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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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als Ermittlerin auch einen Vortrag halten - noch dazu in einem der plüschig verkitschten Hotels ihres Mannes.
    Abartig, einfach grotesk!
    Dieser Schuft, dachte sie bei sich, während sie vorsichtig ihre Muskulatur dehnte, die seit der Landung auf Olympus völlig verspannt schien. Das hatte er bestimmt von langer Hand geplant. Und jetzt durfte sie die Sache ausbaden.
    Sie würde Besprechungen und Empfänge besuchen. Eine unsägliche Rede halten müssen. Und in knapp einer Woche in Roarkes faszinierender fliegender Todesfalle den Rückflug zur Erde antreten.
    Da sie allein bei der Vorstellung Bauchschmerzen bekam, überlegte sie krampfhaft, ob es nicht vielleicht Vorteile hätte, ihr weiteres Leben auf Olympus zu verbringen.
    Was sprach eigentlich dagegen?
    Hier gab es Hotels, Casinos, Wohnhäuser, Bars und Geschäfte. Natürlich auch Bewohner. Und wo Menschen lebten, passierten Verbrechen. Und zur Aufklärung von Straftaten brauchte man Cops. Ihre Dienstmarke von der New Yorker Polizei ließe sich bestimmt problemlos gegen eine interplanetarische austauschen.
    »Ich könnte für ILE arbeiten«, muffelte sie in den Bett überwurf.
    »Na logo.« Roarke, der auf der anderen Seite des Raums in einem Sessel saß, klappte eben den Geschäftsbericht für eines seiner anderen Hotels zu. »Schon nach kurzer Zeit würdest du ganz lässig zwischen Planeten, Weltraumstationen und Satelliten hin und herdüsen. Du siehst in der blau-weißen Uniform mit den kniehohen Stiefeln bestimmt scharf aus.«
    Ärgerlich biss sie sich auf die Unterlippe. Interplanetarisch war und blieb nun einmal interplanetarisch. »Ach leck mich doch.«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Er trat zu ihr, beugte sich vor und presste seine Lippen auf ihren Po. Bahnte sich mit federleichten Küssen den Weg zu ihrer Wirbelsäule.
    Im Gegensatz zu seiner Frau turnten ihn Weltraumreisen mächtig an.
    »Wenn du meinst, du bekommst Sex, Kumpel, bist du schief gewickelt.«
    »Ich werd darüber nachdenken.« Er verwöhnte ihren schlanken, biegsamen Rücken. Verharrte in ihrem Nacken, wo seine Lippen hingebungsvoll ihren kurzen, verstrubbelten Haaransatz streiften. Als sie kaum merklich erschauerte, rollte er sie grinsend herum.
    Sein Gesicht wurde ernst. Stirnrunzelnd streichelte er ihr Kinngrübchen. »Du siehst blass aus, findest du nicht?«
    Ihre dunkle, goldgesprenkelte Iris bohrte sich vorwurfsvoll in seine. Ihr voller, sinnlicher Mund verzog sich zu einem verächtlichen Schnauben. »Glaub mir, sobald ich wieder fit bin, polier ich dir dein makelloses Grinsgesicht.«
    »Ich kann es kaum erwarten.« Er fing an, ihre Bluse aufzuknöpfen.
    »Perversling.«
    »Danke, Lieutenant.« Damit streifte er ihr die Bluse herunter, hauchte Küsse auf ihre nackten Schultern. Stiefel und Hose folgten. Er liebte seine Frau und begehrte sie. »Ich hoffe inständig, dass wir bald zum perversen Teil unseres Programms kommen.« Er hob sie hoch und trug sie aus dem Schlafraum. »Aber vorher sollten wir uns ein bisschen vom Jetlag erholen.«
    »Wozu muss ich denn dafür nackt sein?«
    »Ich mag dich nun mal gern nackt.«
    Er betrat das Bad. Nein, kein Bad, sinnierte Eve. Eine solche Umschreibung wäre für diese Oase sinnlicher Genüsse zu profan.
    Die Wanne war gleichsam ein See, tiefblau mit silberschimmernden Wasserhähnen, die wie rankendes Laub miteinander verwoben schienen. Rosenbäumchen mit untertellergroßen weißen Blüten flankierten die Marmorstufen, die in einen Duschbereich führten, wo ein künstlicher Wasserfall leise murmelnd von der kuppelförmigen Decke plätscherte. Die hohen Zylinder der Massage und Trocknerdüsen wurden von Blumen und Blattwerk umkränzt. Wenn man da hineinstieg, überlegte Eve, sah man bestimmt wie eine überwucherte Parkstatue aus.
    Eine Glaswand überblickte einen wolkenlosen Himmel, golden überhaucht von den letzten Strahlen eines künstlich erzeugten Sonnenuntergangs.
    Er schob Eve auf eine weich gepolsterte Schlafliege und verschwand in einer der aus Holz geschnitzten Wandnischen. Eine der Fliesen glitt geräuschlos zur Seite, dahinter verbarg sich ein Schaltfeld, auf dem er ein Programm eintippte.
    Unvermittelt plätscherte Wasser in die Wanne, die Beleuchtung wurde heruntergedimmt, das leise, melodische Schluchzen einer Streichersymphonie erfüllte den Raum.
    »Möchtest du, dass ich ein Bad nehme?«, wollte sie wissen.
    »Vielleicht. Entspann dich. Schließ die Augen.«
    Was sie natürlich nicht tat. Es war viel zu verführerisch, ihn zu

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