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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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tragen. War einverstanden, dass das Haus heimlich observiert und umstellt würde. Aus Jux steckte sie den Sheriffstern an, den Peabody ihr geschenkt hatte, dann verfolgte sie zunehmend nervös, wie Feeney die Verkabelung testete.
    »Alles okay«, bekräftigte er. »Auf seinem Video deutet absolut nichts darauf hin, dass er über Geräte verfügt, die diese hübsche kleine Wanze lokalisieren könnten. Zudem haben wir eine Attrappe angebracht, damit er was findet und deaktivieren kann.«
    »Grandiose Idee.«
    »Du willst es im Alleingang probieren?« Er nickte ihr zu. »Würde ich genauso machen. Sobald ich irgendwas Auffälliges höre, bin ich bei dir. Abgemacht? Roarke.« In dem Moment steuerte ihr Mann in den Raum, und Feeney trat beiseite. »Ich lasse euch beide kurz allein.«
    Roarke ging zu ihr, tippte mit dem Finger auf den Sheriffstern. »Witzig, du siehst gar nicht aus wie Gary Cooper.«
    »Wie wer?«
    Er grinste. »Gary Cooper in Zwölf Uhr mittags, Liebling, obwohl es längst zwölf vorbei ist. In ein paar Stunden haben wir ein Date.«
    »Ich weiß. Und ich habe ein gutes Gefühl. Ich schaffe das.«
    »Ganz bestimmt.« Er küsste sie zärtlich. »Kümmer dich um Dr. Mira und bestell ihr schöne Grüße von mir.«
    »Wird gemacht. Das Team fährt eben ab. Ich muss los.«
    »Ich sehe dich später.«
    Sobald sie außer Sichtweite war, verließ er selber das Haus und stieg seelenruhig bei Feeney in den Wagen. »Ich fahre mit Ihnen.«
    Feeney kratzte sich das Kinn. »Das wird Dallas aber gar nicht mögen.«
    »Bedauerlich, aber nicht zu ändern. Ich habe mir in den letzten Stunden die schematische Darstellung des elektronischen Überwachungssystems in Palmers Haus vergegenwärtigt. Wenn Sie wollen, kann ich es jederzeit ausschalten.«
    »Auch jetzt sofort?«, fragte Feeney leicht skeptisch.
    Roarke drehte den Kopf und musterte Feeney milde herablassend. »Mehr als zwanzig Minuten brauche ich dazu bestimmt nicht.«
    Feeney zog gedankenvoll die Unterlippe zwischen die Zähne und ließ den Motor an.
    »Dann wollen wir mal Butter bei die Fische geben.«
    Gegen zweiundzwanzig Uhr betrat sie das Haus. Besser ein bisschen früher, fand sie, als auf die Minute genau. Die alte Villa aus ockerfarbenem Sandstein wirkte gepflegt und gut in Schuss. Überwachungskameras und Sensoren waren optimal kaschiert in Giebeln und Dachgauben eingelassen, um nicht von der repräsentablen Aura abzulenken.
    Eve war sich sicher, dass Palmer jeden ihrer Schritte beobachtete. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Overheadkamera, ehe sie sich mit einem Generalschlüssel öffnete.
    Sie schloss die Tür hinter sich, hörte, wie die automatische Verriegelung einklickte. Gleichzeitig flammte die Flurbeleuchtung auf.
    »Guten Abend, Dallas.« Palmers Stimme flutete aus der Sprechanlage. »Ich bin ja so froh, dass Sie es einrichten konnten, herzukommen. Ich habe Doktor Mira eben noch versichert, dass Sie bald eintreffen würden, damit unsere Silvesterparty beginnen kann. Im Übrigen geht es ihr gut. Wenn Sie jetzt bitte Ihre Waffe…«
    »Nein«, sagte sie betont locker im Weitergehen. »Da spiele ich nicht mit, Dave. Damit Sie mich überwältigen können, sobald ich die Kellertreppe runterkomme? Das wäre doch zu einfach, finden Sie nicht?«
    Er lachte. »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Behalten Sie sie. Machen Sie damit, was Sie wollen. Mir ist es gleich. Vergessen Sie dabei nur eins nicht: Sie sind für das weitere Schicksal von Doktor Mira verantwortlich. Und jetzt kommen Sie, Lieutenant. Wir wollen feiern.«
    Eve war seinerzeit zu den Befragungen seiner Eltern in dem Haus gewesen. Sie kannte sich zwar nicht besonders aus, hatte sich aber die Baupläne hinlänglich eingeprägt. Trotzdem bewegte sie sich zögernd, immer auf der Hut vor irgendwelchen Fallen, die Dave womöglich für sie präpariert hatte.
    Vor der Küche drehte sie sich um, öffnete die Kellertür. Von unten drang Musik zu ihr hoch. Der Keller war hell erleuchtet. Sie konnte Girlanden, Luftballons, Partyschmuck ausmachen.
    Mit gezogener Dienstwaffe stieg sie die Stufen hinunter.
    Er hatte Silberplatten mit appetitlich dekorierten Kanapees auf einem festlich eingedeckten Tisch angerichtet, daneben stand eine Flasche Champagner in einem mit Eis gefüllten Kühler.
    Und er hatte Mira in einen Käfig eingesperrt.
    »Lieutenant Dallas«, begrüßte Mira sie sachlich ruhig, obwohl man ihr die innere Anspannung deutlich anmerkte. Sie hatte Eve bewusst mit ihrem Dienstgrad angeredet,

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