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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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geäußert«, entgegnete ich ihm.
    Die beiden berichteten anschließend, in Paul Weinand einen Mann gefunden zu haben, der nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aus voller Überzeugung hinter dem Projekt stand.
    »Es gab diese Demos. Jeden Freitag haben sie sich getroffen, die Gegner der Anlage. Zu Anfang auf den Grundstücken, auf denen die Anlage aufgestellt wird. Später ließ Weinand seine Grundstücke mithilfe der Polizei räumen. Dann fanden die Treffen am Rande statt. Hans Pfeiffer, der Staatsanwalt, Sie kennen den Mann?«
    Ich nickte mit dem Kopf, und Weber sprach sogleich zufrieden weiter. »Er war ein ganz hartnäckiger Gegner der Windkraftanlage.«
    Doktor Ernst räusperte sich. »Das lag an dem Standort.«
    Hansen bat ihn, das zu erklären.
    »Zuerst sollten die Windräder sechzehnhundert Meter weiter weg aufgestellt werden. Es war auch schon alles spruchreif, wie man so in der Umgangssprache sagt.« Er lockerte erneut seine Krawatte. Ich stellte beiden ein Glas Wasser hin. Ernst nahm seines dankbar an.
    »Die Genehmigung für die Aufstellung war klar. Dann aber, sozusagen von einem auf den anderen Tag, hieß es, auf dem Grundstück von Pfeiffer, das ja für die Anlage bestimmt war, gibt es eine seltene Art von Schmetterlingen. Plötzlich meldete sich ein Vertreter vom Umweltverband.«
    »Dann kam erst das Grundstück von Paul Weinand ins Gespräch?«, hob Hansen seine Stimme und warf mir einen Blick zu.
    Arno Taun nickte eifrig, zog ein Taschentuch aus seiner linken Hosentasche und schnäuzte. Doktor Ernst nutzte den Moment und übernahm das Gespräch.
    »Es war ungewöhnlich für uns. Ja, das kann ich nur deutlich sagen. Zu der Presse habe ich mich damals diesbezüglich auch so geäußert und Stellung genommen.«
    »Wie kam eigentlich der Kontakt zwischen Ihnen und Paul Weinand zustande?« Ich musterte ihn.
    »Ich bin in Kamp-Bornhofen aufgewachsen, habe meine Kindheit dort verbracht. Aus dieser Zeit her kannte Paul mich noch. Dann ging es ab nach Amerika. Der Traum vom großen Erfolg wurde für mich wahr. Hart gearbeitet habe ich, das können Sie mir glauben! Vor fünf Jahren bin ich zurückgekommen und habe mit Herrn Taun Luvamat gegründet.«
    »Irgendetwas ist komisch mit dem Mann«, überlegte ich und taxierte ihn. Metzger, der zu dem Gespräch hinzugekommen war und sich gegen die Wand lehnte, war es nicht entgangen. Ruckartig streckte er seine Schultern durch und übernahm kurzerhand das Gespräch. Doch Doktor Ernst war so in Rage, dass er nicht auf ihn einging und einfach weitersprach. Auch er konnte seinen Blick nicht von mir lassen.
    Dann fing er an, von seinen wertvollen Gemälden, der Sammlung von Rolex-Uhren, seinem Hang zu teuren Wagen zu erzählen. Er sei gerade an einem Bugatti aus dem Jahre 1936 dran, tönte Ernst. Hansen sah ihn bewundernd an. Der Kollege Hansen, das wissen im Präsidium alle, ist ein Autonarr. Sogleich fing er an, Doktor Ernst in ein Gespräch zu verwickeln.
    »Wenn wir das Gespräch wieder auf den ursprünglichen Punkt zurück vertiefen könnten«, fiel ich den beiden ins Wort und erntete dafür zornige Blicke. Doktor Ernst hielt das aber nicht lange davon ab, über die Autos mit Hansen weiterzusprechen. »Wenn Sie möchten, Herr Hansen, dann kann ich Ihnen die Wagen einmal zeigen, und wir
    »Wir sollten doch zum eigentlichen Grund Ihres Besuches zurückkommen, Doktor Ernst.«
    Hansen sah mich erneut an. Jetzt sah sein Gesicht beleidigt aus. Schwerfällig erhob er sich von meinem Schreibtisch. Dann verabschiedete er sich von Doktor Ernst, der ihm noch seine Visitenkarte zusteckte, mit der Bitte, ihn zu besuchen.

    »Ich möchte noch einmal auf die Einträge im Kalender des Ermordeten zu sprechen kommen«, sagte ich nun, während ich mit der Hand durch meine Locken fuhr. Doktor Ernst beobachtete mich intensiv.
    »Ich hatte zu Anfang nicht glauben wollen, dass zwischen Susi Rott und Paul Weinand eine … Ja, wie soll ich es jetzt formulieren?«
    »Die beiden hatten ein Verhältnis.« Metzger grinste ihn frech an.
    »Ja, das ist richtig«, stellte Ernst räuspernd fest und ich sah ihn kurz an. »Trotzdem finde ich es traurig, dass er nun die Radieschen von unten ansehen muss. Ich kann allerdings immer noch nicht verstehen, warum Sie mich hier auf die Polizeidienststelle bestellt haben, Frau Augustin. Das war keine kluge Entscheidung von Ihnen. Nur gut, dass ich so ein guter Staatsbürger bin und mich nicht wegen meines Verdienstausfalles bei höherer Stelle

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