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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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schnell voran? Aber Amber hatte ja auch ausgesprochen lange Beine.
    Ganz am hinteren Ende des Stegs, zwischen Jachten, Motorbooten, großen und kleineren Schiffen, blieb Amber endlich stehen. Weil Beth so verzweifelt schnell gerannt war, konnte sie gar nicht so schnell stoppen wie ihre Nichte und wäre fast auf sie gefallen.
    “Sieh mal”, meinte Amber und zeigte aufs Wasser. “Ist das nicht ihr Boot?”
    Beth starrte das Boot an. Es kam ihr überhaupt nicht bekannt vor: frisch gestrichen und mittelgroß, vielleicht acht Meter lang.
    Verständnislos sah sie ihre Nichte an. “Wovon redest du?”
    “Dieses Pärchen neulich auf Calliope Key – sie haben sie wohl auf Vordermann gebracht. Sieht gut aus, was?”
    Ein eisiger Schauer lief Beth den Rücken hinab. Amber hatte recht, dachte sie, auch wenn sie nicht hundertprozentig sicher war. Tatsächlich sah es schon ein bisschen so aus – und dann auch wieder nicht. Neuer. Aber Größe und Ausstattung waren dieselbe wie bei dem heruntergekommenen Boot, das sie von Calliope Key kannte.
    “Amber, wir müssen hier weg”, sagte sie drängend. Noch während sie sprach, drehte sie sich um. Und schrie auf, als sie an ihrem Knöchel etwas Nasses, Kaltes spürte. Die Hand eines Mannes, der gerade aus dem Wasser kletterte.
    Es war Brad – oder der Mann, den sie als Brad kennengelernt hatten. Mit Glatze und in einem tropfnassen Smoking. Ohne Schuhe und auch ohne das dunkle Toupet, das er als Kellner getragen hatte. Vermutlich hatte er Amber gesehen und war ins Wasser gesprungen sein. Oder er wollte sich verstecken. Beth öffnete den Mund und wollte schreien, um ihre Nichte wie auch immer vor ihm zu beschützen.
    “Lassen Sie’s”, meinte Brad nur und zog ein Messer hervor. Damit stürzte er sich auf Beth, hatte sie im Nu überwältigt und hielt ihr das Messer an die Kehle.
    Trotz des kalten Messers an ihrer Kehle rief Beth: “Lauf los, Amber!”
    “Das lässt du besser sein”, fauchte Brad brutal. “Eine Bewegung, und sie ist tot.”
    “Lauf, Amber!”
    “Rüber aufs Boot, Amber”, befahl Brad. “Oder sie stirbt.”
    “Amber, hör nicht auf ihn!”, versuchte Beth es noch einmal, aber sie brachte den Satz kaum zu Ende, weil Brad ihr das Messer noch fester an die Kehle drückte.
    “Tun Sie ihr nichts, bitte!”, schluchzte Amber.
    Brad lächelte nur selbstgefällig, als Amber gehorsam an Deck sprang.

18. KAPITEL
    K eith lief gehetzt in die Halle und dann ins Restaurant. Zweifellos sah er ohne den falschen Vollbart ziemlich lächerlich aus, aber das war ihm völlig gleichgültig. In der Ferne entdeckte er den Präsidenten, der immer noch lächelnd die letzten Gäste verabschiedete und ihnen einen sicheren Heimweg wünschte.
    “Wo ist Beth?”, fragte Keith.
    “Keine Ahnung. Und offen gestanden wächst sich das Ganze hier allmählich zu einem ziemlichen Fiasko aus. Miss Anderson sollte hier sein und mit mir zusammen die Gäste verabschieden. Und was immer Sie und Ihre Männer heute Abend hier erwartet haben, ist ja wohl offensichtlich nicht eingetreten …”
    Aber Keith überging seine Kritik. “Wo sind Ben und Amber?”
    “Mr. Henson, ich fürchte, ich kann es Ihnen nicht sagen, und bin außerdem sehr beschäftigt. Abgesehen davon sehen Sie reichlich derangiert aus.”
    Ohne ein weiteres Wort ließ Keith ihn einfach stehen und setzte seine Suche fort. Seine blauhaarige Tanzpartnerin erblickte ihn und schnappte sichtlich nach Luft.
    Kopfschüttelnd lief er in den Innenhof, weil die nächstgelegene Tür dorthin führte. Niemand – aber die Tür zu den Männerkabinen war nur angelehnt. Keith stürzte in den Raum.
    Überrascht sah er jemanden am Boden liegen. Als er näher kam, hörte er ein Stöhnen. Entgeistert sah Keith, dass es Ben Anderson war, der sich mühsam aufrichtete.
    “Ben! Was ist passiert?”
    Benommen schüttelte Ben den Kopf. “Ich war hier drin … Keine Ahnung. Aua, mein Kopf! Ich bin hergekommen, weil ich meine Armbanduhr im Spind vergessen hatte … muss gestolpert sein. Ich bin hierher gelaufen …Sehen Sie, er ist offen.” Seine Augen weiteten sich. “Amber … Amber hat draußen auf mich gewartet, vor der Tür. Ich habe ihr gesagt, sie soll auf mich warten und auf keinen Fall weggehen. Oh verdammt, sie hat nicht gewartet. Sie ist weg … Ich dachte nicht, dass ihr tatsächlich eine Gefahr drohen könnte!” Er sah Keith entsetzt an. “Meine Tochter! Sie müssen meine Tochter finden!”
    Keith atmete tief durch. “Haben Sie Ihre

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