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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wissenschaftliche Forschungstätigkeit. Nein, er will Vergeltung. Die anderen Namen auf der Liste sind reine Staffage. Er will es mir heimzahlen. Er brauchte die anderen, um an mich heranzukommen.«
    »Zu diesem Schluss warst du bereits gelangt.«
    »Ja, aber was ich dabei nicht berücksichtigt hatte und wovon ich inzwischen überzeugt bin, ist, dass er bereit ist zu sterben, wenn er mich mitnehmen kann. Palmer geht bestimmt nicht mehr ins Gefängnis. Das habe ich heute in seinen Augen gelesen. Sein Blick ist so was von leer und tot, das vermagst du dir kaum vorzustellen.«
    »Was ihn umso gefährlicher macht.«
    »Da er fest entschlossen ist, mich in seine Gewalt zu bringen, nimmt er Risiken in Kauf. Andererseits würde er es niemals riskieren, gefasst zu werden, bevor er mit mir abgeschlossen hat. Folglich braucht er einen Köder. Einen verdammt guten Lockvogel. Ich bin sicher, er weiß von dir.«
    Ruckartig setzte sie sich auf, schüttelte ihre Haare zurück. »Ich möchte, dass du so ein Sensorenband trägst.«
    Er hob eine Braue. »Einverstanden, wenn du dir auch eins verpassen lässt.«
    Ihre Wangenmuskulatur zuckte, energisch schob sie ihr Kinn vor. »Pardon, aber ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Du wirst so ein Sensorenband tragen.«
    »Offen gestanden finde ich das völlig überflüssig.« Er lehnte sich an sie, umschloss mit einer Hand ihr Kinn. »Durch mich wird er nicht an dich herankommen. Das kann ich dir versichern. Und wenn du von mir erwartest, dass ich mich mit Polizei-Accessoires schmücke, dann trägst du gefälligst auch welche. Wenn nicht, ist das Thema damit erledigt.«
    »Verdammt noch mal, Roarke. Ich kann dich in Sicherheitsgewahrsam nehmen lassen. Deine sämtlichen Aktivitäten überwachen, dich beschatten lassen…«
    »Nein«, unterbrach er sie und küsste sie sanft, was sie umso mehr entrüstete. »Kannst du nicht. Dann steigen dir nämlich meine Anwälte aufs Dach. Pssst.« Ehe sie ihn mit weiteren Verwünschungen traktieren konnte, brachte er ihr Gesicht an seines. Diesmal war es kein sanfter Kuss, keine spielerische Zärtlichkeit. »Du verlässt Tag für Tag das Haus, um einem Job nachzugehen, in dem du dauernd in Lebensgefahr schwebst. Ich verlange ja gar nicht, dass du daran etwas ändern sollst. Im Gegenteil, ich liebe dich dafür. Deine starke Persönlichkeit, deine Loyalität, deine Arbeitsmoral. Ich verlange nicht, dass du dich änderst«, wiederholte er. »Aber erwarte es auch nicht von mir.«
    »Das mit dem Sensorenband ist reine Prophylaxe.«
    »Nein, es ist eine Kapitulation. Andernfalls würdest du selber eins tragen.«
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und schwang sich aus dem Bett. »Ich mag nicht, wenn du Recht hast. Igitt, wie ich das hasse! So, jetzt gehe ich ins Bad. Untersteh dich, mit mir unter die Dusche hüpfen zu wollen und irgendwelche schäbigen Tricks auszuprobieren. Im Moment bin ich echt nicht gut auf dich zu sprechen.«
    Automatisch streckte er die Hand aus, packte sie am Arm und riss sie wieder auf das Bett. »Untersteh dich, in den nächsten fünf Minuten auch nur einen Mucks von dir zu geben«, warnte er und rollte sich auf sie.
    Und nicht nur das - die nächste halbe Stunde war sie zu atemlos, um überhaupt ein vernünftiges Wort herauszubekommen. Als sie es schließlich ins Bad schaffte, hatte sie weiche Knie. Sie kommentierte es auch nicht, als er zu ihr in die Dusche schlüpfte. Damit würde sie die leidige Diskussion nur erneut aufrollen, seufzte sie im Stillen.
    Schweigend trat sie aus der Dusche und unter die warme Brise der Trocknerdüsen. Von dort hatte sie einen Superblick. Entspannt beobachtete sie, wie der pulsierende Wasserstrahl über Roarkes Astralkörper strömte, während sie sich von den Luftmassen umwirbeln ließ.
    Als sie sich im Schlafzimmer ein altes Polizeisweatshirt überstreifte und an Kaffee und einen langen, arbeitsreichen Abend dachte, klingelte ihr Privathandy. Leicht irritiert nahm sie es vom Nachtschränkchen. Wer mochte sie um diese Zeit noch anrufen?
    »Dallas.«
    »Hab mich gefreut, Sie heute persönlich zu sehen. Sozusagen von Angesicht zu Angesicht.«
    »Hallo, Dave.« Mit ihrer freien Hand griff sie in die Hosentasche, fischte ihren Kommunikator heraus und gab Feeneys Code ein. »Tolles Auto.«
    »Ja. Finde ich auch. Schnell, wendig, geräumig. Sie sehen irgendwie geschafft aus, Lieutenant. Bisschen blass um die Nase. Wieder mal überarbeitet? Jammerschade, dass Sie die Weihnachtsfeiertage nicht

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