Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
trotzdem, dass etwas dagegen unternommen wird”, verlangte Beth ruhig.
    Der Officer seufzte laut. “Dann nehmen wir eine Anzeige auf”, gab er nach. “Kann ich Ihren Tisch benutzen?”
    “Beth”, sagte Ben leise. “Bist du dir ganz sicher? Du willst wegen eines Streichs allen Ernstes Anzeige erstatten?”
    “Darauf kannst du Gift nehmen”, gab Beth zurück.
    Der Polizist setzte sich. Keith beschloss, dass er sich definitiv anderswo nützlicher machen konnte.
    Zuerst wollte er Beths Informationen nachgehen und lief den Flur entlang und sah sich die Türen zu den Toiletten an.
    Ihm war nicht klar gewesen, dass mehr als ein Weg von unten nach hier oben führte. Ziemlich dumm. Er hätte den Club schon längst Zentimeter für Zentimeter absuchen sollen.
    Die Herrentoilette war groß und sauber. Am anderen Ende des Flurs gab es einen Durchgang mit zwei Wegen nach draußen. Eine Treppe mit Teppichboden führte nach unten. Eine andere Tür führte über eine Außentreppe auf einen Balkon.
    Wenn sich jemand in Beths Büro geschlichen hatte, konnte er also auf mehreren Wegen zurückgekommen sein, nachdem Beth die Haupttreppe hinuntergerannt war.
    Ob es derselbe Schädel gewesen war, den Beth auf der Insel entdeckt hatte? Oder hatte jemand von ihrer Entdeckung auf Calliope Key gehört und sie entweder ärgern oder warnen wollen, indem er ihr einen Halloween-Schädel auf den Schreibtisch stellte?
    Er benutzte die Treppe zum Balkon. Von hier aus sah man durch die Bäume einige Autos auf dem Parkplatz und das Grundstück neben dem Clubgelände – einen öffentlichen Park. Mit etwas Vorsicht konnte jedermann unbemerkt kommen und gehen. Dafür musste man nur zwischen den Bäumen durch.
    Wenn das Pärchen aus dem Hafenrestaurant Beth gefolgt war, hatten sie ihr Auto dann am Park abgestellt? Und waren durchs Gebüsch auf das Clubgrundstück geschlichen und irgendwie in Beths Büro eingebrochen?
    Das schien doch sehr weit hergeholt.
    Nach seiner Besichtigung ging Keith ins Clubrestaurant. Dort aß Roger Mason gerade mit einem Mann mit Kapitänsmütze, den Keith nur von hinten sah, zu Mittag. Sonst erkannte er niemanden im Speiseraum wieder.
    Er ging auf die Veranda. Allein in einem Stuhl, das Gesicht von der breiten Krempe eines Sonnenhutes geschützt, schaute Amanda träge zu den Booten hinüber. An einem anderen Tisch saß ihr Cousin Hank mit ein paar anderen Männern beim Bier zusammen. Ein Stück hinter Amanda war Manny Ortega in ein angeregtes Gespräch mit Maria Lopez vertieft.
    Ihr Gespräch konnte er nicht belauschen, ohne dass sie es gemerkt hätten. Das war schade, aber er durfte seine Deckung auf keinen Fall aufgeben.
    Etwas weiter links entdeckte er Amber und Kim am Pool. Ob sie wohl etwas von den Geschehnissen mitbekommen hatten?
    Amanda rief nach ihm.
    Als er vor ihr stand, grinste sie boshaft. “Was ist denn da oben los? Ist Miss Anderson jetzt endgültig übergeschnappt?”
    “Wie bitte?”
    “Das hat sich längst im ganzen Club herumgesprochen. War ja auch kaum anders zu erwarten, wo sogar die Polizei hier aufgekreuzt ist.” Sie zeigte mit einer eleganten Bewegung nach drinnen. “Das ist der Clubpräsident, mit dem mein Vater gerade spricht. Der arme Mann. Ich bin sicher, er wäre am liebsten unsichtbar vor lauter Peinlichkeit. Wir hatten noch nie die Polizei im Haus. Noch nie.”
    “Ich glaube nicht, dass ihm die Sache peinlich ist. Er macht sich wohl eher Sorgen um Beth. Meinen Sie nicht auch, dass es ziemlich erschreckend ist, wenn man auf seinem Schreibtisch einen Totenschädel entdeckt?”
    Doch Amanda lachte nur. “Ich habe gehört, dass da gar keiner war.”
    “Dann ist es noch schlimmer, wenn er plötzlich wieder weg ist.”
    Ein ungeduldiges Schnauben war die Antwort. “Das ist doch lächerlich. Sie hat schlichtweg ein Problem mit ihrem Status hier, mehr nicht.”
    “Wie bitte?”
    “Wir sind Mitglieder.
Sie
arbeitet hier nur. Sie will nur ein bisschen Aufmerksamkeit.”
    Obwohl ihre Worte ihn wütend machten, hielt Keith sich zurück und versuchte, locker zu wirken. “Wissen Sie, Amanda, ich glaube, mit dieser Ansicht sind Sie hier ziemlich allein. Beths Vater war Mitglied im Club. Ihr Bruder ist es noch. Und ich bin sicher, Beth könnte auch problemlos woanders einen Job finden.”
    Amanda lachte wieder und griff nach dem eisgekühlten Glas vor sich. “Also haben Sie tatsächlich mit ihr geschlafen. Das habe ich mir gedacht. Schade. Denn Sie haben mir am besten gefallen, wissen Sie.”

Weitere Kostenlose Bücher