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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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Luvamat verdiene ich nicht schlecht.«
    »Haben Sie nichts von Ihrem Vater geerbt?«
    »Sie sollten versuchen, den Mord aufzuklären!«, kommentierte Ernst und sprang hektisch auf. Die Krawatte rutschte aus der Jackettasche und fiel auf den Boden. »Ich werde ohne meinen Anwalt nichts mehr sagen.«
    »Wie Sie wünschen.« Ich begleitete den Mann noch bis zur Pforte. Er sagte, außer auf Wiedersehen, kein Wort mehr zu mir.
    Bevor ich wieder in mein Büro ging, holte ich tief Luft.
    »Alles in Ordnung?« Hansen stand hinter mir. Ohne ihm zu antworten, drückte ich die Türklinke und verschwand in mein Büro. Hansen eilte mir nach. Metzger sprach unterdessen mit Arno Taun, der immer noch auf seinem Stuhl saß.
    »Wussten Sie, dass Ihr Kollege ein von Tannenberg ist?«
    Taun schüttelte seinen Kopf. »Ein von Tannenberg hat mit Paul Weinand und dem Ortsbürgermeister von Kamp-Bornhofen die Finanzierung gestellt, vielleicht ein Verwandter? In jedem Fall war das Geschäftliche korrekt gelaufen. Unsere Anwälte haben im Vorfeld alle Verträge geprüft. Mir ist es egal, wer sich beteiligt. Die Hauptsache ist, dass Geld fließt. Darüber hinaus ist auch die Bank involviert.«
    »Wie kam es, dass Staatsanwalt Hans Pfeiffer mit einem Mal so ein Gegner der Windkraftanlage wurde? Ging es ihm von Anfang an nur ums Geld?«
    »Nein, auf keinen Fall. Der Mann hatte sich ein enormes Hintergrundwissen angeeignet. Natürlich war er enttäuscht. Die Sache mit der verlorenen Pacht war eine Seite. Dass aber ausgerechnet Paul Weinand seine Grundstücke ins Spiel brachte und noch die gewünschte Genehmigung erhielt, eine andere. Und das alles wegen dieses seltenen Schmetterlings. Wir fanden es ja auch kindisch. Jedoch haben wir schon einmal einen ähnlichen Fall erlebt, und auch dort gab es keine Baugenehmigung. Glauben Sie mir, er hatte sich noch mehr darüber geärgert, dass sein Wohnhaus nun in unmittelbarer Nähe der Windkraftanlage stehen würde.«
    »Aber es wird doch festgelegt, wie weit die Häuser entfernt sein müssen.«
    Er erhob sich von seinem Stuhl. »Ja, schon. Hier wurde alles schöngeredet. Einfach alles. Bis zur Genehmigung. Der Waldspielplatz grenzt in neunhundert Metern Abstand genau an die Anlage. Für mich kein Problem, aber jeder Mensch ist anders. Pfeiffer sieht in einem halben Jahr von seinem Wohnzimmerfenster aus auf drei Windräder mit einer Höhe von jeweils zweihundert Metern. Es sind die allerneuesten Modelle. Fünf Gemeinden werden mit Strom versorgt. Das ist eine tolle Sache.« Er holte kurz Luft, sprach aber sogleich weiter. »Für die Gemeinden ist es auch von Vorteil. Durch unsere Anlage erhalten sie Pacht und somit ein geregeltes Einkommen für Investitionen. Es ist ja bekannt, dass die meisten Gemeinden verschuldet sind.«
    Hansen brachte Arno Taun anschließend bis zur Pforte, dann eilte er in mein Büro zurück. Ich lief unruhig auf und ab.
    »Doktor Ernst hat mir nicht gefallen.« Ich ließ mich launig wieder in meinen Schreibtischstuhl fallen.
    Hansen lachte. »Er ist ein von Tannenberg, wie Metzger mir vorhin berichtete. Die anderen waren auch alle so arrogant.«
    »Er war mit Sicherheit nicht an dem Mord beteiligt. Und bitte erinnern Sie sich an Ferdinand von Tannenberg! Der war alles andere als arrogant.« Ich spielte mit meinen Locken.
    »Warum sind Sie sich so sicher, dass Doktor Ernst nichts mit dem Mord zu tun hat? Der Abgang vorhin und die Drohung mit seinem Anwalt. Wir hätten ihn auch fragen müssen, ob er ein Jagdgewehr besitzt. Wenn der nichts zu verbergen hat, dann …«
    »Nein, Hansen! Der Mann ist nicht unser Mörder. Trotzdem kläre ich die Frage nach dem Gewehr morgen ab.«
    Hansen blieb mit beiden Armen auf meinem Schreibtisch aufgelehnt vor mir stehen. Dann klingelte Hansens Handy. Der Pförtner meldete Frau Weinands Ankunft.
    »Sie können sich gleich selbst ein Bild von Frau Weinand machen«, steckte Hansen zufrieden sein Handy weg. »Soll ich uns vorher noch Kaffee besorgen?«
    »Gerne, für mich mit Milch.«

    Jil Augustin
    Heute habe ich von Hansen erfahren, dass Paul Weinand ein imposantes Haus hatte. Sicherlich nicht ganz billig, hatte Hansen betont. Von dem Verdienst in der Verbandsgemeindeverwaltung konnte Weinand sich das bestimmt nicht leisten, bemerkte er spitz und steckte eine Praline in seinen Mund. Er bot mir auch eine an. Ich lehnte aber lächelnd ab. Ich erinnerte ihn daran, dass Paul Weinand eine größere Summe von seiner Tante geerbt hatte.
    Hansen wollte

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