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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sehr sanft. Und fügte schnell hinzu, weil ihr der Ton doch etwas zu intim erschien: “Ich muss mich entschuldigen. Ich … na ja, um es in Ambers Worten auszudrücken, ich bringe es wohl nicht gerade als Gastgeberin. Kann ich dir etwas anbieten? Ich glaube, es ist Wein und Bier da. Oder Kaffee? Tee? Wasser?”
    Er lachte und kam auf sie zu.
    Dass sie noch aufrecht stehen konnte, wunderte sie. Ihre Knochen waren plötzlich wie aus Gummi, und sie hatte das Gefühl, jeden Moment umzufallen.
    Auf einmal stand er ganz nah vor ihr. Ihre Blicke trafen sich, und mit einem Mal schien sich alles um sie herum aufzulösen, bis nur noch sie und Keith übrig blieben.
    So etwas sollte sie nicht jemandem gegenüber empfinden, den sie eigentlich kaum kannte. Es war eine Sache, der Meinung zu sein, dass auch sie das Recht auf Sex, Zärtlichkeit und ein bisschen Verrücktheit hatte. Aber das hier …
    Das hier war beängstigend.
    “Ich habe ständig an dich denken müssen”, flüsterte er heiser und strich mit dem Daumen an ihrer Wange entlang. “Wo ich eigentlich ganz andere Dinge im Kopf haben sollte.”
    Ihr fiel rein gar nichts ein, was sie erwidern konnte.
    “Soll ich lieber gehen?”, fragte er.
    “Wollen wir das noch einmal durchspielen?”, fragte sie sanft zurück.
    “Ich dachte nur …”
    “Wenn ich dich nicht hier haben wollte, hätte ich dich nicht gebeten zu bleiben. Ja, ich weiß, was jetzt kommt. Lass dich nicht mit mir ein. Nun ja, wir haben uns ja kaum eingelassen.”
    “Da liegst du falsch.”
    “Dann haben wir unterschiedliche Ansichten, was ‘einlassen’ betrifft.”
    “Dann bedeutet dir das hier überhaupt nichts?”, wollte er wissen.
    “Das habe ich nicht gesagt”, erklärte sie. “Aber einlassen würde bedeuten, dass ich weiß, wo du gesteckt hast. Nicht weil du mir das schuldig wärst, sondern weil du willst, dass ich das weiß. Und unser Wiedersehen wäre das Wichtigste für dich und mich.”
    “Beth, im Moment kann ich einfach nicht …”
    “Ich habe auch nicht danach gefragt. Ich bin erwachsen. Ich weiß, was ich tue. Ich will nicht, dass du gehst. Es ist schon spät. Du wirst sowieso früh genug verschwinden, stimmt’s?”
    “Stimmt.”
    “Na, dann …”
    Seine Bewegungen wirkten so sicher und leicht, als wäre er eine Katze, die ihre Beute längst ausgiebig studiert hatte und immer ihr Ziel erreichte. Etwas in seinen Augen und seiner Stimme wirkte so beiläufig, und doch …
    Was genau war sein Ziel?
    Für heute Nacht, entschied Beth, war sie sein Ziel.
    Heute Nacht schien er überhaupt keine Eile zu haben. Als erwarte er Widerstand von ihr, sah Keith ihr eine ganze Weile in die Augen.
    Dann endlich berührte sein Mund ihren, und wenn sie doch noch die geringste Vorsicht gehegt haben mochte, verschwand sie in diesem Moment. Er legte seine Arme um sie, fuhr ihr mit den Händen durchs Haar, während sie seinen Kuss genoss, die Beschaffenheit seines Mundes erforschte und das lockende Spiel seiner Zunge spürte.
    Seine Hände schienen überall gleichzeitig, liebkosten ihren Nacken, zogen sie an sich. Sein ganzer Körper wirkte entflammt und war gleichzeitig so fest und kraftvoll, genau wie sie es wollte, wie sie es brauchte. Und wo eben noch Vorfreude gekeimt war, wuchs jetzt die prickelnde Erinnerung an das Echte, Elektrisierende und Umwerfende.
    Beth drückte ihn sanft von sich und sagte leise: “Ich habe auch ein Schlafzimmer.”
    “Gut zu hören. Das würde ich mir zu gern mal ansehen.”
    Sie zögerte. Doch sie musste danach fragen.
    “Bleibst du über Nacht?”
    “Ja. Ich muss allerdings sehr früh los. Wenn das in Ordnung geht.”
    “Es war nicht als Forderung gemeint.”
    Er hob ihr Gesicht an. “Wenn ich könnte, würde ich für immer bleiben, glaube ich.”
    Merkwürdig, dass er das sagte. Ob er das immer sagte? Früher hätte sie sich darüber Gedanken gemacht. Aber nicht jetzt.
    Sie nahm seine Hand und ging mit ihm die Treppe hinauf. Im Schlafzimmer machte sie das Licht nicht an, da das Dämmerlicht ihr half, ihre Unsicherheit zu verbergen. Mit ihm fürchtete sie sich nicht mehr vor irgendeiner Gefahr. Plötzlich verlor die Dunkelheit all ihren Schrecken und wurde zu einer süßen Verlockung.
    Wenn ihm Licht lieber war, so sagte er es nicht. Beth zog die Tagesdecke vom Bett und sah zu, wie Keith sich auszog. Auch sie stieg aus ihren Kleidern. Was für ein komisches Gefühl. Noch nie hatte sie eine solche Affäre gehabt. Flüchtig überlegte sie, ob die Wiederholung es

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