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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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Augen mit einem schwarzen Kajalstift, die Lippen schimmerten hellrosa.
    »Es war ein glatter Durchschuss. Hansen wird Ihnen schon gesagt haben, dass es sich bei der Waffe um eine 8x 57IRS handelt.«
    »Geht es auch etwas genauer?«
    Auf diese Frage hatte ich doch gewartet. Mir war bewusst, dass sie sich mit Gewehren nicht auskannte. Unsere Kommissarin liebt nur Gemüse und Salat. Ich bin passionierter Jäger und liebe ein gutes Stück Fleisch. Wäre auf Dauer für mich nicht das Richtige, diese Frau, aber jeder so, wie er es will.
    Ich lachte kurz auf. »Es handelt sich bei dem Gewehr um eine Drilling.«
    »Das hat Hansen schon von sich gegeben.«
    Oh, wie sie wieder einen auf gewichtig machte, die Kommissarin! In solchen Momenten denke ich mit Freuden an meine Frau.
    »Dann wissen Sie ja auch schon, dass dieses Gewehr eigentlich nur noch von älteren Jägern benutzt wird. Ich habe auch noch eines.«
    »Was sagt Ihre Frau zu Ihrem Hobby?«, hakte sie bissig nach.
    »Es gibt tolerante und liebevolle Exemplare der weiblichen Gattung.«
    Sie verzog ihr Gesicht. »Wie lange hat es gedauert, bis Weinand tot war?«
    »Keine Minute.«
    »Was glauben Sie, wie weit der Schütze von ihm entfernt war?«
    »Dreißig Meter.«
    »Die Kollegen haben alles abgesucht, jede Wohnung in der Umgebung aufgesucht und mit den Menschen gesprochen.«
    Frau Augustin runzelte immer ihre Stirn beim Nachdenken. Das war mir schon bei unserer ersten Begegnung aufgefallen. Ihr stand es aber. Sie ist eine ganz Patente, nicht so ein Barbiepüppchen, mit dem man nicht reden konnte, die nur fürs Auge taugt. Hätte sie nicht dieses Faible für Grünzeug …
    Ich lehnte mich anschließend an eine Wand, grinste sie frech an. »Die neue Frisur steht Ihnen gut. Sieht richtig frech aus, der neue Kurzhaarschnitt. Frauen, so habe ich mal gehört, schneiden ihre Haare ab bei Liebeskummer.«

    »Wir sollten lieber über den Mord sprechen«, forderte sie und zog ihre Augenbraue erneut hoch. »Wo könnte unser Mörder nun gestanden haben?«
    »Das herauszufinden ist Ihre Aufgabe!«, stellte ich fest und blickte auffallend auf meine Armbanduhr. Meine Frau hatte für den Abend Gäste eingeladen und hasste es, wenn ich zu spät kam. »Ich werde Weinand noch zu Ende untersuchen. Sicherlich kommt aber nichts Relevantes mehr heraus. Was zu seinem Tod geführt hat, wissen wir ja.« Frau Augustin verstand, dass ich sie nun loswerden wollte.
    Bevor die Kommissarin ihren obligatorischen Satz »Sie rufen mich aber bitte an, falls Ihnen doch noch etwas auffällt!« sagen konnte, leierte ich ihn schon runter. »Und Ihre Handynummer habe ich auch. Die benutze ich aber schön brav nur für rein dienstliche Zwecke und falls es Auffälligkeiten bei der Leiche gibt, die ich, wie ich bereits erwähnt habe, nicht erwarte.« Nach diesen Worten schickte ich sie aus meinem Refugium, um in Ruhe weiterarbeiten zu können.
    »Junge Frauen lenken mich ab«, sagte ich noch, während ich sie bis zur Tür begleitete.

    »Ich«

    Heute ist ein besonderer Tag … einen Schritt bin ich schon auf mein Ziel zugegangen. Ob ich es je erreichen werde? – Verdammt! Nicht nachdenken, nicht heute! … Heute bin ich der Sieger, der Herr über Leben und Tod und somit unschlagbar … bis auf, bis auf die Schmerzen in meinem Körper. Diese Hülle, die nicht mehr tut, was ich möchte … Wie war das mit »Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach«?

    Essen werde ich heute Abend gehen. Rausgehen. Ich will hören, ob es sich schon herumgesprochen hat. Die Augen der Weiber will ich sehen, ihren Schmerz, ihre Trauer und ihre Hoffnungslosigkeit. Wie sehr werde ich mich daran erlaben, Freude empfinden und Stolz!
    Dieses Foto, warum hängt es immer noch im Flur? Ich hatte meiner Putzhilfe die Anweisung erteilt, es abzuhängen. Mich macht es traurig. Ich will nicht traurig sein, nicht jetzt!
    Uhren hasse ich inzwischen auch. Zeit, was ist Zeit? Wie viel bleibt mir noch? Wird sie ausreichen, meinen Weg zu Ende zu gehen?
    Steak mit Röstzwiebeln und Salat werde ich bestellen. Viel Auswahl gibt es in unserer Kneipe auch nicht. Egal, dazu ein Bier – es könnten heute Abend auch drei oder vier werden …

    Kommissariat, gegen 19 Uhr
    »Ich habe den Eintrag im Handy überprüft.«
    »Machen Sie es nicht zu spannend, Hansen!«
    »Susi Rott war die Geliebte von Paul Weinand. Ich habe auch schon mit ihr gesprochen.«
    »Alle Achtung, Hansen! Und, wie hat sie auf die Nachricht reagiert, dass Paul Weinand tot

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