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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihm los und stürzte sich auf ihren Link, der unvermittelt piepste. »Dallas.«
    »Lieutenant.« Peabodys Gesicht erschien auf dem Monitor, verschwamm, tauchte schemenhaft wieder auf.
    »Peabody, entweder ist die Übertragung miserabel oder Ihnen ist eine zweite Nase gewachsen.«
    »Die Ausstattung hier ist primitiver als in unserer Zentrale«, drang es verzerrt von statischem Rauschen an Eves Ohr. »Von der Verpflegung ganz zu schweigen. Ich kann Ihnen nur den guten Tipp geben, die Finger von Rexal zu lassen, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub planen.«
    »Dabei stand Rexal ganz oben auf meiner Wunschliste. Was haben Sie für mich?«
    »Ich glaube, wir haben einen Treffer gelandet. Wir haben zumindest eine Unit lokalisiert, zu der Palmer Zugang hatte. Die Einheit steht in der Kapelle. Irgendwie schaffte er es, den Geistlichen davon zu überzeugen, dass er zum Glauben gefunden hätte und unbedingt die Heilige Schrift lesen müsste. Angeblich wollte er ein Buch über die Heilsbringung schreiben.«
    »Wer’s glaubt, wird selig. Hat McNab Zugang zu seinen Files?«
    »Er behauptet es jedenfalls. Halten Sie die Klappe, McNab.« Peabody drehte den Kopf. Dass ihre Wangen mit einem Mal leuchtend rot anliefen, ließ entweder auf Verärgerung oder auf Interferenzen im Weltraum schlie ßen. »Ich bin diejenige, die hier Bericht erstattet. Und ich melde, Sir, dass Detective McNab nach wie vor ein Riesenarschloch ist.«
    »Ich hab’s notiert. Was hat er bislang?«
    »Er fand die Files zu dem Buchprojekt, mit dem Palmer den Geistlichen irreführte. Und er beteuert, dass er sämtliche Dateien durchforstet. Hey!«
    Das Rauschen verstärkte sich, auf dem Monitor verwischten Farben, Konturen, Gesichter. Eve presste die Fingerspitzen auf die Augen und übte sich in Geduld.
    McNabs anziehendes Gesicht grinste sie auf dem Bildschirm an. Eve registrierte, dass er an einem Ohrläppchen sechs winzige silberne Kreolen trug. Er hatte es demnach nicht für nötig befunden, sich für die Mission in einem Rehabilitationszentrum eine konservativere Optik zuzulegen.
    »Dallas, dieser Typ weiß mit Elektronik umzugehen. Er hat seine persönlichen Daten geschützt, aber - halt dich da raus, She-Body, das ist mein Fachgebiet. Keine Sorge, Lieutenant, ich beiße mich durch. Er hat einiges an Daten unter seiner Lobet-den-Herrn-Masche abgespeichert. Aber die picke ich schnell heraus. Das Problem ist - einmal abgesehen von den ständigen Grapschattacken Ihrer Partnerin - die schlechte Übertragungsqualität. Das Equipment hier ist miserabel. Zudem ist ein Meteoritensturm im Anmarsch. Schöner Mist.«
    »Können Sie die Unit auf dem Transport benutzen?«
    »Ähm… ja sicher. Wieso nicht?«
    »Konfiszieren Sie die Unit, und nehmen Sie den nächstmöglichen Rücktransport. Berichten Sie von unterwegs.«
    »Wow, das ist es. Konfiszieren. Hast du das gehört, She-Body? Wir beschlagnahmen diesen kleinen Bastard.«
    »Los, worauf warten Sie noch?«, fauchte Eve. »Sollten Sie Schwierigkeiten bekommen, kontaktieren Sie mich. Over, Dallas.«
    Auf der Fahrt zum Polizeirevier legte Eve bewusst drei Zwischenstopps ein. Falls Palmer ihr auflauerte, dann irgendwo auf offener Straße. Weil er nämlich genau wusste, dass er es nie im Leben schaffen würde, in Roarkes festungsartiges Anwesen vorzudringen. Gleichwohl entdeckte sie nicht den Hauch eines Schattens von Dave.
    Noch gravierender kam hinzu, dass sie das dunkle Gefühl beschlich, sich nicht mehr in ihn hineinversetzen zu können.
    Würde er ihr auf der Wache nachstellen?, überlegte sie, während sie das Gleitband in den Sektor für elektronische Ermittlungen nahm, um sich mit Feeney zu beraten. Palmer hatte Carl Neissan in Polizeiuniform überwältigt. Mithilfe dieser Tarnung könnte er sich jederzeit in die Zentrale einschleichen und sich unter die Beamten mischen.
    Es wäre riskant, aber ein solches Risiko würde ihn zusätzlich erregen, ihm einen zusätzlichen Kick geben.
    Während sie durch Gänge und Flure, an Bürotüren und Fenstern vorbeiglitt, beobachtete sie die Gesichter.
    Nachdem sie Feeney auf den aktuellen Stand gebracht und für ihn eine Satellitenkonferenz mit McNab arrangiert hatte, zwängte sie sich in einen überfüllten Fahrstuhl, um auf einen Sprung in Commander Whitneys Büro vorbeizuschauen.
    Den restlichen Vormittag schlenderte sie durch das Gebäude, provozierte gleichsam eine Konfrontation, am Nachmittag zog es sie dann mit Macht auf die Straße.
    Sie fuhr die Häuser ab, die sie und

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