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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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will sie mich sogar in der Schule wie Luft behandeln. Ich kann es einfach nicht fassen. Zuerst habe ich sie ausgelacht, aber ihr war die Sache bitterernst. Als sie weg war, habe ich sofort Ashley davon erzählt, und sie findet es auch total krass.”
    Beth hörte, dass ihre Nichte geweint hatte. “Und wo steckt dein Vater?”
    “Keine Ahnung. Ach, Tante Beth, ich weiß, dass das deine große Party ist, aber … aber kannst du trotzdem herkommen? Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?”
    “Ich schlafe zurzeit aber bei Ashley und Jake.”
    “Kann ich dann vielleicht auch dahin kommen?”
    “Wenn sie nichts dagegen haben.”
    “Ich kann heute Nacht einfach nicht mit Dad nach Hause fahren. Ich kann ihm das nicht erklären. Ach, Tante Beth, ich kann es einfach nicht glauben. Ich bin so sauer!”
    “Süße, ich bin gleich bei dir … Aber wo seid ihr denn jetzt?”
    “Links von dem großen Vorplatz.”
    “Ich bin etwas weiter rechts. Bin gleich da. Und dann suchen wir deinen Dad … er ist nämlich zurzeit auch nicht besonders gut auf mich zu sprechen. Jake soll mit ihm reden. Sag Ashley, dass sie deinem Vater beibringen müssen, dass es in Ordnung ist.” Während Beth redete, lief sie los. Immer noch leicht in Panik, wollte sie unbedingt zu ihrer Nichte. Und endlich sah sie sie.
    Schnell lief sie zu der Bank, auf der Ashley und Amber saßen. Ashley sah ganz verloren und hilflos aus und sah Beth mit einem Blick an, der sagte: Ich gebe mein Bestes, aber ich habe keine Ahnung, wie ich mich in dieser Situation verhalten soll.
    Aber auch Amber sah völlig verloren aus.
    Ganz fest nahm Beth ihre Nichte in die Arme. “Wir kriegen das schon wieder hin.”
    Mit tränenverschmiertem Gesicht schluchzte Amber in Beths Armen.
    “Hast du so etwas schon mal erlebt?”, flüsterte sie.
    “Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wie es aussieht”, redete Beth ihr zu. “Vielleicht sieht die Sache morgen schon wieder ganz anders aus.” Während sie sich misstrauisch umsah, versuchte sie Amber zu trösten. Doch sie schienen die einzigen Menschen an der Auffahrt zum Clubhaus zu sein. Nein, doch nicht. Gerade zündete sich der dicke Polizist am anderen Ende der Auffahrt eine Zigarette an.
    “Nein, ich glaube, das war’s”, weinte Amber.
    “Aber Liebling, ich wart doch kein Paar, sondern Freundinnen. Man muss doch nicht nur eine einzige Freundin haben. Auch wenn sich das jetzt alles ganz schrecklich anhört … vielleicht ist es am Ende doch nicht ganz so schlimm.”
    “Doch, das ist es. Es ist so entwürdigend.”
    “Du hast doch noch andere Freunde.”
    “Die haben wir allesamt gemeinsam.”
    Mitfühlend drückte sie Ambers Arm. “Wir müssen abwarten, was das letzten Endes bedeutet, glaube ich. Denk daran, ich bin immer für dich da. Und alle meine Freunde halten dich für das hübscheste und begabteste Mädchen der Welt. Wirklich, mein Schatz, es wird sich alles wieder einrenken. Irgendwann wirst du erkennen, dass nicht alles, was heute wie eine Katastrophe aussieht, tatsächlich eine war.”
    “Da hat sie recht”, meinte Ashley und strich Amber sanft über die Wange. “Du bist wunderbar, du hast Talent, und wir sind alle höllisch stolz auf dich.”
    Amber versuchte zu lächeln, aber sie glaubte den beiden Frauen ganz offensichtlich kein Wort.
    “Hör mal, Süße, du weißt, dass ich noch im Dienst bin”, sagte Beth dann. “Ich dürfte eigentlich gar nicht hier draußen sein, aber …”
    Amber schniefte. “Es tut mir so leid, Tante Beth.”
    “Es muss dir nicht leid tun. Ist schon in Ordnung. Ich würde jederzeit meinen Job für dich hinschmeißen, das weißt du doch.”
    “Aber das will ich nicht”, sagte Amber sanft.
    “Ich weiß. Wir kriegen das schon wieder hin.”
    “Geh ruhig wieder hinein”, sagte Ashley zu Beth. “Ich bleibe noch etwas mit Amber hier draußen.”
    “Ich muss mich nur ein bisschen am Ausgang sehen lassen und die Leute verabschieden”, erklärte Beth. “Die Gäste werden sicher demnächst aufbrechen.”
    “Können wir in die Waschräume gehen, Ashley?”, bat Amber. “Ich muss mich ein bisschen frisch machen.” Sie setzte ein tapferes Lächeln auf.
    “Unbedingt. Wir sehen uns drinnen, Beth”, sagte Ashley.
    Keith kam gerade noch rechtzeitig, um zu beobachten, wie Eduardo Shea sich wieder ein Bier beim Kellner holte – und ihm etwas gab. Der Kellner steckte den Umschlag in seine Jackentasche und sah auf. Mit dem schwarzen Schnurrbart und dem glänzend schwarzen Haar

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