Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Peabody bereits abgehakt hatten. Stieg aus. Kaufte sich an einem Elektrokarren einen miserablen Kaffee. Lungerte in der Kälte und den Rauchschwaden gegrillter Sojaburger herum.
    Verdammt, worauf wartete er denn noch?, überlegte sie. Missmutig stopfte sie den Kaffeebecher in eine Recyclingtonne. Da vernahm sie das Geräusch eines laufenden Motors und blickte automatisch über ihre Schulter. Direkt in Palmers Augen.
    Er saß in seinem Fahrzeug und warf ihr grinsend eine Kusshand zu. Als sie spontan einen Satz nach vorn machte, trat er das Gaspedal durch und brauste in südliche Richtung davon.
    Sie schwang sich hinter das Lenkrad ihres Wagens und drückte auf die Tube. »Zentrale, hier spricht Lieutenant Eve Dallas. An alle Einheiten in der Umgebung von Park Avenue und 80. Straße. Ich verfolge flüchtigen Mordverdächtigen. Fluchtfahrzeug ist ein schwarzer Booster-6Z, neues Modell, mit New Yorker Kennzeichen Dora Alpha Zeppelin-4821, saisonale Zulassung. Fährt südlich in Richtung Park.«
    »Zentrale, haben verstanden, Dallas. Einheiten sind unterwegs. Ist Täterfahrzeug in sichtbarer Entfernung?«
    »Nein. Täterfahrzeug verschwand Ecke Park und Achtzigste mit überhöhter Geschwindigkeit in südlicher Richtung. Subjekt ist mit ziemlicher Sicherheit bewaffnet und gefährlich.«
    »Verstanden.«
    »Wohin fährst du, du widerliches kleines Stück Dreck?« Eve trommelte mit der Faust auf das Lenkrad, während sie die Park hinunterbretterte, Kreuzungen überquerte und Straßen abklapperte. »Zu schnell«, murmelte sie. »Du warst einfach zu schnell weg. Dein Unterschlupf muss hier irgendwo ganz in der Nähe sein.«
    Um Selbstkontrolle bemüht, zwang sie sich, rational zu denken und ihre Emotionen auszublenden. Sie setzte die Suche eine weitere halbe Stunde fort, währenddessen wurde ihr zunehmend bewusst, dass es keinen Sinn hatte. Kaum dass sie ihn erspäht hatte, hatte er den Wagen bestimmt in eine Garage oder ein Parkhaus gefahren. Aber erst nachdem er sich vergewisserte, dass sie ihn entdeckt hatte.
    Folglich müssten sie jede Parkmöglichkeit in diesem Gebiet checken. Öffentlich wie privat. Bei ihrem knappen Budget würde das Tage dauern. Ihre Abteilung würde gewiss keine weiteren Leute bereitstellen, damit es zügiger ginge.
    Sie ließ den Wagen stehen und ging zu Fuß weiter. Insgeheim rechnete sie damit, dass Palmer ein weiteres Manöver starten könnte. Als ihre Suche ergebnislos blieb, steuerte sie durch die Dunkelheit und den dichten Verkehr frustriert nach Hause.
    Eve hatte nicht mal mehr den Mumm, Summerset anzufahren, obwohl er ihr reichlich Gelegenheit dazu gab. Dafür verscheuchte sie den Kater, der um ihre Beine strich, und lief nach oben. Sie hatte fest vor, eine dampfend heiße Dusche zu nehmen, Unmengen Kaffee in sich hineinzuschütten und danach wieder ihre Ermittlungen aufzunehmen.
    Stattdessen plumpste sie bäuchlings auf das Bett. Galahad kletterte auf ihren Rücken, rollte sich behaglich zusammen und beobachtete dösend mit geschlitzten Augen die Tür.
    So fand Roarke sie eine Stunde später.
    »Ab jetzt übernehme ich«, murmelte er und kraulte den Kater kurz hinter den Ohren. Als er Eve zudecken wollte, streckte sie sich schläfrig.
    »Ich bin wach. Ich mache nur ein wenig…«
    »Augenpflege. Ich weiß.« Er legte sich neben sie, strich ihr sanft das Haar aus den Schläfen. »Pflege sie noch ein bisschen länger.«
    »Ich habe ihn heute gesehen. Der Scheißtyp war nur ein paar Meter vor mir, trotzdem habe ich ihn verloren.« Sie schloss von neuem die Augen. »Er will mich so weit bringen, dass ich den Kopf verliere. Mag sein, dass es in dem Moment auch so war, aber jetzt kann ich wieder klar denken.«
    »Und was denkst du, Lieutenant?«
    »Dass ich mich zu sehr darauf verlassen habe, ihn zu kennen, zu wissen, was in seinem Hirn vorgeht. Dabei habe ich einen entscheidenden Faktor völlig ausgeblendet.«
    »Und der wäre?«
    Sie öffnete erneut die Augen. »Er ist völlig übergeschnappt.« Sie rollte sich auf den Rücken, starrte durch ein in die Decke eingelassenes Fenster in die Dunkelheit. »Psychopathen sind unberechenbar. Egal, wie irgendwelche Psychoklempner es nennen mögen, für mich ist er komplett durchgeknallt. Für seine Handlungen gibt es weder eine rationale noch eine psychologische Erklärung. Es ist so, wie es ist. Er ist, wie er ist. Ich habe versucht, einen Irren einzuschätzen. Und bin kläglich gescheitert. Diesmal geht es ihm nämlich nicht um seine sogenannte

Weitere Kostenlose Bücher