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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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betrachten.« Damit blickte er auf und sah, dass sich Eve kaum noch auf den Beinen halten konnte. »Und du musst schlafen.«
    Sie wollte ihm widersprechen, doch den Atem konnte sie sich sparen. »Ich im Übrigen auch. Komm, wir legen uns kurz auf den Schlafsessel. Ich möchte in der Nähe des Rechners bleiben.«
    Das Koffein wirkte nicht gegen die Erschöpfung. Sobald Eve die Augen schloss, schlief sie ein. Und wurde von Albträumen verfolgt.
    Bilder von Mira, eingesperrt in einen Käfig, vermischten sich mit Erinnerungen aus ihrer eigenen Kindheit, wo sie eingeschlossen in einem Zimmer hockte. Horror, Panik, Terror hier wie dort. Er würde kommen - Palmer, ihr Vater -, er würde kommen und ihr Schmerzen zufügen, weil er zu allem fähig war. Weil er es auskostete. Weil sie ihn nicht stoppen konnte.
    Bis sie ihn tötete.
    Und dennoch kehrte er zurück und quälte sie weiterhin in ihren Träumen. Sie stöhnte im Schlaf, kuschelte sich Schutz suchend an Roarke.
    Der Duft von Speisen und Kaffee weckte Eve. Sie setzte sich ruckartig auf, blinzelte benommen in die Dunkelheit und stellte fest, dass sie allein auf dem Schlafsessel lag. Kurz entschlossen stolperte sie in die Küche, wo Roarke eben das Essen aus dem Auto-Chef nahm.
    »Du musst was essen.«
    »Okay, meinetwegen.« Als Erstes holte sie sich jedoch einen Kaffee. »Ich habe über das nachgedacht, was du vorhin gesagt hast. Dass man das Ganze aus einer neuen Perspektive betrachten sollte.« Er drückte sie auf einen Stuhl, schob ihr einen Teller hin, und sie schaufelte mechanisch das Essen in sich hinein. »Was, wenn er das Haus bereits gekauft oder gemietet hatte, bevor er nach New York zurückkam? Beispielsweise vor einem oder zwei Jahren?«
    »Wäre möglich. Allerdings habe ich noch keine Zahlungen gefunden.«
    »Sie müssen aber da sein. Irgendwo.« Ihr Handy klingelte im Nebenraum, und sie sprang auf. »Bleib hier und verfolg jede noch so winzige Spur.«
    Geschmeidig glitt sie hinter ihren Schreibtisch, nahm auf ihrem Bürostuhl Platz und setzte eine bewusst kontrollierte Miene auf. »Dallas.«
    »Guten Morgen, Lieutenant. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen.«
    »Friedlich wie ein Baby, Dave.« Wütend ballte sie unter der Schreibtischplatte eine Hand zur Faust.
    »Gut. Ich möchte schließlich, dass Sie heute Abend für unser Date fit sind. Ihnen bleiben - tja, lassen Sie mich kurz nachrechnen - etwas über sechzehneinhalb Stunden, um herzukommen. Ich habe volles Vertrauen zu Ihnen.«
    »Wenn Sie mir sagen, wo Sie sind, können wir unser Date früher starten.«
    Er lachte, offenbar amüsierte ihn ihr Vorschlag. »Und uns den Spaß verderben? Nein, nein. Wir beide sind doch begnadete Tüftler, oder, Dallas? Sie finden mich bis Mitternacht, und Dr. Mira bleibt am Leben. Immer vorausgesetzt natürlich, Sie kommen allein. Ich merke es, wenn Sie ungeladene Gäste mitbringen, denn ich habe ein ausgeklügeltes Frühwarnsystem. Irgendwelche Überfallkommandos, und die gute Frau Doktor stirbt auf der Stelle eines ungeheuer schmerzvollen Todes. Ich möchte mit Ihnen tanzen, Dallas. Nur mit Ihnen. Kapiert?«
    »Es ging immer nur um Sie und mich, Dave.«
    »Exakt. Kommen Sie allein, um Mitternacht, und wir beenden, was wir vor drei Jahren angefangen haben.«
    »Woher weiß ich, dass sie noch lebt?«
    Er grinste zynisch. »Wie wollen Sie mir das Gegenteil beweisen?« Und brach die Verbindung ab.
    »Wieder ein öffentlicher Anschluss«, erklärte Roarke. »Port Authority.«
    »Ich brauche seine Adresse. Wenn ich bis Mitternacht nicht dort auftauche, bringt er sie um.« Sie sprang auf, lief hektisch im Zimmer auf und ab. »Er hat ein Haus, und das hat er komplett abgesichert. Er blufft nicht. Er hat Überwachungskameras installiert, drinnen wie drau ßen. Und Sensoren. Das konnte er nicht in einer Woche schaffen, demnach hat er alles aus dem Gefängnis heraus organisiert.«
    »Wir könnten Steuererklärungen, Kontoauszüge und dergleichen inspizieren. Aber das braucht Zeit.«
    »Und die läuft uns davon. Also, worauf warten wir noch?«
    Um zwei informierte man sie, dass Peabody und McNab gelandet seien. Eve ordnete an, dass die Unit zu ihr nach Hause gebracht und im Arbeitszimmer aufgestellt werden solle. Er war irgendwo in der Nähe, schoss es ihr zum wiederholten Male durch den Kopf, und sie durften keine Zeit verlieren.
    Sobald die beiden bei ihr eintrafen, skizzierte sie ihnen ihren Vorgehensplan. »McNab, Sie checken die Finanzen, also Überweisungen, Geldtransfers

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