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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Konntest du noch andere Verbindungen sicherstellen?«
    Er schwenkte eine zweite Diskette durch die Luft. »Hier sind die Gespräche der letzten beiden Wochen. Ein Haufen Gesülze, wenn du mich fragst. Der Typ hat wohl händeringend versucht, irgendeine Finanzierung auf die Beine zu stellen. Auf seiner privaten Telefonanlage das gleiche Spielchen. Ein paar Anrufe beim Pizzaservice, ein, zwei Mal bei einer renommierten Begleitagentur. Mehrere Gespräche mit einem Laden namens Bygones.«
    »Okay, ich werde das überprüfen. Sieht aus, als hätte er seinen ganzen Krempel verhökert.«
    »Vermutlich besaß er angesagte Sammlerstücke aus der Ära seines Großvaters. Musikposter, Fotos, persönliche Erinnerungen.«
    Gedankenvoll neigte Eve den Kopf. »Genug, um Nummer zwölf zu kaufen, um dann eine Neueröffnung des Clubs zu finanzieren?«
    »Schwer zu sagen, was in den Köpfen der Leute so vorgeht. Hast du schon jemand Bestimmtes im Auge?«
    »Ich habe mit einer seiner Exfrauen gesprochen sowie mit ihrem gemeinsamen Sohn. Die beiden kommen für mich als Täter zwar nicht unbedingt in Frage, aber ich bleibe dran. Werde mir zwischenzeitlich seine Geschäftspartner, potenzielle Investoren und seine anderen Ex mal vorknöpfen. Keine aktuelle oder kürzlich abgelegte Freundin, soweit ich weiß. Fakt ist, dass der Bursche zwar ein aalglatter Schleimer war, aber im Grunde völlig harmlos. Ein verdammter Dummschwätzer. Mir fehlt jedes Motiv, bis auf ein geheimnisvolles Etwas, das er mitbringen sollte, als er Nummer zwölf aufsuchte. Keine Ahnung, vielleicht hatte er es auch gar nicht bei sich.«
    Sie lehnte sich zurück. »Ein massiger Typ. Ein Kerl wie ein Baum. Gleichwohl hätte ihn eine Frau, die Zugang zu einer Waffe hat und weiß, wie so ein Ding funktioniert, locker umpusten können. Exfrau Nr. zwei war nicht gut auf ihn zu sprechen, deshalb halte ich die Augen offen. Ich hab Peabody darauf angesetzt, die Herkunft der Waffe zu eruieren.«
    »Die Sache ist folgende«, erklärte Peabody. »Bei der Waffe handelt es sich um ein verdammt altes Stück. Damals, vor hundert Jahren, wurde eine Pistole beim Kauf noch nicht in allen Bundesstaaten registriert. Falls sie nicht sowieso illegal verscherbelt wurde. Die hier stammt definitiv aus der Hop-Hopkins und Bobbie-Bray-Ära. Dieses Modell wurde in den 1980er Jahren ausgemustert. Ich habe die Liste der lizenzierten Sammler hier in New York, die exakt diesen Typ besitzen, aber…«
    »… da ist sie möglicherweise gar nicht zu finden. Nicht, wenn sie vorsätzlich am Tatort zurückgelassen wurde. Der Mörder wollte, dass sie gefunden und identifiziert wird. Das Labor arbeitet dran. Ich schätze, bis morgen wissen wir, ob Hopkins und unser Überraschungsgast mit ein und derselben Waffe getötet wurden.«
    Nach kurzem Überlegen erhob sie sich hinter dem Schreibtisch. »Okay, ich laufe mal kurz ins Labor und verpasse denen einen kleinen Tritt in den Hintern.«
    »Das bringt Schwung in die Bude.«
    »Sie sagen es. Wird bestimmt lustig. Danach schau ich mir diesen Antiquitätenladen mal genauer an. Er ist in der Innenstadt, folglich erreichen Sie mich nachher zu Hause. Ich habe von Feeney die Liste mit den Anrufen. Möchten Sie das nicht übernehmen? Verbindungen und Gesprächspartner überprüfen?«
    »Ich bin dabei.«
    Dick Berenski, der Chef des kriminaltechnischen Labors, war allgemein als Dickkopf bekannt und das aus gutem Grund. Ungeachtet dessen war er ein Genie auf seinem Gebiet. Für gewöhnlich musste Eve im Umgang mit ihm ihren geballten Charme spielen lassen, wenn das nicht funktionierte, schreckte sie auch vor handfesten Drohungen nicht zurück. Bei ihrem aktuellen Fall fraß er ihr jedoch praktisch aus der Hand.
    »Dallas!«, schmetterte er ihr freudestrahlend entgegen.
    »Grinsen Sie mich bloß nicht so an.« Sie schauderte unbehaglich. »Ist ja ekelhaft.«
    »Sie haben mir nicht nur einen, sondern gleich zwei Leckerbissen präsentiert. Ich mache Ihnen damit alles, was Sie wollen, dann bin ich für die nächsten zehn Jahre Ihr Goldjunge, okay?«
    »Sagen Sie mir lieber, was Ihre bisherige Analyse ergeben hat.«
    Er rollte auf seinem Drehstuhl herum und tippte mit seinen langen, schlanken Fingern auf einen Computerbildschirm. Das Grinsen auf seinem frappierend eiförmigen Gesicht wurde breiter.
    »Morris und ich ziehen das Ding gemeinsam durch. Wir haben es hier mit einer weiblichen Person im Alter zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Jahren zu tun. Bobbie Bray war

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