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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dreiundzwanzig, als sie sich scheinbar in Luft auflöste. Weiße Hautfarbe, ein Meter fünfundsechzig groß, um die fünfzig Kilo schwer, also gleiche Größe und Gewicht wie Bobbie zum Zeitpunkt ihres Verschwindens. Schlüsselbeinbruch im Alter von schätzungsweise zwölf. Gut verheilt. Werde mal sehen, ob ich irgendwelche Arztberichte über Bobbie auftreiben kann, wo die Fraktur Erwähnung findet. Einer meiner Forensiker versucht sich an der plastischen Rekonstruktion ihres Gesichts. Bobbie Bray, Grundgütiger, das hätte ich mir nicht träumen lassen!«
    »Dann sind Sie also auch ein Fan von ihr.«
    »Scheiße, ja. Ganz heiße Nummer. Todesursache: Kopfschuss. Die Kugel, die wir aus ihrem Schädel entfernten, stimmt mit dem Kaliber überein, das auch für Ihr anderes Opfer verwendet wurde. Ballistik bestätigt, dass beide mit der am Tatort sichergestellten Waffe getötet wurden. Dieselbe Pistole und das nach fast fünfundachtzig Jahren! Einfach gelungen, was?«
    »Findet der Mörder bestimmt auch.«
    Ein Hauch von Sarkasmus flog über Berenskis Miene - wie eine weiße Schäfchenwolke an einem strahlend blauen Himmel. »Die Waffe wurde natürlich gereinigt und geölt. Richtig auf Hochglanz gebracht. Aber…«
    Breit grinsend tippte er abermals auf den Bildschirm. »Das da ist Staub. Genauer gesagt handelt es sich um Ziegel und Verputzreste. Die Spurensicherung hat Proben von dem zweiten Fundort genommen. Und sehen Sie hier? Es wurden Staubpartikel in der Waffe lokalisiert. Passt perfekt.«
    »Das deutet darauf hin, dass die Waffe zusammen mit der Leiche eingemauert wurde.«
    »Schätze mal, Bobbie hatte es satt, in dem Gebäude herumzuspuken. Folglich beschloss sie, einen aktiveren Part zu übernehmen.«
    An dieser Stelle, entschied Eve, war jeder weitere Sarkasmus überflüssig. »Transferieren Sie die Berichte auf meinen privaten Rechner und auf den in meinem Büro. Und selbstverständlich auch an Peabody. Sobald die Rekonstruktion des Gesichts fertig gestellt ist, möchte ich es sehen.«
    Damit steuerte sie aus seinem Büro und zog ihren piependen Link aus der Tasche.
    »Dallas.«
    »Mal wieder irgendwelche Gespenster eingebuchtet?«
    »Nein, mein Lieber. Und das habe ich auch nicht vor. Wieso bist du nicht in einer deiner vielen Besprechungen um die Beherrschung des weltweiten Kapitals?«
    »Bin mal kurz aus der Sitzung raus«, erklärte Roarke ihr. »Meine Neugier lässt mir keine Ruhe. Irgendeine brandheiße Fährte?«
    »Fährte wäre maßlos übertrieben. Ich habe ein paar klitzekleine Spuren. Eine verfolge ich gerade. Das Mordopfer vertickte seinen Kram - populäre Sammlerstücke aus der Musikszene von früher, vermute ich - an irgendeinen Laden in der Stadt. Den will ich mir mal genauer anschauen.«
    »Wie lautet die Adresse?«
    »Warum?«
    »Wir treffen uns da. Dann bin ich dein Beratungsexperte auf dem Sektor Kunst und Kultur. Du darfst mein Honorar mit Naturalien und Sex begleichen.«
    »Mehr als eine Pizza ist nicht drin, das mit dem Sex muss ich mir gut überlegen.« Kichernd gab sie ihm die Adresse durch.
    Nach dem Gespräch tippte sie die Nummer des Trödelladens in ihren Link ein und unterrichtete den Besitzer von ihrem Kommen. Beiläufig fragte sie ihn, ob er vielleicht zufällig auch Erinnerungsstücke an Bobbie Bray im Sortiment habe.
    Sie wurde darüber aufgeklärt, dass sie in dem fraglichen Geschäft die umfangreichste Sammlung von ganz New York finden würde.
    Höchst interessant.

4
    E r wartete schon bei einer Tasse Kaffee auf sie, angeregt plaudernd mit einer jungen, rothaarigen Schönheit in einem eleganten, figurbetonten schwarzen Hosenanzug.
    Eve konnte es der Frau nicht verdenken. Roarke war verdammt attraktiv und konnte, wenn er wollte, seinen Charme wie Pheromone aussenden. Das tat er augenscheinlich, denn die Rothaarige errötete und bot ihm sichtlich nervös Kekse zum Kaffee an.
    Eve tröstete sich damit, dass sie von Roarkes Charisma hinlänglich profitierte. Wann bekam sie sonst schon einmal Plätzchen im Dienst?
    »Ah, da ist ja der Lieutenant. Lieutenant Dallas, das ist Maeve Buchanan, unsere reizende Gastgeberin und die Tochter des Inhabers.«
    »Ist der Inhaber auch hier?«
    »Typisch meine Frau. Kommt immer direkt zum Geschäftlichen. Kaffee, Liebling?«
    »Ja, gern. Ein außergewöhnliches Geschäft.«
    »Darauf sind wir auch sehr stolz«, räumte Maeve ein.
    Es war schön, reizvoll - wie ihre Gastgeberin - und liebevoll dekoriert. Nichts von wegen alter Ramsch und

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