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Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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widerliche Bestie ansieht.
    “Was ist los?”, fragte er scharf.
    “Henry!”, rief sie, und ein Kellner tauchte im Durchgang zwischen Halle und Restaurant auf.
    “Was gibt es denn, Beth?”
    “Rufen Sie die Polizei. Sofort!”
    Das war schlecht. Was zum Teufel hatte sie über ihn herausgefunden – oder was glaubte sie herausgefunden zu haben?
    “Was ist denn?”, insistierte er noch einmal.
    “Das ist schon merkwürdig, oder? Gerade habe ich einen Totenschädel auf meinem Schreibtisch gefunden – noch einen –, und wer treibt sich plötzlich hier herum? Wieder einmal? Henry, rufen Sie die Polizei”, wiederholte sie.
    “Ja, Beth, sofort”, sagte Henry.
    “Einen Totenschädel?”, fragte Keith verständnislos. Dann lief er an ihr vorbei die Treppe hinauf.
    “Was machst du da? Untersteh dich, irgendetwas anzufassen! Die Polizei ist schon unterwegs!”
    Doch er ignorierte sie einfach. Sie folgte ihm so dicht auf den Fersen, dass er sie hätte berühren können. Aber er behandelte sie einfach wie Luft, ging in ihr Büro und blieb im Türrahmen stehen.
    “Wo ist er?”, fragte er.
    “Auf dem Schreibtisch.”
    Keith machte ein paar Schritte in den Raum hinein. Auf dem Tisch lag nichts, was dort nicht hingehörte.
    “Wo denn?”, wiederholte er.
    Jetzt stand Beth neben ihm, völlig entgeistert. “Das kann doch nicht sein!”, rief sie.
    Inzwischen hörte man die näher kommenden Sirenen.
    “Ich versichere dir, er lag da auf dem Tisch!”
    Von der Treppe ertönte das Geräusch eiliger Schritte.
    “Was ist hier los?”
    Keith drehte sich um. Ben Anderson stürmte in Beths Büro. Weitere Männer folgten ihm.
    Misstrauisch sah Ben Keith an und lief dann schnell zu Beth. “Was ist los? Was ist passiert?”
    “Da lag ein Schädel auf meinem Schreibtisch”, sagte Beth erregt.
    “Wie bitte?”
    “Da lag ein Schädel auf meinem Schreibtisch”, wiederholte sie.
    In Bens Gesicht las Keith die widersprüchlichsten Reaktionen: Bestürzung, Sorge, Wut – aber auch Erschöpfung und Ärger.
    “Nicht schon wieder”, sagte Ben leise.
    Vorwurfsvoll sah Beth ihren Bruder an. “Verdammt, Ben. Was ist nur mit dir los? Seit wann bin ich denn eine lächerliche Geschichtenerzählerin, die unter Verfolgungswahn leidet?”
    “Und was haben Sie hier verloren?”, fragte Ben Keith, als könnte die Anwesenheit eines anderen Mannes irgendwie für das alles verantwortlich sein.
    “Ich bin zu Besuch bei den Masons”, erwiderte Keith ruhig.
    “Okay, was geht hier vor sich?”
    Diesmal kam die Frage von einem Beamten in Uniform, der sich einen Weg durch die Menge bahnte, die inzwischen vor dem Büro stand.
    Der Polizist war um die fünfzig, hatte hellgrüne Augen und einen kleinen Bauchansatz. Finster sah er sich um. “Wo ist der Notfall?”
    “Auf meinem Schreibtisch lag ein Totenschädel”, sagte Beth nur.
    “Ein Schädel?”, wiederholte der Beamte verständnislos.
    Beth seufzte. “Ein Schädel, Officer. Ein menschlicher Schädel.”
    “Und wo ist er?”
    “Er war hier, aber jetzt ist er verschwunden.”
    “Ich verstehe.”
    “Ich schwöre Ihnen, er lag da auf dem Tisch.”
    “Okay, Leute. Bitte verschwinden Sie hier. Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit oder was Sie gerade getan haben. Die Lady und ich müssen uns kurz unterhalten”, sagte der Officer.
    “Ich bin ihr Bruder. Vielleicht kann ich behilflich sein”, schlug Ben vor. Worauf Beth allerdings sehr ungnädig reagierte, wie Keith überrascht feststellte.
    “Ihr Bruder. Na gut, aber alle anderen, bitte …”, sagte der Officer auffordernd. “Es sei denn, noch jemand hat diesen Schädel gesehen”, schränkte er ein.
    Die Schaulustigen gingen wieder nach unten. Nur einzelne Wortfetzen von ihnen drangen noch in den Raum.
    “Da hat sich jemand einen bösen Scherz erlaubt.”
    “Halloween ist doch erst in ein paar Monaten.”
    “Gab’s nicht irgendwo noch ein paar Schädel vom letzten Halloween?”
    “Und wer sind Sie?”, richtete sich der Polizist an Keith, der immer noch im Raum stand.
    “Keith Henson.”
    “Sind Sie auch ein Bruder? Mann? Freund?”
    “Etwas in der Art”, erklärte Keith.
    “Hören Sie”, wandte sich Beth verärgert an den Beamten. “Auf meinem Schreibtisch lag ein Totenschädel. Können Sie nicht nach Fingerabdrücken suchen oder eine DNA-Probe nehmen oder etwas in der Art?”
    Das Gesicht des Polizisten versteinerte sich.
    “Hören Sie, Miss … Für mich hört sich das Ganze sehr nach einem Streich an, nichts

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