Mörderisches Verlangen (German Edition)
Ihre Arme und Handgelenke sind voller Narben.“
David gab einen Laut von sich, der an ein Knurren erinnerte. Vielleicht war es besser, wenn er keine Waffe dabei hatte. R o bert musste unter allen U m ständen preisgeben, wo Jessica war.
„Wie wollen wir vorgehen?“ , fragte Rebecca, als sie fast a n gekommen waren.
„Ich würde sagen, wir gehen rein und versuchen , alle beide zur Vernunft zu bringen.“
David hielt sich nicht mit Klopfen auf, öffnete das Sche u nentor und Rebecca stockte der Atem. Robert hing kopfüber an einem Haken von der Decke. G e fesselt an den Füßen. Sein Oberkörper war nackt und Striemen sowie Schnittwunden b e deckten ihn .
„ M ein Rettungskommando nehme ich an ? “ , w ar seine B e grüßung.
Marc trat aus dem Schatten hervor. „David , warum musstest du sie mitbringen?“
Rebecca betrachtete den Mann, den sie liebte. Sie hätte a n gewidert sein müssen, aber das war sie nicht. Er tat, was er tun musste, um die, die er liebte, zu retten. Manchmal war es so einfach im Leben. Und in diesem Moment begriff sie, dass gut und böse sich niemals so einfach trennen ließen. Schwarz und w eiß waren eine Illusion, etwas an das man gern glauben mochte. In Wahrheit existierte nur grau.
„Weil du jetzt aufhören musst. Wir werden ihn der Polizei übergeben. Sie werden deine Tochter finden.“
„Das werden sie nicht. Und selbst wenn, werde ich sie dann nie wiedersehen.“
„Das wirst du auch nicht, wenn du jetzt weite r machst.“
Die beiden Männer standen sich gegenüber. Zwei Freunde, praktisch Brüder. Der eine, mit den schwa r zen Haaren und den grünen Augen, die voller Verzweiflung waren. Blut an den Händen. Der andere im Anzug und mit langen hellblonden Haaren. Groß wie ein Ritter stand er vor Marc und fixierte ihn aus se i nen hellblauen Augen.
„Ich werde nicht zulassen, dass du dich kaputt machst, Marc. Sieh dich an. Du willst das gar nicht tun. Und sieh ihn an.“ Er deutete auf den grinsenden Robert, der von der Decke baume l te. „Du bist nicht wie er, du warst es nicht und wirst es nie sein.“
Marc regte sich nicht. „Schaff sie hier raus.“
„Sie ist die Frau, die dich liebt. Mit der du eine Zukunft h a ben kannst.“
„Ich habe keine Zukunft.“
„Doch , Marc. Ich bin kein Idiot und naiv schon mal gar nicht. Vielleicht habe ich nicht sofort kapiert, was hier läuft, aber als du mit meiner Schwester z u sammenkamst, habe ich schon vor Jahren angefangen zu handeln. Ich wollte, dass ihr beide eine richtige Zukunft bekommt. Ich habe einen Freund beim Geheimdienst. Wir sind kurz davor , eine Identität für dich zu bekommen. Wenn du Robert jetzt noch ans Messer lieferst, bist du vollkommen rehabilitiert. Du kannst neu anfa n gen.“
Rebecca sah so etwas wie Hoffnung in den sch ö nen grünen Augen aufblitzen.
„Das ist nicht dein Ernst.“
„O doch. Hab ich dich jemals angelogen?“
Marc schüttelte den Kopf.
Eagle räusperte sich. „Entschuldigung, ich will dieses rührs e lige Schmierenstück ja nicht unterbrechen, aber ich glaube , ihr beide vergesst da ein kleines Mädchen namens Jessica.“
Wie verrückt war der Kerl eigentlich ? Rebecca wusste nicht, was über sie kam, aber sie machte einen Schritt auf Eagle zu und schlug ihm hart ins Gesicht, dass ihr die Finger wehtaten. „Halt dein verdammtes Maul.“
„Ich wusste doch , die Frau hat Mumm!“
Sie alle drehten sich überrascht zum Scheunentor um.
„Entschuldigt die Verspätung, aber ich hatte noch was zu e r ledigen.“ Drew trat mit gezückter Waffe in die Scheune.
Eagle grinste breit, was in seiner Position grotesk wirkte. „Ich dachte schon, Marc hätte dich kaltgemacht, wird aber auch Zeit, dass du auftauchst.“
Rebecca starrte Drew an, dessen Grinsen ebenfalls immer breiter wurde. Drew hielt seine Waffe auf Marc und David g e richtet. „Ihr bewegt euch jetzt mal so was von gar nicht.“
Rebecca sah sich um. Irgendwas musste sie tun. Vielleicht konnte sie ihn mit einem Gegenstand bewusstlos schlagen, aber da war nichts in ihrer Nähe, was sich geeignet hätte.
„Rebecca, g eh zu Marc und David und stellt euch da an die Wand.“ Sie zögerte. „Jetzt mach schon. Ich hab nicht ewig Zeit.“
Langsam ging sie zu den beiden rüber und sie stel l ten sich an die Wand. Drew lächelte immer noch. Er richtete die Waffe auf Marc, schwenkte dann nach rechts zu David und zielte dan ach auf Rebeccas Herz, als könne er sich nicht entscheiden, bei wem er anfangen sollte.
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