Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Trödel, wie Eve ursprünglich vermutet hatte. Kunstdrucke und Poster säumten die Wände, aber in einer Weise, wie man sie auch im eigenen Zuhause arrangieren würde, gesetzt den Fall, man war so verrückt, sich die ganze Wohnung vollzustellen.
    Auf Tischchen, Vitrinen und blank gewischten Regalen lagen ordentlich aufgereiht Erinnerungsstücke - das gesamte Ambiente hob sich angenehm von den vollgepfropften, verstaubten Secondhandläden ab, wie Eve sie kannte. Im Hintergrund spielte leise Instrumentalmusik, irgendetwas Klassisches, das zu der entspannten Atmosphäre beitrug.
    »Bitte, setzen Sie sich doch«, meinte Maeve einladend. »Oder schauen Sie sich ein bisschen um. Mein Vater ist hinten im Büro. Er telefoniert gerade mit London.«
    »Reichlich spät für Geschäfte mit dem Kontinent«, gab Eve zu bedenken.
    »Ja. Ein privater Sammler. Wie die meisten unserer Kunden.« Maeve schob sich anmutig eine ihrer tizianroten Locken aus dem Gesicht. »Kann ich Ihnen in der Zwischenzeit vielleicht weiterhelfen?«
    »Sie haben in den vergangenen Monaten einiges von Radcliff C. Hopkins angekauft.«
    »Mr Hopkins, aber natürlich! Vornehmlich 60er bis 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Wir haben eine ganze Reihe von Ankäufen mit ihm getätigt. Gibt es da ein Problem?«
    »Für Hopkins schon. Er ist seit heute Nacht tot.«
    »Oh!« Über ihre freundlich servile Miene glitt ein Hauch von Panik. »Tot? O mein Gott!«
    »Die Medien haben den ganzen Tag darüber berichtet.«
    »Ich… ich habe nichts gehört.« Maeve presste die Hände auf ihre Wangen und riss die großen blauen Augen auf. »Wir haben seit zehn Uhr geöffnet. Aber wir haben keine modernen Kommunikationsmittel im Geschäft. Das würde das… zeitlose Ambiente zerstören. Mein Vater wird außer sich sein, wenn er das erfährt.«
    »Die beiden waren Freunde?«
    »Eher gute Bekannte. Mir fehlen die Worte. Er war noch vor ein paar Wochen hier. Wie ist es passiert?«
    »Die Details sind streng vertraulich.« Noch, sinnierte Eve. Es gab immer undichte Stellen, wo etwas durchsickerte und worauf sich die Medien stürzten wie eine geifernde Hundemeute. »Ich kann Ihnen nur so viel sagen, dass er ermordet wurde.«
    Maeve, ohnehin mit der hellen, durchscheinenden Haut einer Rothaarigen gesegnet, wurde kalkweiß im Gesicht. »Ermordet? Das ist ja entsetzlich. Es ist…« In dem Augenblick ging im hinteren Bereich eine Tür auf, und sie schnellte herum. Ein großer, hagerer Mann trat heraus, seine roten Haare waren von silbernen Fäden durchzogen. Er hatte sanfte grüne Augen und ein sympathisches Lächeln, das sich spontan verlor, als er das entsetzensbleiche Gesicht seiner Tochter wahrnahm.
    »Maeve? Was hast du denn? Ist irgendwas Schlimmes passiert?«
    »Daddy. Mr Hopkins… er wurde ermordet.«
    Er fasste seine Tochter am Arm, und sein sanfter Blick glitt fragend von Roarke zu Eve. »Rad Hopkins?«
    »Korrekt.« Eve hielt ihm ihre Dienstmarke hin. »Ich bin Lieutenant Dallas. Sie und Mr Hopkins hatten geschäftlich miteinander zu tun?«
    »Ja. Ja. Meine Güte, das ist schrecklich tragisch. Wurde bei ihm eingebrochen?«
    »Wieso fragen Sie?«
    »Seine Sammlung. Er hatte eine überaus große Sammlung alter Stücke.«
    »Sie haben aber doch einen Großteil dieser Sammlung angekauft, oder?«
    »Nun ja, das eine oder andere Stück. Fantastische Sachen.« Er rieb seiner Tochter begütigend die Schulter und drückte die junge Frau auf die Lehne des Sessels, in dem er Platz nahm. Die Geste schien beide zu beruhigen. »Ich hatte gehofft, er würde mir irgendwann ein Angebot für die komplette Sammlung machen. Aber er war…« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und grinste. »Er war gerissen. Hielt mich bei Laune, indem er sukzessive mit neuen Appetithäppchen ankam.«
    »Was wissen Sie über Nummer zwölf?«
    »Nummer zwölf?« Für Augenblicke konsterniert, schüttelte er schließlich den Kopf.
    »Verzeihung, aber das ist alles ein bisschen viel auf einmal. Es wird gemunkelt, dass es dort spukt. Die einen sagen, es wäre der Geist von Hop Hopkins, die anderen der von Bobbie Bray. Wieder andere behaupten beides oder tippen auf irgendeinen Promi, der seinerzeit da verkehrte. Das Haus steht unter keinem guten Stern, obwohl ich zugeben muss, dass ich immer auf der Suche nach authentischen Stücken aus der angesagten Zeit des Clubs bin. Rad hat das Gebäude vor ein paar Monaten erworben und es wieder in den Besitz seiner Familie gebracht.«
    »Wissen Sie zufällig, wie es

Weitere Kostenlose Bücher