Mörderspiele
Frau und drückte begütigend ihre Finger. »Wir haben das Geld wohltätigen Zwecken zukommen lassen, Lieutenant. Sämtliche Lokalitäten, die er hätte aufsuchen können, gehören jetzt anderen Menschen.«
»In Ordnung. Vielleicht fällt Ihnen ja später noch etwas ein. Auch wenn es Ihnen abwegig oder weit hergeholt erscheint, bitte rufen Sie mich in jedem Fall an.« Sie stand auf.
»Sobald David wieder in Sicherheitsverwahrung ist, melde ich mich kurz bei Ihnen. Danach werde ich Ihre Adresse in meinem Gehirn auslöschen.«
Eve schwieg, bis sie und Roarke im Wagen saßen und zurückfuhren. »Sie lieben ihn noch immer. Nach allem, was er getan hat. Er kann sein, wie er will - im Grunde ihres Herzens werden sie ihn immer lieben.«
»Ja und zwar so sehr, dass sie dir gern dabei helfen würden, ihn zu stoppen, wenn sie nur wüssten, wie.«
»Um uns beide hat sich seinerzeit niemand gekümmert.« Ihr Blick glitt sekundenlang von der Straße zu Roarke. »Uns hat keiner geliebt.«
»Nein.« Zärtlich schob er ihr das Haar aus der Schläfe. »Bis wir zwei uns schließlich fanden. Kopf hoch, Eve.«
»Er hat die Augen seiner Mutter«, murmelte sie. »Sanft, blau und strahlend. Sie hat ihre operativ verändern lassen, weil sie es vermutlich nicht mehr ertrug, vor dem Spiegel in diese Augen schauen zu müssen.«
Seufzend wandte sie den Blick von neuem auf die Straße.
»Aber er erträgt es«, sagte sie leise.
4
F ür den Augenblick blieb ihnen nichts anderes, als zu warten. Morgen, überlegte Eve, bekäme sie neue Daten, neue Anhaltspunkte.
Sie schlenderte in ihr Schlafzimmer, um sich kurz hinzulegen. Ein bisschen Privatsphäre musste ihnen an diesem Feiertag schließlich auch vergönnt sein, oder? Sie freute sich schon auf das gemeinsame Weihnachtsmenü mit Roarke, auf einen entspannten Abend zu zweit.
Der starke, himmlische Duft von Kiefernnadeln stieg ihr in die Nase. Sie schüttelte nachsichtig den Kopf. Der Mann riss sich förmlich ein Bein aus, um ihr erstes gemeinsames Weihnachten so stilvoll wie möglich zu gestalten. Nur der Himmel wusste, was er allein für die Lebensbäume bezahlt hatte, die im ganzen Haus verteilt standen. Bei der Kiefer, die am Fenster ihres Schlafzimmers stand, war er nicht davon abzubringen gewesen, sie gemeinsam mit ihr zu schmücken. Das Weihnachtsfest mit ihr bedeutete ihm ungeheuer viel. Und ihr, stellte sie verblüfft fest, ging es nicht anders.
»Lichter an«, befahl sie und lächelte, als die kleinen Lämpchen glitzerten und funkelten.
Sie steuerte zu der Sitzgruppe, löste ihr Waffenholster und streifte es ab. Als Roarke den Raum betrat, saß sie auf der Sofalehne und zog sich gerade die Stiefel aus.
»Gute Idee, dass du endlich eine Pause einlegst. Ich muss sowieso noch ein paar Anrufe erledigen. Sagst du mir Bescheid, wann wir essen können?«
Sie neigte den Kopf und betrachtete Roarke, der lässig in der Tür lehnte. Sie ließ den zweiten Stiefel auf den Teppich fallen und erhob sich geschmeidig. »Komm her.«
Er realisierte das sinnliche Glitzern in ihrem Blick, spürte, wie sein Puls vor Erregung beschleunigte. »Hier?«
»Du hast doch gehört, was ich gesagt habe, Schätzchen.«
Dann durchquerte er den Raum, ohne sie auch nur eine Sekunde lang aus den Augen zu lassen. »Was kann ich für dich tun, Lieutenant?«
Traditionen, überlegte Eve, mussten schließlich irgendwo einen Anfang haben. Mit ihrer Hand umklammerte sie seine Hemdfront, zerrte an dem sündhaft teuren Seidenstoff, derweil sie Roarke näher an sich zog. »Ich möchte dich nackt und zwar schnell. Also los, wenn du nicht willst, dass ich brutal werde, zieh dich aus.«
Sein Lächeln war nicht minder aufreizend als ihres. Am liebsten hätte sie es ihm von den Lippen geküsst. »Vielleicht mag ich es auf die brutale Tour.«
»Jaaa?« Sie zog ihn in Richtung Bett. »Na, dann wird dir das hier bestimmt gefallen.«
Mit einer blitzartigen Bewegung riss sie sein Hemd auf, wobei diverse Knöpfe absprangen. Er packte ihre Hüften, presste Eve impulsiv an sich. Und sie grub ihre Zähne in seine Schulter und biss zärtlich zu.
»Wow! Ich liebe deinen Körper. Schenk ihn mir.«
»Du willst ihn?« Er riss sie auf die Zehenspitzen. »Dann nimm ihn dir.«
Als er sie glutvoll küssen wollte, wandte sie prompt den Kopf ab. Er griff in ihr Haar. Sie duckte sich und wäre ihm vermutlich entwischt, indessen hatte er ihre Fluchtreaktion einkalkuliert. Notgedrungen musste sie kapitulieren.
Sein Mund verschmolz mit
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