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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Schwester gesehen?”
    “Nein.”
    “Ich hole Ihnen Hilfe”, meinte Keith.
    Dann lief er hinaus und brüllte. Auf dem Innenhof lief er in einen Kellner und hielt ihn fest. “Da drin liegt ein Verletzter. Holen Sie Hilfe! Holen Sie die Polizei.”
    Der Kellner wurde blass, gehorchte aber umgehend. Währenddessen rannte Keith zum Rasen hinunter. Einige Leute zogen sich gerade für die Nacht auf ihre Boote zurück. Er suchte jedes einzelne Grüppchen am Anleger mit den Augen ab.
    Weit hinten erkannte er plötzlich Amber, die gerade in ein Boot kletterte. Und da war noch jemand auf dem Boot … und auch auf dem Steg, aber er konnte die anderen Personen nicht erkennen.
    Wahrscheinlich kannte Amber die meisten Leute, deren Boote hier lagen, dachte er. Aber trotzdem – warum wartete sie nicht auf ihren Vater, wie er es ihr gesagt hatte?
    Ambers Vater lag verletzt in der Männerumkleidekabine, nachdem ihn jemand niedergeschlagen hatte.
    Keith riss sich sein Jackett vom Leib, während er losrannte.
    “Nein! Hör nicht auf ihn. Geh zurück”, rief Beth. Sie war völlig verängstigt, versuchte aber angestrengt, sich nichts anmerken zu lassen. In ihrem Kopf raste es. Sie wusste, dass sie Amber irgendwie dazu bringen musste zu fliehen, da sie sonst alle beide in Brads Gewalt wären und vermutlich sterben würden.
    “Sie hat schon längst auf mich gehört, Schätzchen”, sagte Brad.
    Es stimmte. Amber stand bereits auf dem Boot.
    In diesem Augenblick kam Sandy aus der Kabine. Sie trug nur noch das weiße Hemd, das alle Caterer unter ihren Abendjacketts hatten. Und eine zerzauste rote Perücke. Außerdem hatte sie sich täuschend echte Sommersprossen ins Gesicht geschminkt, und eine große Brille mit dicken Gläsern verdeckte einen Großteil ihres Gesichts.
    “Brad, was ist denn – Oh!”, rief sie.
    “Los, ab aufs Boot”, befahl Brad Beth.
    “Amber, spring!”, schrie sie hysterisch.
    Beth sah die Tränen in den Augen ihrer Nichte. “Aber dann bringt er dich doch um, Tante Beth!”
    “Und so wird er uns beide töten, Amber!”
    “Nein”, griff Sandy plötzlich ein. “Kommt aufs Boot, bitte, kommt einfach. Wir müssen hier weg.” Flehend sah sie Brad an. “Brad, bitte tu ihr nicht weh. Kommt aufs Boot, schnell! Bitte, niemand wird euch etwas tun. Das stimmt doch, oder, Brad?”
    “Was soll ich denn deiner Meinung nach machen, verflucht? Sie werden beide nach Hilfe schreien. Wir müssen jetzt weg hier – und zwar mit ihnen”, gab Brad zurück. “Nimm die Leinen, Mädchen”, sagte er dann zu Amber. “Ich kenne das Boot deines Vaters – du wirst wissen, wie man das macht. Ich will deiner Tante nichts tun – und Sandy hat sie sogar ausgesprochen gern. Aber ihr habt uns in ziemliche Schwierigkeiten gebracht. Sag deiner Tante, sie soll ihren Luxushintern an Bord befördern, damit ich sie nicht umbringen muss, und sieh zu, dass du uns hier wegkriegst!”
    Beth hätte nicht mal sagen können, ob Brad bewusst war, wie weh er ihr tat. Ganz fest drückte das Messer auf ihre Luftröhre und erstickte sie fast.
    In Windeseile sprang Amber auf dem Boot herum und machte sich an den Leinen zu schaffen. Sandy kümmerte sich um die Segel, während Brad Beth vorwärts stieß und sie in die kleine Kabine unter Deck brachte.
    “Wenn Sie Amber auch nur ein Haar krümmen, bringe ich Sie um, das schwöre ich Ihnen”, sagte sie. Beth hielt sich selbst nicht für eine besonders tapfere Frau, aber sie hatte einen tief verwurzelten Mutterinstinkt. Für ihre Nichte würde sie bis zum letzten Atemzug kämpfen.
    Keith kam zumindest noch so nah heran, dass er das Messer an Beths Kehle blitzen sah, bevor das Boot auslief. Er fluchte und überlegte fieberhaft, was zu tun war. Wenn sie sich in die Enge getrieben sahen, brachten sie womöglich eine ihrer Geiseln um, um weitere Aktionen zu unterbinden.
    Er suchte nach seinem Handy, aber es war verschwunden. Bei dem Durcheinander vor dem Clubhaus hatte er es vermutlich verloren. Lautlos fluchte er ein weiteres Mal und lief dann wieder vorwärts, zog sich beim Laufen die Schuhe aus und rannte weiter zum Ende des Stegs, wo er kopfüber ins Wasser sprang. Nach dem Auftauchen machte er eine kurze Pause, um sich zu orientieren.
    Das Boot bewegte sich innerhalb der zulässigen Geschwindigkeit und hielt sich auch sonst an alle Regeln. Offenbar wollten sie kein Aufsehen erregen. Das war immerhin schon mal etwas. Keith schwamm, so schnell er konnte.
    Dann hatte er ein weiteres Mal Glück. Denn in

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