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Mörderisches Musical

Mörderisches Musical

Titel: Mörderisches Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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gelangte
Poppy durch die Seitentür auf die Bühne und umarmte Mort, als wäre sie eine
Geliebte. Mort wirkte verblüfft.
    Carlos machte einen Bogen um das glückliche Paar,
kam auf die Vorderbühne, kniete nieder und blickte angestrengt ins Haus.
»Häschen? Bist du da? Was hat das alles zu bedeuten?«
    Sie winkte ihm, konnte aber nicht sicher sein,
ob er sie erkannte.
    Madigans Brüllen übertönte das allgemeine
Geplapper. »Wenn Sie Mort Hornberg sind, wer ist dann der Tote auf der
Toilette?«
    »Der Tote?« fragte Mort.
    »Auf der Toilette?« Carlos stand langsam auf.
    Aline sagte: »Mein Gott, dann...?«
    »Wer ist...?«
    Fran senkte den Kopf, seine Backen wirkten auf
einmal faltig. Er war als einziger sitzen geblieben, als alle anderen
aufgesprungen waren. Hatte er die ganze Zeit gewußt, daß der Tote nicht Mort
war?«
    »Darf ich um Ruhe bitten!« übertönte Madigan das
Stimmengewirr. »Mr. Hornberg, auf der Herrentoilette wurde jemand ermordet. Wir
haben angenommen, daß Sie es sind.« Er warf einen Blick in den Zuschauerraum,
dann auf seinen Notizblock. »Miss... äh... Watson, würden Sie heraufkommen?«
    »Warum kommt überhaupt jemand auf die Idee, ich
wäre es?« Morts Gesicht zeigte rote Flecken vor Empörung.
    Wetzon stand auf. Anscheinend sollte sie als
nächste befragt werden.
    Twoey suchte ihre Hand und drückte sie.
»Möchtest du, daß ich mitkomme?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf, dann reckte sie sich
auf Zehenspitzen und flüsterte in sein Ohr: »Hättest du die Show übernehmen
können?«
    Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
»Mit ein wenig Hilfe von meinen Freunden.« Er zeigte mit dem Kopf auf Sunny.
    »Moment mal, Moment.« Mort stampfte mit dem Fuß
auf und schob Poppy beiseite. »Was wird aus der Vorstellung heute abend?«
    »Mort, bitte, es liegt jemand tot auf der
Toilette.« Poppy klammerte sich an ihn. »Wir dachten alle, du wärest
es.«
    Madigan räusperte sich. »Okay, wenn der Tote
nicht Mort Hornberg ist, wer ist er dann?«
    »Ich kann dir die Frage beantworten, Willis.«
Ein kleiner Mann mit irischer Strickmütze und L.L.-Bean-Regenmantel trat auf
die Bühne.
    Kinoklamotte durch und durch, dachte Wetzon, als
sie auf die Bühne kam. Sogar die Abgänge und Auftritte. Genaugenommen wurde die
ganze Szene seit Morts wundersamer Auferstehung wie ein Stück im Stück
dargestellt, in dem jeder seine Rolle voll ausspielte. Die Besetzung gab im
Moment Mord in der Herrentoilette und entsprach ziemlich genau jener
Gruppe, die so mutig Dillas Tod gegeben hatte.
    Abgesehen von...
    Es war Sam Meidner, der in seinem Blut lag.
    Im selben Augenblick las Madigan von dem Ausweis
in der Brieftasche ab: »Samuel Meidner.«
    Der Schreckenslaut hätte choreographiert sein
können, so einstimmig kam er von den Zuschauern. Er war Teil der Aufführung.
    »Ich nehme an, Sie kennen alle diesen Mann?«
Madigan sah zur Bestätigung von einem zum anderen.
    Edward kicherte.
    Mort sagte: »Ihr wollt mir doch nicht erzählen,
daß ihr Sam mit mir verwechselt habt?«
    »Doch, wir alle«, sagte Twoey.
    »Er hat deine Mütze getragen«, sagte Poppy.
    »Ich trage meine Mütze. Was ist bloß in euch gefahren?« Mort war wütend auf alle.
»Wir machen noch eine halbe Stunde Pause, dann geht es wieder an die Arbeit.
Wir haben heute abend Vorstellung.«
    »Du meinst, wir machen weiter?« Phil sprach für
alle.
    »Selbstverständlich, wenn der Vertreter der
Bostoner Polizeibehörde es nicht für angebracht hält, das Theater
dichtzumachen. Hat er das vor?«
    Madigan zuckte die Achseln. »Das entscheiden
Sie. Aber die Herrentoilette darf nicht betreten werden. Ich werde sie
versiegeln und einen Mann davor postieren, damit das so bleibt.«
    »Wir können keine Vorstellung durchziehen ohne
eine funktionierende Herrentoilette«, wandte Sunny Browning ein. »Und wie sieht
das aus, ich meine, eine Vorstellung, wenn Sam...?«
    »Gibt es keine Versicherung für solche Fälle von
höherer Gewalt?« fragte Twoey.
    Mort sah Twoey verächtlich an. »Niemand — und
ich meine niemand — schließt meine Show.«
    »Wenn ich hier unterbrechen darf, ich möchte,
daß meine Leute die Aussage von jedem einzelnen aufnehmen. Ihre eingeschlossen,
Mr. Hornberg... Wir würden uns sogar freuen, wenn wir Ihre jetzt sofort
bekämen.«
    »Wer kann den Tod des armen Sam gewünscht
haben?« sagte Carlos leise, während er mit Wetzon in die Seitenkulisse ging.
»Er war ein harmloser alter...«
    »Wenn wir alle ihn mit Mort

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