Mörderisches Verlangen (German Edition)
schwebt in höchster G e fahr, wenn sie wieder zu dem Mann zurückgeht, der ihr das angetan hat. Können Sie irgendwas tun?“
Er runzelte die Stirn, stellte aber keine Fragen. Er holte eine kleine Lampe aus der Tasche und leuchtete Kathrin in die A u gen. Kathrin zuckte nicht einmal. „Erweiterte Pupillen. Ich müsste wissen, was man ihr gegeben hat. Grundsätzlich baut der Körper jede Art von Droge von allein ab. Die Frage ist nur, was und wie viel sie bekommen hat und ob sie schon süchtig ist.“
Rebecca schlug eine Hand vor ihr Gesicht. Was sollte sie nur tun?
„Jetzt bleiben Sie ruhig. Können Sie sie nicht ins Haupthaus bringen und David ruft seinen Arzt an?“
„Das geht nicht. David kümmert sich gerade um den Typen, der ihr das angetan hat.“
Kathrin trat einen Schritt zurück . „Was wollt ihr eigentlich von mir! Lasst mich in Ruhe!“
Es sah aus, als wolle sie weglaufen, aber es steckte viel Kraft in dem älteren Herrn. Er hielt sie fest, auch als sie sich wehr t e.
„David wird Ihnen alles erklären, aber wir müssen jetzt s o fort eine Lösung finden. Haben Sie etwas, was sie ruhigstellen wird?“
„Das ist riskant. Ich habe Präparate für Pferde und ich weiß nicht, was sie bekommen hat, es könnte Wechselwirkungen mit den Drogen hervorrufen.“
Rebecca wollte Kathrin auf keinen Fall schaden. Verzweifelt sah sie den Tierarzt an. Kathrin hatte aufgehört zu strampeln.
„Wir könnten es mit einem pflanzlichen Beruh i gungsmittel versuchen. Passionsblume. Die Drogen könnten die Wirkung höchstens verstärken, aber das wird ihr nicht schaden.“
„Dann versuchen wir es.“
„Hinten ist ein kleiner Raum im Stall, wo David schläft, wenn eine seiner Stuten kurz vor der Entbi n dung steht. Dort können wir sie hinbringen.“
Rebecca hatte noch eine weitere Idee. „Haben Sie ein Ha n dy?“
„Natürlich.“ Der grauhaarige Mann lud sich Kat h ri n auf die Schulter und brachte sie zu dem Raum. Er reichte Rebecca das Handy und kramte dann in se i ner Arzttasche.
„Haben Sie die Nummer von Agatha Waldmann?“
„Ja, ist unter ihrem Vornamen gespeichert.“
Er zog eine Spritze auf. Kathrin hatte sich ohne W eiteres auf dem Feldbett ablegen lassen. Als sie die Spritze sah, begann sie wieder unruhig zu werden. Rebecca legte das Handy beiseite und half dem Arzt sie festzuhalten.
„Dann hoffen wir mal, dass es klappt.“ Rebecca war kein gläubiger Mensch, aber jetzt betete sie, dass alles gut gehen würde. Sie hielten sie noch zwei M i nuten fest, dann wirkte das Mittel. Kathrin schlief ein. Endlich konnte Rebecca bei Agatha anrufen.
Davids Mutter war nach dem ersten Klingeln dran. In Kur z fassung schilderte Rebecca die Ereignisse. Der Tierarzt bekam große Augen, sagte aber nichts. Hoffentlich fiel das alles unter die ärztliche Schweigepflicht. Agatha war bereit , sofort zu kommen und sich um Kathrin zu kümmern. Für den Fall , das s Jessica bei ihr zu H ause auftauchen würde, war eine Haushält e rin da. Rebecca war erleichtert. Sie musste Marc finden. Sie musste ihn davon abbringen zu tun, was auch immer er zu tun gedachte. Während sie auf Agatha warteten, nahm der Tierarzt ihre Hand in se i ne.
„Ich bleibe auch bei ihr. Agatha und ich kennen uns seit einer Ewigkeit. Wir werden uns um I hre Freundin kümmern.“
Dankbar nickte Rebecca. Sie warf einen letzten Blick auf die schlafende Kathrin und dann rannte sie zurück zum Haup t haus.
*
Robert trank d en Whiskey in einem Zug. Dass diese Rebecca seine Kathrin mitgenommen hatte, gefiel ihm nicht. Er ve r misste Walter. Jetzt hätte er ihn gern an seiner Seite gehabt, aber neue Zeiten waren ang e brochen.
David hatte nichts gesagt, seit sie im Haus waren. Er sah ihn nur an.
„Was ist los David, ich dachte , du wolltest etwas mit mir b e sprechen.“
„Wo ist sie?“
„Wo ist wer?“
David schritt auf ihn zu, er würde es doch nicht wagen , ihn anzugreifen? Aber der Mann blieb zwei Schritte vor ihm st e hen. „Jessica. Ich denke, wir sollten dieses verdammte Ve r steckspiel beenden. Du hast sie entführen lassen , um Marc zu zwingen , deine Drogen, Waffen oder was auch immer nach Irland zu schmuggeln.“
Sie wussten also doch alle mehr, als er erwartet ha t te. Robert entspannte sich. Kein Problem, er war auf alles vorbereitet. Solange Jessica in seiner Gewalt war, würde hier alles nach se i nen Regeln laufen. Das war ein wunderbarer Schachzug von ihm gewesen.
„Marc wird seinen Auftrag erledigen.
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