsame Sache. Sieht aus, als habe ihn irgendein Tier angegriffen. Überall ist Fell.«
    Ich brauchte eine Sekunde, um den Namen Maurice und den ausgestopften Grizzlybären zusammenzubringen.
    »Er ist schwer wie Blei, sodass ich erst mal nur um ihn herum staubsaugen kann, bis jemand hier ist und mir hilft, ihn aufzustellen, um zu sehen, ob noch alles beisammen ist.« Sie machte eine Pause. »Ich weiß nicht, wo Dusk ist.«
    »Tut mir leid, Bernice«, sagte ich. Was hätte ich sonst sagen können?
    »Nein, ich bin diejenige, der es leidtut, und Day ruft dich selbst an und entschuldigt sich, sobald sie ihre Füße aus diesem Gefängnis setzt. Ich verspreche dir das. Ich habe meine Mädchen nicht großgezogen, damit sie so etwas tun.«
    Offenkundig war es Bernice nicht in den Sinn gekommen, dass an dem Messer-Vorfall mehr dran sein könnte, als dass Day es zufällig auf dem Boden gesehen und aufgehoben hatte. Ich fragte mich, ob Dusk ihrer Mutter von ihrer Ehe mit Griffin Mooncloth erzählt hatte und davon, dass sie von ihm erpresst worden war. Ich bezweifelte es, andernfalls hätte sie ängstlicher gewirkt hinsichtlich der Konsequenzen, die die Befragung auf dem Polizeirevier für Day haben könnte.
    »Gut, lass mich jetzt staubsaugen, Patricia Anne. Und du kannst mit diesem Anruf rechnen.«
    »Bernice«, sagte ich zu Schwesterherz, als ich auflegte. »Day hat zugegeben, dass sie das Messer in meine Tasche gesteckt hat. Sie ist jetzt unten auf der Polizeistation. Bernice hat sich für sie entschuldigt.«
    Schwesterherz schloss das Buch und stand auf. »Weißt du, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Day Armstrong so wütend auf Griffin Mooncloth gewesen sein soll, dass sie ihn umgebracht hat, nur weil er an seiner Ehe mit Dusk festhalten wollte. Außer sie liebt ihn selbst. Es gibt vier Dinge, wegen denen Menschen töten, Maus: Geld, Rache, Eifersucht und Hass. Und natürlich sind manche auch einfach nur verrückt. Aber denk darüber nach. Würdest du einen Mann ermorden, nur weil er mit mir verheiratet bleiben will?«
    »Nein, ich würde es dir überlassen, ihn umzubringen.«
    »Genau. Falls also Day nicht wie verrückt in ihn verliebt war, dann war Dusk diejenige, die ihn umgebracht hat.« Darin verbarg sich ein gewisser Sinn. Schwesterherz nahm die Bücher und sagte, sie fahre zum Big, Bold and Beautiful Shoppe, um mit Bonnie Blue zu reden, sei aber rechtzeitig zurück, um Tammy Sue ins Krankenhaus zu fahren. »Lass sie ein paar Stunden schlafen. Sie hat es weiß Gott nötig.«
    Der Rest des Nachmittags war daher sehr ruhig. Ich zog meine guten grauen Sachen aus, schlüpfte in ein Paar Jeans und putzte das Haus. Es war das erste Mal seit Tagen, dass mir danach zumute war. Ich konnte nicht staubsaugen, aber wischte den Küchenboden und staubte ab, sogar im Salon, in den wir nie gehen. Ich machte die Toiletten sauber und schrubbte die Ausgussbecken. Als Tammy Sue aufwachte und aus dem Gästezimmer kam, roch das ganze Haus, als ob eine Pinie mit einem Zitronenbaum veredelt worden wäre.
    Das Erste, was sie machte, war, mit dem Wartezimmer der Intensivstation zu telefonieren und mit Tante Maude zu sprechen. »Ja, Ma’am«, hörte ich sie sagen, »okay.« Und dann: »Ist Olivia noch da?« Als sie aufgelegt hatte, stützte sie sich am Küchentisch ab, so als sei sie zu müde, um zu stehen.
    »Irgendwelche Veränderungen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er ist nach wie vor bewusstlos. Wo ist Mrs Crane?«
    »Sie hat ein paar Dinge zu erledigen. Sie dürfte aber in Kürze zurück sein. Möchten Sie einen Tee mit viel Eis drin?«
    »Das wäre großartig.«
    »Warum setzen Sie sich dann nicht ins Wohnzimmer, und ich bringe Ihnen welchen.«
    »Danke. Haben Sie Tylenol oder Aspirin?«
    Ich öffnete den Küchenschrank und gab ihr die Flasche Tylenol extra stark. Sie nahm zwei und ging ins Wohnzimmer, als wären alle ihre Muskeln steif. Als ich in den Raum trat, lag sie ausgestreckt auf Freds Lehnstuhl.
    »Ich wusste nicht, dass man derartig müde sein kann«, sagte sie, während sie ihren Tee entgegennahm. »Das sollte aber helfen. Danke, Mrs Hollowell.«
    »Gern geschehen, Tammy Sue. Möchten Sie einen kleinen Happen essen?«
    »Nein danke.« Sie nahm ihr Tylenol und trank etwas Tee. »Wenigstens ist Olivia nicht mehr im Krankenhaus. Vielleicht bleibt sie ja

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